9. Der Bischof soll unbestechlich sein.
Nicht allein tadellos soll der Bischof sein, sondern auch kein Ansehen der Person gelten lassen und die Sünder mit Milde züchtigen. Wenn er aber selbst sich des Bösen bewußt ist und deßwegen sich gewissen Personen gefällig erweisen will, wenn er mit schmutziger Bestechlichkeit des Sünders geschont und sein Verbleiben in der Kirche gestattet hat, so hat er das göttliche Wort des Herrn übertreten, der da sagt: „Was recht ist, dem sollst du treu nachtrachten.„1 „Es sei kein Unterschied der Person im Gerichte.“2 „Den Gottlosen sollst du nicht gerecht machen wollen.„3 „Du sollst nicht die Sache der Gerechten verkehren.“4 Und anderswo sagt die Schrift: „Entfernet das Böse aus eurer Mitte.„5 Und Solomon sagt in den Sprüchwörtern: „Treib' den Spötter aus, so geht mit ihm der Zank fort, und Händel und Schmähungen hören auf.“6