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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum Gegen Celsus (BKV)
Erstes Buch

60.

Zu den Griechen nun dies: Die Magier stehen mit den Dämonen im Verkehr, sie rufen diese an, um Beistand bei den Dingen, die sie nach den Regeln ihrer Wissenschaft vollbringen wollen, und erreichen dann ihre Absichten, solange kein göttlicheres und stärkeres Wesen als die Dämonen und die Beschwörung, durch die sie gerufen werden, erscheint oder genannt wird. Wenn aber eine göttlichere Erscheinung eintritt, dann verlieren die Dämonen ihre Kraft, da sie das göttliche Licht nicht ertragen können. Wahrscheinlich wurden nun auch bei der Geburt Jesu, „als die Menge des himmlischen Heeres“, wie Lukas erzählt und wie ich glaube, Gott lobte und sprach: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, unter den Menschen Wohlgefallen“1, weshalb die Dämonen schlaff und ohnmächtig, denn ihr Trug war aufgedeckt und ihre Wirksamkeit vernichtet, sie waren nicht nur durch die wegen Jesu Geburt auf der Erde weilenden Engel überwunden, sondern auch durch die Seelenkraft Jesu und die in ihm waltende Göttlichkeit. Als nun die Magier die gewohnten Wirkungen erzielen wollten, die sie früher durch gewisse Beschwörungsformeln und Zauberkünste vollbrachten, <damals aber nicht erzielen konnten2>, so forschten sie nach der Ursache, die ihrer Meinung nach eine außerordentliche S. 83 sein mußte. Und da sie ein göttliches Zeichen am Himmel bemerkten, so wollten sie dessen Bedeutung erfahren. Nach meiner Ansicht kannten sie die auch von Moses aufgezeichneten Weissagungen Balaams, der in solchen Sachen ebenfalls bewandert war, und fanden da auch diese Prophezeiung von dem Stern: „Ich werde ihm zeigen, und nicht jetzt; ich preise ihn, und nicht wird er nahe sein“3.

Da vermuteten sie, es müsse der Mensch ins Leben eingetreten sein, welcher mit dem Stern verkündet war; und weil sie ihn für mächtiger hielten als alle Dämonen, auch als die, die ihnen gewöhnlich erschienen und dienten, so sollten sie ihm ihre „Anbetung“ erweisen4. Sie kamen also nach Judäa mit der Überzeugung, dass „ein König geboren sei“; oder in der Erkenntnis, wo er geboren werden würde, aber ohne zu wissen, welches Reich er beherrschen sollte. Sie brachten „Geschenke“ mit, welche sie, um mich so auszudrücken, jemandem „darbringen“ wollten, der aus Gott und sterblichen Menschen zusammengesetzt war, „das Gold“, um seine Königswürde, „die Myrrhen“, um seinen Tod, „den Weihrauch“, um seine Gottheit sinnbildlich anzudeuten5. Diese Geschenke brachten sie ihm dar, nachdem sie den Ort seiner Geburt erfahren hatten. Weil aber der Retter des Menschengeschlechtes Gott war, erhaben über die Engel, welche den Menschen hilfreich zur Seite stehen, so belohnte ein Engel die bei der Anbetung6 Jesu bewiesene Frömmigkeit der Magier, indem er ihnen Bescheid gab, sie sollten nicht wieder zu Herodes gehen, sondern auf einem andern Weg in ihre Heimat zurückkehren.


  1. Lk 2,13.14. ↩

  2. Siehe Scan. ↩

  3. Num 24,17. Vgl. Or., In Num. hom. 13, 7; 18, 4 (Werke VII 118, 17 ff. Baehrens). ↩

  4. Vgl. Mt 2,2.11. ↩

  5. Vgl. Mt 2,11 und Iren., Adv. haer. III 10; Clemens Al., Paed. II 8, 63 (I 195, 28 Stählin). ↩

  6. Siehe Scan. ↩

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