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Gegen Celsus (BKV)
16.
Ganz einfältig aber sagt Celsus, dass „die Jünger zur Entschuldigung dessen, was Jesus betroffen hatte, solche Dinge über ihn aufgezeichnet hätten“. „Wie wenn man“ sagt er, „behaupten wollte, dass jemand gerecht sei, und zeigte, dass er Unrecht täte, und behaupten wollte, dass er fromm sei, und zeigte, dass er morde, und behaupten wollte, dass er unsterblich sei, und ihn als Toten zeigte und zu all diesem hinzufügte, dass er dies eben vorausgesagt habe.“ Das Beispiel des Celsus ist: von vornherein unzutreffend, denn es ist gar nicht unvernünftig, wenn der, welcher den Menschen in seiner Person ein Ziel geben wollte, wie sie zu leben hätten, ihnen auch zeigte, wie sie für die Frömmigkeit sterben müßten; abgesehen davon, dass sein Sterben für die Menschen, wie wir im ersten Buche gezeigt haben1, der ganzen Menschheit heilbringend war. In dem rückhaltlosen Geständnis, dass Jesus gelitten habe, sieht Celsus dann eine Bestätigung, nicht eine Widerlegung seines Beweises. Von allem, was hierüber der tiefe Geist des Paulus ausgedacht hat und die Propheten verkündet haben, weiß er eben nichts; auch entging ihm, dass einer von den Irrlehrern gesagt hat, das Leiden Jesu sei nur ein scheinbares, kein wirkliches gewesen. Hätte er das S. 128 gewußt, so würde er nicht gesagt haben: „Denn auch dieses sagtet ihr ja nicht, es habe nur den gottlosen Menschen so geschienen, dass er dieses leide, er habe aber nicht gelitten, nein, ihr gesteht offen, dass er gelitten habe“ Uns liegt es fern, das Leiden Jesu als ein scheinbares zu bezeichnen, damit nicht auch seine Auferstehung eine Lüge wird, während sie doch Wahrheit ist. Denn war er wirklich gestorben, so war auch seine Auferstehung eine wahre, wenn er auferstand; dagegen war seine Auferstehung nicht wahrhaft, wenn sein Sterben nur scheinbar war.
Die Ungläubigen spotten über unsere Lehre von der Auferstehung Jesu Christi. Wir wollen deshalb an den Bericht erinnern, den Plato von Er, dem Sohne des Armenios, gibt, dass dieser sich nämlich nach zwölf Tagen wieder lebendig vom Scheiterhaufen erhoben und von den Dingen erzählt habe, die er in der Unterwelt gesehen2. Ungläubigen gegenüber wird es für diesen Punkt nicht ganz unnütz sein, hier auch jenes Weibes bei Herakleides Erwähnung zu tun, bei welcher das Atmen aufgehört hatte3. Man erzählt von vielen, die auch aus den Gräbern zurückgekehrt sind, und zwar nicht nur am Tage der Beerdigung selbst, sondern sogar noch Tags darauf. Ist es also befremdend, wenn der, dessen Wundertaten zahlreich und übermenschlich und so offenkundig sind, dass die Gegner, außerstande, ihre Tatsächlichkeit klar zu erkennen, sie dadurch herabsetzen, dass sie sie mit Zaubereien vergleichen, wenn also dieser auch bei seinem Lebensende etwas vor andern voraus hatte, dass nämlich seine Seele den Leib freiwillig verließ, um wieder in ihn zurückzukehren, sobald es ihr gefiel, nachdem sie außerhalb des Leibes Heilsveranstaltungen vollbracht hatte? Darauf aber weisen die Worte Jesu hin, die wir bei Johannes aufgezeichnet finden: „Niemand nimmt meine Seele S. 129 (= mein Leben) von mir, sondern ich setze sie ein von mir aus. Ich habe Vollmacht sie einzusetzen, und habe Vollmacht, sie wieder zu empfangen.“4 Und vielleicht schied er deshalb so eilig aus dem Leibe, damit dieser erhalten bliebe und seine Gebeine nicht zerbrochen würden wie die der Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. „Denn die Soldaten zerbrachen die Beine des ersten und des andern, der zugleich mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen, und sagen, dass er schon gestorben sei, zerbrachen sie seine Beine nicht.“5
Auch die Frage: „ Wie ist es glaublich, dass Jesus diese Dinge sollte vorausgesagt haben?“ ist nunmehr von uns beantwortet; wir wenden uns jetzt zu der folgenden: `[„Woher ist unsterblich der Tote?“** Jeder, der es hören will, mag lernen: „Unsterblich“ ist nicht „der Tote“, unsterblich ist der, welcher von den Toten auferstand. Also ist nicht nur „der Tote“ nicht „unsterblich“, sondern es war auch Jesus, der zwei Naturen in sich vereinigt, nicht „unsterblich“ vor seinem Tode, weil er eben sterben sollte. Denn niemand ist „unsterblich“, der einmal sterben soll; „unsterblich“ ist nur, wer nicht mehr sterben wird. „Nachdem Christus von den Toten auferweckt ist, stirbt er nicht mehr, der Tod hat keine Gewalt mehr über ihn“6, wenn auch die Leute, die den Sinn dieser Worte nicht fassen können, hiermit nicht einverstanden sind.
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Origen Against Celsus
Chapter XVI.
Exceedingly weak is his assertion, that "the disciples of Jesus wrote such accounts regarding him, by way of extenuating the charges that told against him: as if," he says, "any one were to say that a certain person was a just man, and yet were to show that he was guilty of injustice; or that he was pious, and yet had committed murder; or that he was immortal, and yet was dead; subjoining to all these statements the remark that he had foretold all these things." Now his illustrations are at once seen to be inappropriate; for there is no absurdity in Him who had resolved that He would become a living pattern to men, as to the manner in which they were to regulate their lives, showing also how they ought to die for the sake of their religion, apart altogether from the fact that His death on behalf of men was a benefit to the whole world, as we proved in the preceding book. He imagines, moreover, that the whole of the confession of the Saviour's sufferings confirms his objection instead of weakening it. For he is not acquainted either with the philosophical remarks of Paul, 1 or the statements of the prophets, on this subject. And it escaped him that certain heretics have declared that Jesus underwent His sufferings in appearance, not in reality. For had he known, he would not have said: "For ye do not even allege this, that he seemed to wicked men to suffer this punishment, though not undergoing it in reality; but, on the contrary, ye acknowledge that he openly suffered." But we do not view His sufferings as having been merely in appearance, in order that His resurrection also may not be a false, but a real event. For he who really died, actually arose, if he did arise; whereas he who appeared only to have died, did not in reality arise. But since the resurrection of Jesus Christ is a subject of mockery to unbelievers, we shall quote the words of Plato, 2 that Erus the son of Armenius rose from the funeral pile twelve days after he had been laid upon it, and gave an account of what he had seen in Hades; and as we are replying to unbelievers, it will not be altogether useless to refer in this place to what Heraclides 3 relates respecting the woman who was deprived of life. And many persons are recorded to have risen from their tombs, not only on the day of their burial, but also on the day following. What wonder is it, then, if in the case of One who performed many marvellous things, both beyond the power of man and with such fulness of evidence, that he who could not deny their performance, endeavoured to calumniate them by comparing them to acts of sorcery, should have manifested also in His death some greater display of divine power, so that His soul, if it pleased, might leave its body, and having performed certain offices out of it, might return again at pleasure? And such a declaration is Jesus said to have made in the Gospel of John, when He said: "No man taketh My life from Me, but I lay it down of Myself. I have power to lay it down, and I have power to take it again." 4 And perhaps it was on this account that He hastened His departure from the body, that He might preserve it, and that His legs might not be broken, as were those of the robbers who were crucified with Him. "For the soldiers brake the legs of the first, and of the other who was crucified with Him; but when they came to Jesus, and saw that He was dead, they brake not His legs." 5 We have accordingly answered the question, "How is it credible that Jesus could have predicted these things?" And with respect to this, "How could the dead man be immortal?" let him who wishes to understand know, that it is not the dead man who is immortal, but He who rose from the dead. So far, indeed, was the dead man from being immortal, that even the Jesus before His decease--the compound being, who was to suffer death--was not immortal. 6 For no one is immortal who is destined to die; but he is immortal when he shall no longer be subject to death. But "Christ, being raised from the dead, dieth no more: death hath no more dominion over Him;" 7 although those may be unwilling to admit this who cannot understand how such things should be said.
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hosa peri toutou kai para to Paulo pephilosophetai. ↩
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Cf. Plato, de Rep., x. p. 614. ↩
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Cf. Plin., Nat. Hist., vii. c. 52. ↩
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John x. 18. ↩
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John xix. 32, 33. ↩
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Ou monon oun ouch ho nekros athanatos, all' oud' ho pro tou nekrou 'Iesous ho sunthetos athanatos en, hos ge emelle tethnexesthai. ↩
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Rom. vi. 9. ↩