10.
Nachdem nun dieses Schreiben von den obengenannten so unterzeichnet und von Alexandrien abgefertigt worden war, unterzeichneten nachher auch die Antiochier auf folgende Weise:1
Ich Paulinus denke so, wie ich es von den Vätern erhalten habe: Es sey und subsistire ein vollkommener Vater, und es subsistire ein vollkommener Sohn, und es subsistire ein vollkommener heiliger Geist. Daher gebe ich der oben niedergeschriebenen Erklärung in Betreff der drei Hypostasen oder der Einen Hypostase oder Substanz, so wie jenen, welche so denken, meinen Beifall; denn es ist fromm, die heilige Dreieinigkeit in Einer Gottheit zu denken und zu bekennen. Hinsichtlich der Menschwerdung des Wortes des Vaters zu unserm Heile denke ich, wie geschrieben steht, daß, nach Johannes, das Wort Fleisch geworden sey, nicht aber, wie einige sehr gottlose Menschen sagen, daß dasselbe eine Veränderung erlitten habe, sondern daß es unsertwegen Mensch geworden und aus der heiligen Jungfrau Maria, und dem heiligen Geiste geboren worden sey. Denn der Heiland hatte nicht einen Leib ohne Seele, ohne Gefühl und ohne Verstand; denn es war nicht möglich, daß, da der Herr unsertwegen Mensch wurde, sein Leib ohne Verstand war. Und daher belege ich diejenigen mit dem Fluche, welche den zu Nicäa bekannten Glauben geringschätzen, und läugnen, daß der Sohn aus der Wesenheit des S. 325 Vaters sey und mit dem Vater dieselbe Wesenheit habe. Ich spreche auch über diejenigen den Fluch aus, welche sagen, der heil. Geist sey ein von dem Sohne gemachtes Geschöpf. Ferner verdamme ich auch die Ketzerei des Sabellius und des Photinus, und jegliche Ketzerei, und stimme dem nicäischen Glaubensbekenntnisse und allem oben Geschriebenen bei.2
Ich Carterius wünsche, daß ihr wohl lebet.
Diese Unterschrift und dieses Glaubensbekenntniß des Paulinus steht bei Epiphanius Haeres. 77. mit der Aufschrift: „Eigenhändige Abschrift des Bischofes Paulinus.“ Uebrigens wurde es vom Paulinus im Jahre 362 verfaßt, u. im folgenden Jahre 363 dem Epiphanius und den übrigen Vätern der Synode zu Antiochia in Absicht übergeben. ↩
Carterius war wahrscheinlich Bischof von Antorad in Syrien, dessen Athanasius gedenkt in seiner Apologie Num. 3. ↩
