3.
Ich wage daher zu behaupten, dass die Verteidigungsschrift, deren Abfassung du von uns begehrst, die in den Tatsachen selbst liegende Verteidigung etwas abschwäche und den Glanz der Macht Jesu verdunkle, S. 3 die allen die nicht blind sind, in die Augen fallen muß. Trotzdem aber habe ich, um nicht den Schein zu erwecken, als zögerte ich, deinem Auftrage zu entsprechen, nach meinem Vermögen den Versuch gemacht, jeder der von Celsus aufgestellten Behauptungen, die keinen Gläubigen in seiner Überzeugung wankend machen können, eine nach meiner Meinung geeignete Widerlegung entgegenzusetzen. O möchte doch keiner sich finden lassen, der "die Liebe Gottes in Christus Jesus"1 nur in solchem Maße in sich aufgenommen hat, dass er durch die Worte des Celsus oder eines seiner Gesinnungsgenossen im Glauben wankend werden könnte! Paulus zählt zwar viele Dinge auf, die "von der Liebe Christi" und "von der Liebe Gottes in Christus Jesus" zu scheiden pflegen, Dinge, die alle durch die Liebe zu ihm überwunden wurden; aber das Wort hat er nicht mit unter die trennenden Dinge gestellt. Man beachte nämlich, dass er zuerst sagt: "Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, sind wir geachtet wie Schlachtschafe2. Aber in allen diesen Dingen obsiegen wir durch den, der uns geliebt hat."3 Sodann gibt er ein anderes Verzeichnis von den Dingen, die ihrer Natur nach geeignet sind, die in der Gottesverehrung noch Schwankenden (von Gott) zu trennen. Er sagt nämlich: "Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Mächte noch Höhe noch Tiefe noch irgendein anderes Geschöpf imstande sein wird, uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die da ist in Christus Jesus, unserem Herrn."4