• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Church Order Constitutiones Apostolorum Apostolische Konstitutionen und Kanones
Sechstes Buch: Von den Schismatikern und Ketzern.

27. Von den heidnischen und jüdischen Beobachtungen.

Wenn aber Einige abergläubisch die jüdischen Riten beachten als: Samenfluß, Pollutionen im Traume, gesetzlichen Beischlaf und dergleichen,1 so mögen sie euch sagen, ob sie zu der Zeit oder an den Tagen, an welchen sie so Etwas leiden, sich des Gebetes enthalten oder des Berührens der Bibel, und wenn sie es bejahen, so ist es offenkundig, daß sie des heiligen Geistes ledig sind, welcher immer bei den Gläubigen verweilt. Denn von den Heiligen S. 211 sagt Salomon, es solle Jeder sich bereit halten, „auf daß, wenn er schlafe, er (der Geist oder die Weisheit) ihn bewache und, wenn er erwachet, mit ihm rede.„2Denn wenn du, o Weib, meinst, während deiner siebentägigen Menstruation des hl. Geistes ledig zu sein, so wärest du, wenn du etwa schnell sterben würdest, entblößt des Geistes und beraubt der Hoffnung auf Gott; aber du besitzest den Geist ganz untrennbar, da er ja an keinen Ort gebunden ist; nur bedarfst du des Gebetes und der Ankunft des hl. Geistes als Eine, die hierin Nichts vernachlässigt. Denn weder3 gesetzlicher Beischlaf noch Kindergebären, noch Blutfluß, noch Pollution im Schlafe können die Natur des Menschen verunreinigen oder den hl. Geist vertreiben, sondern nur Gottlosigkeit und ungesetzliches Handeln. Der hl. Geist bleibt immer bei Denen, welche ihn besitzen, so lange sie dessen würdig sind; von Denen er sich aber trennt, Diese läßt er leer und dem bösen Geiste unterworfen. Jeder Mensch aber ist voll des Geistes, der eine des heiligen, der andere des unreinen, und keiner von diesen beiden flieht, wenn er nicht etwas (ihm) Gegensätzliches erfahren; denn der Paraklet haßt alle Lüge, der Teufel alle Wahrheit. Wer aber wahrhaft getauft ist, der ist vom diabolischen Geiste getrennt und in den innerlichen Besitz des hl. Geistes gesetzt, und bei dem, der Gutes thut, bleibt der hl. Geist, ihn erfüllend mit Weisheit und Verstand, und läßt den bösen Geist ihm nicht nahen, seinen Zugang bewachend. Du also, o Weib, wenn du sagst, in den Tagen deiner Menstruation des heiligen Geistes ledig zu sein, bist voll des unreinen; denn wenn du nicht betest und nicht liesest, rufst du ihn unfreiwillig herzu; denn dieser liebt besonders die Undankbaren, Leichtsinnigen, Sorglosen und Schläfrigen, weil er auch selbst wegen seiner Böswilligkeit und Undankbarkeit von Gott seiner Würde beraubt und aus einem Erzengel zu einem Teufel umgewandelt wurde. Daher enthalte dich, o Weib, der eitlen Reden S. 212 und sei immer eingedenk Gottes, deines Schöpfers, und bete zu ihm; denn er ist dein und aller Dinge Herr, und betrachte seine Gesetze, ohne Acht zu haben weder auf die natürliche Reinigung noch auf gesetzlichen Beischlaf, noch auf Niederkunft oder Abortus, noch auf Aussatz des Körpers insofern solche Observanzen eitle, unvernünftige Erfindungen thörichter Menschen sind. Weder ein Menschenleichnam noch ein Todtengebein oder ein Grab, oder irgend eine Speise oder Pollution im Schlafe können die Seele des Menschen verunreinigen, sondern allein Frevel gegen Gott und Verletzung seines Gesetzes und Ungerechtigkeit gegen den Nächsten, als: Raub, Gewalt, oder was immer seiner Gerechtigkeit entgegen, Ehebruch oder Hurerei. Daher meidet solche Beobachter und fliehet sie, Geliebte, denn Solches ist heidnisch; weder vor einem Todten haben wir Abscheu, wie Jene, da wir hoffen, er werde wieder leben; noch wollen wir den gesetzlichen Beischlaf tadeln,4 denn Jene pflegen in solchen Dingen gottlos zu handeln. Nach dem Willen Gottes geschieht die Zusammenkunft eines Mannes und Weibes, wie's recht ist; denn der von Anfang schuf, schuf sie als Männlein und Weiblein, und er segnete sie und sprach: „Wachset und mehret euch und erfüllet die Erde!“5 Wenn also nach dem Willen Gottes der Geschlechtsunterschied zur Fortpflanzung der Nachkommenschaft ist, so ist auch nach seinem Willen die Zusammenkunft des Mannes mit dem Weibe.


  1. Lev. 15. ↩

  2. Sprüchw. 6, 22. ↩

  3. Lev. 12. ↩

  4. Lev. 18, 24. ↩

  5. Gen. 1, 28; Matth. 19, 4. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (254.87 kB)
  • epubEPUB (233.51 kB)
  • pdfPDF (861.33 kB)
  • rtfRTF (719.75 kB)
Translations of this Work
Apostolische Konstitutionen und Kanones
Constitutions of the Holy Apostles Compare

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy