I. Theopatra.
Theopatra.
Ihr lieben Jungfrauen, wenn die Kunst gelehrter Rede immer in dieselben Gänge träte und den alten Pfad beschritte, da könnte man wohl nicht anders, man S. 317 müßte sich wehren gegen eine Fortsetzerin der bisherigen Disputation. Wenn aber der Angriffsmöglichkeiten und gangbaren Wege für die verschiedenen Reden unzählige sind — weil Gott es uns „vielfältig und vielgestaltig“1 eingibt — wie könnte einen da das Los treffen sich zu schämen und zu zagen? Denn wer immer die Gabe hat, der bleibt nicht ohne Schuld, wenn er nicht das Schöne mit dankbaren Worten schmückt. Wohlauf, auch wir wollen einer der Gnaden lobsingen, dem in Herrlichkeit strahlenden, köstlichen Stern Christi, der Reinheit. Unendlich weit und mit Fülle gesegnet ist ja dieser Weg des Geistes. Wir müssen aber die Betrachtung da anheben, wo wir glauben dürfen, Worte zu finden, die der schon gesprochenen würdig sind und zu ihnen passen.
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Hebr. 1,1. ↩