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Des hl. Athanasius Schutzschrift an Kaiser Constantius (BKV)

10.

Diese Gesinnung fürchtete ich nun von Jenen, und ich hätte nicht vielmehr Deiner Menschenfreundlichkeit zugethan sein sollen? Ich hätte den lieben sollen, der Jenen tödtete; gegen Dich aber, der Du sein Bruder bist und S. 185 einen Tod gerächt hast, sollte ich Abneigung im Herzen tragen? Ja ich sollte an die verbrecherische That jenes Mannes mich erinnern und Deine Wohlthat vergessen haben? Du hattest mich ja gewürdigt, mir schriftlich mitzutheilen, daß diese auch nach dem Tode des Seligen für mich gerade so bestehen werde, wie sie zu seinen Lebzeiten bestand? Mit welchen Augen sah ich den Mörder? Oder mußte ich nicht, indem ich Dir alles Heil wünschte, auch jenen Seligen zu sehen glauben? Denn Brüder sind in Folge ihrer Natur Spiegel von einander. Deßhalb konnte ich Dich, da ich Dich in Jenem sah, niemals anschwärzen und, da ich Jenen wieder in Dir sah, niemals an den schreiben, der Jenem als Feind gegenüberstand, sondern ich erflehte für Dich vielmehr alles Wohlergehen. Und Zeugen hiefür sind vor Allem der Herr, der mich erhörte und Dir die Herrschaft Deiner Vorfahren ungeschmälert verlieh; Zeugen sind auch, die damals zugegen waren, Felicissimus, einst Dux in Ägypten, Rufinus und Stephanus, von denen der Erste dort Katholikus, der Andere Magister war, der Comes Asterius und Palladius, der ehemalige Magister Palatii, und die Officialen Antiochus und Euagrius. Denn ich sagte nur: Wollen wir beten für das Wohlergehen des gottesfürchtigen Kaisers Constantius, und das ganze Volk rief sogleich einstimmig: „Christus, sende Hilfe dem Constantius!“ und verharrte in diesem Gebete.

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Defence before Constantius

10.His loyalty towards Constantius and his brother.

How with this apprehension of such a design on their part, was there not an additional probability of my praying for your Grace? Should I feel affection for his murderer, and entertain dislike towards you his brother who avenged his death? Should I remember his crime, and forget that kindness of yours which you vouchsafed to assure me by letter ¹ should remain the same towards me after your brother’s death of happy memory, as it had been during his lifetime? How could I have borne to look upon the murderer? Must I not have thought that the blessed Prince beheld me, when I prayed for your safety? For brothers are by nature mirrors of each other. Wherefore as seeing you in him, I never should have slandered you before him; and as seeing him in you, never should I have written to his enemy, instead of praying for your safety. Of this my witnesses are, first of all, the Lord who has heard and has given to you entire the kingdom of your forefathers: and next those persons who were present at the time, Felicissimus, who was Duke of P. 242 Egypt, Rufinus, and Stephanus, the former of whom was Receiver-general, the latter, Master there; Count Asterius, and Palladius Master of the palace, Antiochus and Evagrius Official Agents ². I had only to say, ‘Let us pray for the safety of the most religious Emperor, Constantius Augustus,’ and all the people immediately cried out with one voice, ‘O Christ send help to Constantius;’ and they continued praying thus for some time ³.