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Werke Kirchenordnungen Constitutiones Apostolorum Apostolische Konstitutionen und Kanones
Sechstes Buch: Von den Schismatikern und Ketzern.

30. Jüdische und heidnische Verunreinigungen und Waschungen.

Achtet also nicht auf solche gesetzliche und natürliche Vorkommnisse, wähnend, durch dieselben verunreinigt zu zu werden; verlanget auch nicht jüdische Absonderungen oder S. 216 fortwährende Waschungen und Reinigungen in Folge der Berührung eines Leichnams. Versammelt euch vielmehr ohne derlei zu beobachten, in den Cömeterien zur Lesung der heiligen Bücher, singet Psalmen für (in Beziehung auf) die entschlafenen Märtyrer und alle Heiligen vom Anfang und für euere im Herrn entschlafenen Brüder und bringet das Antityp (reale Abbild) des königlichen Leibes Christi, die wohlgefällige Eucharistie, als Opfer dar in euren Kirchen und Cömeterien und begleitet die Leichenzüge der Verstorbenen mit Psalmengesang, wenn sie gläubig im Herrn gewesen; „denn kostbar ist vor dem Angesichte des Herrn der Tod seiner Heiligen.”1 Und wiederum: „Kehr', meine Seele, zurück zu deiner Ruhe, hat ja der Ewige dir wohl gethan.”2 Und an einer andern Stelle: „Das Andenken der Gerechten sei mit Lob, und die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand.”3 Diejenigen, welche an Gott geglaubt, sind, obwohl gestorben, nicht todt; denn zu den Sadducäern sprach der Herr: „Was aber die Auferstehung der Todten betrifft, habt ihr denn nicht gelesen, was euch von Gott gesagt worden ist, der da spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs ? Gott ist ja nicht der Gott der Todten, sondern der Gott der Lebendigen; denn Alle leben ihm.”4Folglich sollen auch die Überreste der bei Gott Lebenden nicht ohne Ehre gelassen werden; denn auch Elisäus,5 der Prophet, hat nach seinem Hingange einen Todten erweckt; man warf nämlich den Leichnam eines Mannes in das Grab des Elisäus, und da er die Gebeine des Elisäus berührt hatte, ward der Mann wieder lebendig und stand auf seinen Füßen. Und Dieß hätte sich nicht zugetragen, wenn der Leib des Elisäus nicht heilig wäre. Und Josef, der Keusche, umfaßte Jakob nach seinem Tode auf dem Bette liegend, und Moses und Jesus, der Sohn des Nave, trugen die Überreste des Jo- S. 217 seph heraus, ohne Dieß für eine Verunreinigung zu halten. Daher sollt auch ihr, Bischöfe und Laien, Todte ohne Scheu berühren. Glaubet ja nicht, euch zu verunreinigen, noch habet vor ihren Überresten Abscheu und stehet ab von solch thörichten Meinungen. Schmücket euch vielmehr mit Heiligkeit und Keuschheit, damit ihr theilhaft der Unsterblichkeit und Mitgenossen des Reiches Gottes werdet und die Verheissung Gottes erlanget, durch den Heiland Jesus Christus zu ruhen in Ewigkeit. (Haltet euch) also an Denjenigen, welcher die Ohren eurer Herzen öffnen kann, um aufzunehmen die Reden Gottes, verkündet durch das Evangelium, die Predigt Jesu Christi des Nazaräers, gekreuziget unter Pontius Pilatus und Herodes und gestorben und auferstanden von den Todten, der wieder kommen wird am Ende der Zeiten mit Herrlichkeit und großer Macht und die Todten auferwecken, das Ende der Welt herbeiführen und einem Jeden nach Verdienst vergelten wird; der sich uns selbst als Unterpfand der Auferstehung gegeben hat, der durch die Macht Gottes und seines Vaters in den Himmel ist aufgenommen worden vor unseren Augen, nachdem wir nach seiner Auferstehung von den Todten vierzig Tage mit ihm gegessen und getrunken hatten; der da sitzet zur Rechten des Thrones des allmächtigen Gottes über den Cherubim; der gehört hat: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße gelegt”, welchen der selige Stephanus geschaut, stehend zur Rechten der Kraft, und ausrief, indem er sprach: „Ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen, stehend zur Rechten Gottes, als Hohenpriester aller vernünftigen Ordnungen, durch welchen Anbetung und Lob und Ehre dem allmächtigen Gott jetzt und in Ewigkeit. Amen.6


  1. Ps. 115, 15. ↩

  2. Ps. 114, 7. ↩

  3. Sprüchw. 10, 7 ; Weish. 3, 1. ↩

  4. Matth. 22, 31. ↩

  5. IV. Kön. 13, 21. ↩

  6. Exod. 13, 19; Jos. 24, 32. ↩

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