4. Die Mildthätigkeit des Bischofs berücksichtige besonders jene Wittwen, die der Unterstützung vorzüglich würdig sind. Lüderlichkeit und Trägheit soll von ihm nicht gepflegt werden.
Wenn irgendwo eine Wittwe sich findet, welche sich das zum Leben Nothwendige verschaffen kann, eine Andere aber, die nicht Wittwe ist, dürftig ist in Folge von Krankheit oder Menge der Kinder oder wegen Arbeitsunfähigkeit, so soll man dieser vor Allem die Hand reichen. Wenn aber ein Fresser oder Säufer oder Müssiggänger um Lebensunterhalt kommt, so ist er der Hilfe nicht würdig, selbst auch nicht der Gemeinschaft mit der Kirche; denn es spricht die Schrift sich darüber in folgenden Worten aus: „Der Faule verbirgt seine Hand unter der Achsel und bringt sie nicht an seinen Mund.“1 „Der Thor legt seine Hände zusammen und verzehrt sein Fleisch und spricht: Besser ist eine Hand voll mit Ruh', als beide Hände voll mit Arbeit und Herzensqual.”2 „Die sich dem Saufen ergeben und Gastereien halten, zehren aus, und die Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.”3 Und an anderer Stelle: „Sieh den Wein nicht an, wenn er so gelb ist, wenn seine Farbe im Glase glänzt; er schleicht lieblich hinunter, aber zuletzt sticht er wie eine Schlange und gießt sein Gift aus wie ein Basilisk. Deine Augen werden nach fremden Weibern sehen, und dein Herz wird Verkehrtes reden. Und du wirst wie Einer sein, der mitten auf dem Meere schläft, und wie ein schlummernder Steuermann, der das Ruder verloren.”4 Wahrlich die Trägheit ist die Mutter des Hungers.