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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Origen († 253/54) De principiis Über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft (BKV)
Viertes Buch.
Erster Abschnitt. Von der göttlichen Eingebung der heiligen Schrift.

3.

Ich brauche kaum anzuführen, daß Christus selbst in jener Verheißung angekündigt wurde, daß alsdann die Fürsten vom Stamme Juda und die Führer aus seinen Hüften aufhören werden, wenn der komme, dem es vorbehalten ist, 1 verstehe: das Reich, und die Erwartung der Völker sich erfüllt haben werde. Offenbar ist es ja aus der Geschichte und den Erscheinungen unserer Tage, daß seit den Zeiten Jesu kein König der Juden mehr aufgetreten ist, da vielmehr alle jüdischen Einrichtungen, die ihr Stolz waren, ich nenne nur den Tempel, den Altar, den vollendeten Dienst, die Gewänder des Hohenpriesters, vernichtet sind. Denn die Weissagung (Hos. 3, 4.) ist erfüllt: die Söhne Israels werden lange Zeit ohne S. 253 König, ohne Fürsten, ohne Opfer, ohne Altar, ohne Priesterthum, ohne Orakel seyn. Und diese Stelle halten wir denen entgegen, die in ihrer Verlegenheit über das, was in der Genesis von Jacob zu Juda gesagt ist, behaupten, das jetzige Volksoberhaupt 2 aus dem Stamme Juda sey der Fürst des Volkes, und es werde also bis zu der von ihnen erwarteten Erscheinung des Messias nicht an Fürsten aus seinem Geschlechte mangeln. Wenn die Kinder Israels lange Zeit ohne König, ohne Fürsten, ohne Opfer, ohne Altar, ohne Priesterthum und ohne Orakel zugleich seyn werden, seit der Zerstörung des Tempels aber weder Opfer, noch Altar, noch Priesterthum war, so ist offenbar, daß der Fürst aus dem Stamme Juda und der Heerführer aus seinen Hüften dahin ist. Sagt nun die Weissagung ferner, der Fürst aus dem Stamme Juda und der Heerführer aus seinen Hüften wird nicht mangeln, bis das, was ihm vorbehalten ist, komme, so muß ja das Vorbehaltene, die Erwartung der Völker gekommen seyn.


  1. Das שׁלה in der vielbesprochenen Stelle Gen. 49, 10. nach der Lesart „ῳ αποκειται.“ Die gewöhnlichen Ausgaben der LXX., so wie andere griechische und latein. Väter lesen τα αποκειμενα αυτῳ. Breitinger hat die Lesart des Orig. in den Text aufgenommen. Weiter unten dagegen hat Or. die letztere zweimal. ↩

  2. εθναρχην Rufin. Chrys. hom. c. Jud. et Gent. »quod Christus sit Deus« gedenkt eines Patriarchen der Juden; auch Or. in einem Fragment seines Commentars über die Psalmen sagt, er habe den Patriarchen Juttus gesprochen. Eines solchen erwähnen ferner Cyrill v. Jer., Hieronymus und Theodoret, nach dessen Aeußerung der Patriarch sich für einen Sprößling Davids ausgab. Uebrigens waren es zwei, der eine residirte in Jerusalem, der andere in Babylon. Der letztere steckt vielleicht in dem in εθναρχης, als episcopus in partibus infidelium. ↩

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