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Des hl. Athanasius Schutzschrift an Kaiser Constantius (BKV)
11.
Daß ich nun an Jenen weder jemals schrieb noch jemals von ihm einen Brief erhielt, rufe ich Gott und sein Wort, seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus, als Zeugen an. Gestatte aber, daß ich auch meinen Ankläger hierüber kurz befrage, wie er dahinter kam. Einen mit meiner Unterschrift1 versehenen Brief zu haben, will er behaupten. Denn das haben die Arianer eifrig ausgebreitet. S. 186 Fürs Erste nun gewährt es noch keine Zuverlässigkeit, wenn er Schriftzüge vorweisen kann, die den unsrigen ähnlich sind. Denn es gibt Schriftfälscher, die auch schon oft euere königliche Handschrift nachgemacht haben. Nicht die Nachahmung gewährt also den Schriftzügen die Bestätigung, wenn nicht auch die gewöhnlichen Schreiber solcher Briefe für dieselben Zeugniß geben. Ich will also an die Verleumder diese Frage wiederholt stellen: Wer hat euch diesen Brief jemals ausgeliefert, und wie seid ihr desselben habhaft geworden? Denn nicht nur hatte ich Schreiber, sondern es hatte auch Jener Leute, die den Brief von den Ueberbringern in Empfang nahmen und ihm einhändigten. Die Unsrigen stehen nun zur Verfügung. Verschmähe nun nicht, auch Jene vorzuladen, denn sie können noch sehr wohl am Leben sein, und laß Dir über diesen Brief berichten. Untersuche, wie wenn die Wahrheit an Deiner Seite stände. Denn diese ist ein Schutz für Fürsten, zumal für christliche. Wenn diese euch zur Seite steht, könnt ihr in Sicherheit herrschen, wie die göttliche Schrift sagt: „Barmherzigkeit und Wahrheit ist ein Schutz für den König, und sie wird in Gerechtigkeit seinen Thron rings umgeben.“2 Auf diese gestützt hat der weise Zorobabel den Sieg errungen, und das ganze Volk rief: „Groß ist die Wahrheit, und groß ihre Macht.“3
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Ἐπιστολῆς ἀντίγραφα [Epistolēs antigrapha]. Weder eine bloße Abschrift noch ein von Athanasius eigenhändig geschriebener, sondern nur von ihm unterzeichneter Brief kann hier gemeint sein. Er spricht ja unmittelbar darauf von seinen Schriftzügen und von den Schreibern. ↩
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Sprüchw. 20, 28. ↩
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III. Esdras 4, 41. ↩
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Defence before Constantius
11.Challenge to the accusers as to the alleged letter.
Now I have already called upon God, and His Word, the Only-begotten Son our Lord Jesus Christ, to witness for me, that I have never written to that man, nor received letters from him. And as to my accuser, give me leave to ask him a few short questions concerning this charge also. How did he come to the knowledge of this matter? Will he say that he has got copies of the letter? for this is what the Arians laboured to prove. Now in the first place, even if he can shew writing resembling mine, the thing is not yet certain; for there are forgers, who have often imitated the hand 1 even of you who are Emperors. And the resemblance will not prove the genuineness of the letter, unless my customary amanuensis shall testify in its favour. I would then again ask my accusers, Who provided you with these copies? and whence were they obtained? I had my writers 2, and he his servants, who received his letters from the bearers, and gave them into his hand. My assistants are forthcoming; vouchsafe to summon the others (for they are most probably still living), and enquire concerning these letters. Search into the matter, as though Truth were the partner of your throne. She is the defence of Kings, and especially of Christian Kings; with her you will reign most securely, for holy Scripture says, ‘Mercy and truth preserve the king, and they will encircle his throne in righteousness 3.’ And the wise Zorobabel gained a victory over the others by setting forth the power of Truth, and all the people cried out, ‘Great is the truth, and mighty above all things 4.’
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Apol. Ar.45. ↩
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Vid. Rom. xvi. 22 . Lucian is spoken of as the amanuensis of the Confessors who wrote to S. Cyprian,Ep.16. Ed. Ben. Jader perhaps ofEp.80. [Epp.23, 79, Hartel.] S. Jerome was either secretary or amanuensis to Pope Damasus, vid.Ep. ad Ageruch.(123. n. 10. Ed. Vallars.) vid. Lamide Erud. 24, Ap.p. 258. ↩
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Prov. xx. 28 . ↩
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1 Esdr. iv. 41 . ↩