1.
S. 335 Ich bewundere Dich, lieber Marcellinus, wegen Deiner Festigkeit in Christus. Denn Du nimmst nicht nur die gegenwärtige Prüfung,1 da Du doch in ihr schon so viel geduldet hast, in geziemender Weise hin, sondern vernachlässigest auch die Arbeit nicht. Denn als ich mich bei dem Überbringer des Briefes erkundigte, was Du nach überstandener Krankheit für ein Leben führest, erfuhr ich, daß Du Dich mit der ganzen göttlichen Schrift beschäftigest, mit größerem Eifer aber Dich vorzugsweise mit dem Buche der Psalmen befassest und besonders darauf bedacht seiest, den in jedem Psalme verborgenen Sinn zu finden. Deßhalb spende ich Dir nun meinen Beifall, da auch ich vom nämlichen Buche wie von der ganzen Schrift mich ausserordentlich angezogen fühle. Bei solcher Sinnesart traf ich nun einmal mit einem rüstigen Greise zusammen, und ich will Dir schreiben, was dieser mit dem Psalterium in der Hand über dasselbe mir vortrug. Denn es ist ziemlich anziehend bei scharfsinniger Entwicklung. Er sprach also, wie folgt.
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Die Prüfungen des irdischen Lebens. ↩