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Des hl. Athanasius Schutzschrift an Kaiser Constantius (BKV)
35.
Es war also besser, daß ich mich verbarg und diesen Zeitpunkt abwartete. Ja ich weiß, daß auch Du, da Du die göttlichen Schriften kennst, mir Recht gibst und meine Handlungsweise billigst. Denn sieh, da Deine Aufhetzer ruhen, S. 213 ist Deine gottesfürchtige Milde an den Tag getreten, und Alle haben die Überzeugung, daß Du auch im Anfang die Christen nicht verfolgtest, sondern daß Jene die Kirchen verheerten, um ihre eigene Gottlosigkeit überall zu verbreiten, in Folge welcher auch wir, wenn wir uns nicht geflüchtet hätten, längst von ihnen wären überlistet worden. Denn es ist augenscheinlich, daß Menschen, die es nicht verschmähten, solche Verleumdungen bei einem so großen Kaiser gegen mich vorzubringen, die solche Dinge gegen Bischöfe und Jungfrauen unternahmen, auch uns zu tödten suchten. Aber Dank sei dem Herrn gesagt, der Dir die Herrschaft verliehen hat! Denn Alle überzeugten sich von Deiner Menschenfreundlichkeit und von der Bosheit jener Leute, der ich mich Anfangs durch die Flucht entzog, damit ich später vor Dir diese Rede halten könnte und Du Einen fändest, um ihn freundlich zu behandeln. Ich bitte Dich also, da geschrieben steht: „Eine demüthige Antwort wendet den Zorn ab,“1 und: „Angenehm sind einem Könige gerechte Rechtfertigungen,“ nimm auch diese Vertheidigung gnädig auf und gib alle Bischöfe und die übrigen Kleriker ihrer Heimath und ihren Kirchen zurück, damit die Bosheit der Verleumder an den Tag komme und Du sowohl jetzt als auch am Tage des Gerichtes unserm Herrn und Heiland und König Aller, Jesus Christus, mit Zuversicht sagen könnest: „Ich habe Keinen von den Deinigen verloren.“2 Diese dagegen sind es, die Allen Nachstellungen bereitet haben. Ich aber wurde wegen der Gemordeten, wegen der zerfleischten Jungfrauen und wegen dessen, was sonst gegen die Christen geschah, von Schmerz erfüllt, ließ die Verbannten zurückkommen und gab sie ihren Kirchen zurück.
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Defence before Constantius
35.
It was therefore better for me to hide myself, and to wait for this opportunity. Yes, I am sure that from your knowledge of the sacred Scriptures you will assent and approve of my conduct in this respect. For you will perceive that, now those who exasperated you against us have been silenced, your righteous clemency is apparent, and it is proved to all P. 253 men that you never persecuted the Christians at all, but that it was they who made the Churches desolate, that they might sow the seeds of their own impiety everywhere; on account of which I also, had I not fled, should long ago have suffered from their treachery. For it is very evident that they who scrupled not to utter such calumnies against me, before the great Augustus, and who so violently assailed Bishops and Virgins, sought also to compass my death. But thanks be to the Lord who has given you the kingdom. All men are confirmed in their opinion of your goodness, and of their wickedness, from which I fled at the first, that I might now make this appeal unto you, and that you might find some one towards whom you may shew kindness. I beseech you, therefore, forasmuch as it written, ‘A soft answer turneth away wrath,’ and ‘righteous thoughts are acceptable unto the King 1;’ receive this my defence, and restore all the Bishops and the rest of the Clergy to their countries and their Churches; so that the wickedness of my accusers may be made manifest, and that you, both now and in the day of judgment, may have boldness to say to our Lord and Saviour Jesus Christ, the King of all, ‘“None of Thine have I lost 2,” but these are they who designed the ruin of all, while I was grieved for those who perished, and for the Virgins who were scourged, and for all other things that were committed against the Christians; and I brought back them that were banished, and restored them to their own Churches.’