35.
Wer auf die Schrift des Celsus stößt, mag darauf achten, ob Celsus dies nicht in seinen Worten dunkel andeutet: " Sie haben auch versucht, ihren Stammbaum von dem ersten S. 342 Geschlecht von Gauklern und Betrügern herzuleiten; sie berufen sich hierbei auf das Zeugnis dunkler und zweideutiger Worte, die irgendwo im Dunkel verborgen waren" Denn "dunkel" sind diese Namen allerdings und nicht für jedermann lichtvoll und verständlich; für uns aber sind sie nicht "zweideutig", wenn sie auch [so] von den Gegnern unserer Gottesverehrung gebraucht werden. Wie Celsus sie verwerfen konnte, weiß ich nicht, da er nirgends darlegt, was an diesen Worten "zweideutig" ist. Und doch wäre es seine Pflicht gewesen, wenn er den Stammbaum verständig widerlegen wollte, den die auf Abraham und seine Nachkommen stolzen Juden "in ganz unverschämter Weise", wie er meint, angenommen haben, den ganzen Sachverhalt darzulegen und zuerst anzugeben, welche Meinung er für die wahrscheinlichste halte, darnach aber die gegnerischen Ansichten über diesen Punkt in ehrlicher Weise zu widerlegen mit der Kraft der Wahrheit, die er zu besitzen glaubt, und mit Gründen, die für sie sprechen. Aber weder Celsus noch irgendein anderer, der es unternimmt, die Natur dieser zu Kraftwirkungen verwendeten Namen zu untersuchen, wird ihr Wesen genau erklären und nachweisen können, dass Leute der Beachtung unwert sind, deren bloße Namen nicht nur bei den Angehörigen desselben Volkes, sondern auch bei den Fremden solche Wirkungen hervorzubringen vermögen.
Celsus hätte ferner erwähnen sollen, inwiefern wir "den ungebildeten und unverständigen Leuten" die Bedeutung dieser Namen schief auslegen" und, wie er meint, die Zuhörer täuschen, während er selbst, der sich rühmt, nicht "ungebildet" und nicht "unverständig" zu sein, die wahre Erklärung davon [zwar nicht] angibt, aber in seiner Erwähnung dieser Namen, von denen die Juden "ihren Stammbaum ableiten", beiläufig S. 343 bemerkt, dass "niemals in der langen Zeit vorher über solche Namen Streit gewesen sei, dass aber jetzt die Juden mit einigen andern" - die er nicht nennt - "über diese stritten". Wer Lust hat, mag zeigen, wer die Leute sind, die hier auf Wahrheit Anspruch machen und vielleicht annehmbare Gründe gegen die Juden in der Beziehung vorbringen, dass Juden und Christen sich nicht richtig über diese Männer äußerten, von denen die Namen vorliegen, sondern dass andere über diese die weisesten und wahrhaftigsten Urteile ausgesprochen hätten. Doch wir sind der Überzeugung, dass "einige Leute" etwas derartiges nicht werden vorbringen können, da offenbar die Namen von der hebräischen Sprache, die sich allein bei den Juden findet, hergenommen sind.
