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Man forsche weiter, ob nicht die Lehren unseres Glaubens mit den allen gemeinsamen Vorstellungen ihrem Ursprunge nach übereinstimmen und dadurch (geeignet sind,) die sittliche Umwandlung der verständigen Zuhörer herbeizuführen. Denn wenn auch die verkehrte Anschauung, die durch ausgedehnten Unterricht unterstützt wird, die große Masse des Volkes so zu beeinflussen vermochte, dass sie die Götterbilder für Götter hält und Dinge, die aus Gold, Silber, Elfenbein und Stein gemacht sind1, anbeten zu müssen glaubt, so verbietet uns doch der gemeine Verstand, anzunehmen, dass Gott von vergänglichem Stoffe sei und in den leblosen Dingen, mit denen die Menschen ihn darstellen, gehrt werde, sei es nun, dass solche Gegenstände „nach seinem Bilde“ gemacht2, oder Sinnbilder von ihm sein wollen. Deshalb wird sofort von uns (beim Unterricht) das Urteil über die Götterbilder ausgesprochen, „dass sie keine Götter sind“3, und über solche Menschenwerke, dass sie mit dem Schöpfer nicht verglichen werden können; und dann wird einiges hinzugefügt über den allmächtigen Gott, der das Weltall gemacht hat und zusammenhält und regiert4. Und sofort erkennt die vernünftige Seele (des Hörers) gleichsam die Verwandtschaft, (die zwischen Gott und ihr besteht,) und verwirft das, was sie eine Zeitlang für Götter hielt; sie faßt eine natürliche Liebe zu ihrem Schöpfer und gibt sich infolge dieser Liebe zu ihm auch an den ganz hin, der zuerst diese Wahrheiten allen Völkern verkündigen ließ durch die von ihm eingesetzten Jünger, die er mit göttlicher Kraft und Vollmacht ausrüstete und S. 251 aussandte mit dem Auftrage, die Lehre von Gott und seinem Reiche zu predigen.
