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Gegen Celsus (BKV)
61.
Wenn aber Herodes dem Neugeborenen nach dem Leben trachtete1, so ist dies nicht wunderbar, mag S. 84 auch der Jude bei Celsus die Wahrheit dieser Tatsache bezweifeln. Denn die Bosheit ist eine gewisse blinde Macht, sie hält sich für stärker als das Schicksal und will es bezwingen. Das war auch bei Herodes der Fall, er war des Glaubens, dass ein König der Juden geboren sei, und faßte trotzdem einen Entschluß, der diesem Glauben widersprach; er übersah, dass das Kind entweder in jedem Fall ein König sei und zum Throne gelangen würde, oder dass es nicht König sein würde, und seine Ermordung also unnötig wäre. Er wollte ihn nun töten in seiner Bosheit von Gedanken beherrscht und geleitet, die sich widersprachen und von dem blinden und argen Teufel angetrieben, der dem Heiland bereits von Anfang an nachstellte, da er sich sagte, dass dieser etwas Großes sei und sein würde. Ein „Engel“, der die Abfolge der Ereignisse beobachtete, gab nun, wenn Celsus dies auch nicht glauben will dem Joseph die Weisung, er solle mit dem Kind und dessen Mutter „nach Ägypten fliehen“2. Herodes aber ließ „alle Kinder in Bethlehem und in der nächsten Umgebung dieser Stadt ermorden“,in der Meinung, er werde so auch den neugeborenen König der Juden mit umbringen.3 Er sah ja die Macht nicht, die rastlos über jenen wacht, die des Schutzes und der Erhaltung für das Heil der Menschheit würdig sind.
Unter diesen allen war aber Jesus der erste und größte an Ehre und Würde, berufen, ein König zu sein, jedoch nicht so, wie Herodes es meinte, sondern wie es sich für einen gebührte, den Gott mit dem Königtum betraute, um den vom Könige Regierten Gutes zu tun, ein König, der sozusagen keine mittelmäßige und gleichgültige Wohltätigkeit gegen seine Untertanen üben, sondern sie durch wahrhaft göttliche Gesetze erziehen und gewinnen sollte. Dessen war sich auch Jesus bewusst; deshalb sagte er, er sei kein König in dem Sinne, wie der große Haufe es erwartete und wies auf den außerordentlichen Charakter seines Reiches mit den Worten hin: „Wäre mein Reich von dieser Welt, so würden wohl meine Diener kämpfen, dass ich den S. 85 Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt“4. Wenn Celsus dies beachtet hätte, so würde er nicht sagen: „ Wenn (dies aber Herodes tat), damit du nicht herangewachsen in seiner Stadt König wärst, warum bist du, nachdem du herangewachsen warst, nicht König, sondern bettelst so unmännlich, du, der Sohn Gottes, und versteckst dich aus Furcht und ziehst in Jammer und Elend herum?“ Aber es ist nicht „unmännlich“ den Gefahren nach Heilsveranstaltung auszuweichen und sich ihnen nicht auszusetzen, nicht aus Furcht die dem Tode, sondern in der Absicht, den Menschen durch ein längeres Leben Gutes zu erweisen, bis die geeignete Stunde gekommen war, dass der, welcher menschliche Natur angenommen hatte, den Tod eines Menschen starb, der ein großes Heil für die Menschen bedeutete. Dies ist klar für jeden, der erkannt hat, dass Jesus für die Menschen gestorben ist. Hierüber haben wir, so gut wir es konnten, bereits oben5 gesprochen.
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Origen Against Celsus
Chapter LXI.
That Herod conspired against the Child (although the Jew of Celsus does not believe that this really happened), is not to be wondered at. For wickedness is in a certain sense blind, and would desire to defeat fate, as if it were stronger than it. And this being Herod's condition, he both believed that a king of the Jews had been born, and yet cherished a purpose contradictory of such a belief; not seeing that the Child is assuredly either a king and will come to the throne, or that he is not to be a king, and that his death, therefore, will be to no purpose. He desired accordingly to kill Him, his mind being agitated by contending passions on account of his wickedness, and being instigated by the blind and wicked devil who from the very beginning plotted against the Saviour, imagining that He was and would become some mighty one. An angel, however, perceiving the course of events, intimated to Joseph, although Celsus may not believe it, that he was to withdraw with the Child and His mother into Egypt, while Herod slew all the infants that were in Bethlehem and the surrounding borders, in the hope that he would thus destroy Him also who had been born King of the Jews. For he saw not the sleepless guardian power that is around those who deserve to be protected and preserved for the salvation of men, of whom Jesus is the first, superior to all others in honour and excellence, who was to be a King indeed, but not in the sense that Herod supposed, but in that in which it became God to bestow a kingdom,--for the benefit, viz., of those who were to be under His sway, who was to confer no ordinary and unimportant blessings, so to speak, upon His subjects, but who was to train them and to subject them to laws that were truly from God. And Jesus, knowing this well, and denying that He was a king in the sense that the multitude expected, but declaring the superiority of His kingdom, says: "If My kingdom were of this world, then would My servants fight, that I should not be delivered to the Jews: but now is My kingdom not of this world." 1 Now, if Celsus had seen this, he would not have said: "But if, then, this was done in order that you might not reign in his stead when you had grown to man's estate; why, after you did reach that estate, do you not become a king, instead of you, the Son of God, wandering about in so mean a condition, hiding yourself through fear, and leading a miserable life up and down?" Now, it is not dishonourable to avoid exposing one's self to dangers, but to guard carefully against them, when this is done, not through fear of death, but from a desire to benefit others by remaining in life, until the proper time come for one who has assumed human nature to die a death that will be useful to mankind. And this is plain to him who reflects that Jesus died for the sake of men,--a point of which we have spoken to the best of our ability in the preceding pages.
Cf. John xviii. 36. ↩