Übersetzung
ausblenden
Gegen Celsus (BKV)
68.
Im folgenden blickt Celsus argwöhnisch auf den künftigen Nachweis der von Jesus vollbrachten Großtaten, über die wir nur wenig Worte statt vieler gesagt haben, und tut so, als gäbe er zu, dass alles wahr sei, was die Überlieferung „von Krankenheilungen“ berichtet oder von "Totenerweckung" oder von "wenigen Broten, die eine große Menge Volkes genährt haben, wobei noch viele Speisereste übrig blieben"1, oder wovon er sonst glaubt, dass es "erst in der Erzählung der Jünger den Charakter des Wunderbaren erhalten habe" und fügt dann hinzu: „Wohlan, wir wollen glauben, du habest diese Werke vollbracht.“ Aber sofort stellt er sie auf gleiche Stufe mit „den Taten der Gaukler“, die nach ihm „noch wunderbarere Dinge versprechen“ und mit „den Kunststücken von Schülern der Ägyptier, die mitten auf den Märkten um wenige Groschen ihre erhabene Wissenschaft abgeben2, Dämonen von den Menschen austreiben, Krankheiten wegblasen, die Seelen der Heroen beschwören, kostbare Mahlzeiten und Tische mit Näschereien und Leckerbissen, die gar nicht wirklich vorhanden sind, zeigen und Dinge in Bewegung setzen, als wären es lebende Wesen, obgleich sie dies nicht sind, sondern nur in der Einbildung als solche erscheinen.“ Und dann wirft er die Frage S. 97 auf: „Da jene Leute solche Dinge vollbringen können, müssen wir sie dann für Gottes Söhne halten? Oder müssen wir sagen, dass dies die Betätigungen von schlechten und gottlosen Menschen sind?“
Aus diesen Worten läßt sich ersehen, dass Celsus gewissermaßen das Vorhandensein einer Magie annimmt. Ich weiß nun nicht, ob er derselbe Celsus ist, der wider die Magie mehrere Bücher geschrieben hat. Indessen war eben die Gleichstellung der Berichte über Jesus mit den Werken, die mit Hilfe der Magie vollbracht werden, seinem Zwecke dienlich. Ähnlichkeit wäre dann vorhanden, wenn Jesus seine Wunder so wie die Zauberer nur zum Erweis seiner Kraft gezeigt hätte. Nun fällt es aber keinem Zauberer ein, seine Zuschauer durch seine Kunststücke zur sittlichen Besserung zu bestimmen, oder zur Gottesfurcht anzuleiten, wenn sie durch seine Schaustellungen ergriffen werden, noch versucht er es, sie dahin zu bringen, dass sie in ihrem Leben und Wandel das künftige Gericht Gottes vor Augen haben. Nichts hiervon tun die Zauberer, entweder weil sie nicht können, oder weil sie gar nicht den Willen oder die Absicht haben, Maßnahmen zur Besserung der Menschen zu treffen, da sie selbst von den schändlichsten und abscheulichsten Lastern strotzen. Wenn aber Jesus seine Wunder nur darum wirkte, um die Augenzeugen derselben zur Besserung zu rufen, versteht es sich dann nicht von selbst, dass er nicht nur seinen eigentlichen Jüngern, sondern auch allen andern in seinem Wandel das Vorbild eines vollkommenen Lebens gab: seinen Jüngern, damit sie veranlaßt würden, die Menschen nach dem Willen Gottes zu unterweisen, und den andern, damit sie ebensosehr3 durch seine Lehre wie durch seinen Wandel und seine Wunder lernten, wie sie leben und bei ihrem ganzen Tun und Lassen nur das Wohlgefallen des über allen waltenden Gottes im Auge haben müßten? Wenn aber das S. 98 Lebensziel Jesu von dieser Art war, mit welchem Rechte könnte man es dann der Denkungsart der Gaukler gleichstellen, anstatt zu glauben, dass er nach der Verheißung <Gottes4> als Gott in menschlichem Leibe erschienen ist, um der Wohltäter unseres Geschlechtes zu werden?
Übersetzung
ausblenden
Origen Against Celsus
Chapter LXVIII.
But after this, Celsus, having a suspicion that the great works performed by Jesus, of which we have named a few out of a great number, would be brought forward to view, affects to grant that those statements may be true which are made regarding His cures, or His resurrection, or the feeding of a multitude with a few loaves, from which many fragments remained over, or those other stories which Celsus thinks the disciples have recorded as of a marvellous nature; and he adds: "Well, let us believe that these were actually wrought by you." But then he immediately compares them to the tricks of jugglers, who profess to do more wonderful things, and to the feats performed by those who have been taught by Egyptians, who in the middle of the market-place, in return for a few obols, will impart the knowledge of their most venerated arts, and will expel demons from men, and dispel diseases, and invoke the souls of heroes, and exhibit expensive banquets, and tables, and dishes, and dainties having no real existence, and who will put in motion, as if alive, what are not really living animals, but which have only the appearance of life. And he asks, "Since, then, these persons can perform such feats, shall we of necessity conclude that they are sons of God,' or must we admit that they are the proceedings of wicked men under the influence of an evil spirit?" You see that by these expressions he allows, as it were, the existence of magic. I do not know, however, if he is the same who wrote several books against it. But, as it helped his purpose, he compares the (miracles) related of Jesus to the results produced by magic. There would indeed be a resemblance between them, if Jesus, like the dealers in magical arts, had performed His works only for show; but now there is not a single juggler who, by means of his proceedings, invites his spectators to reform their manners, or trains those to the fear of God who are amazed at what they see, nor who tries to persuade them so to live as men who are to be justified 1 by God. And jugglers do none of these things, because they have neither the power nor the will, nor any desire to busy themselves about the reformation of men, inasmuch as their own lives are full of the grossest and most notorious sins. But how should not He who, by the miracles which He did, induced those who beheld the excellent results to undertake the reformation of their characters, manifest Himself not only to His genuine disciples, but also to others, as a pattern of most virtuous life, in order that His disciples might devote themselves to the work of instructing men in the will of God, and that the others, after being more fully instructed by His word and character than by His miracles, as to how they were to direct their lives, might in all their conduct have a constant reference to the good pleasure of the universal God? And if such were the life of Jesus, how could any one with reason compare Him with the sect of impostors, and not, on the contrary, believe, according to the promise, that He was God, who appeared in human form to do good to our race?
hos dikaiothesomenous. ↩