1.
S. 7 Der erste Hauptpunkt des Celsus bei seiner Absicht, das Christentum zu verleumden, lautet: "Die Christen schlössen im Gegensatz zu den gesetzlichen Ordnungen untereinander heimliche Verbindungen. Von den Verbindungen seien die einen offenkundig, so viele nach den Gesetzen erlaubt seien, die anderen aber verborgen, so wie im Gegensatz zu den gesetzlichen Ordnungen zustande kämen." Celsus will das sogenannte gemeinsame "Liebesmahl" der Christen verleumden, das nach ihm "seinen Bestand von der gemeinsamen Gefahr her hat und mehr vermag als Eidschwüre". Er führt also "das gemeinsame Gesetz" im Munde, gegen das", wie er sagt, "die Verbindungen der Christen verstoßen sollen". Wir antworten ihm darauf: Wenn jemand unter die Skythen, die abscheuliche Gesetze haben, geraten wäre und keine Möglichkeit fände zu entkommen, sondern genötigt wäre, unter ihnen zu leben, so dürfte er wohl mit gutem Grunde wegen des Gesetzes der Wahrheit1, das bei den Skythen Gesetzwidrigkeit ist, auch gegen die bei jenen bestehenden Gesetze mit Gleichgesinnten Verbindungen schließen. Ebenso sind vor dem Richterstuhle der Wahrheit die Gesetze der Heiden über die Götterbilder und die gottlose Vielgötterei Gesetze der Skythen, und wenn es noch etwas Gottloseres als die Skythen gibt. Es ist also nicht unvernünftig, "Verbindungen im Gegensatz zu den gesetzlichen Ordnungen zu schließen", wenn sie der Wahrheit dienen. Würden nicht diejenigen sittlich gut handeln, die "heimliche Verbindungen schließen würden", um einen Tyrannen, der die Herrschaft im Staate widerrechtlich an sich gerissen hat, zu beseitigen? Ebenso "schließen" nun auch die S. 8 Christen, da der Teufel, wie er bei ihnen heißt, und die Lüge die Herrschaft hat, "Verbindungen", die vom Teufel verboten sind, gegen den Teufel und zum Heil und Schutz anderer, die sie vielleicht zum Abfall von den gleichsam skythischen und tyrannischen Gesetzen bewegen können.
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Siehe Scan. ↩