2.
Zu Nabuchodonosors Zeit war das Feuer im Ofen nicht göttlich, sondern geschöpflich. Die drei Jünglinge aber, die um ihrer Gerechtigkeit willen im sichtbaren Feuer standen, hatten in ihren Herzen das göttliche, himmlische Feuer. Dieses diente im Innern ihrer Gedanken und wirkte in ihnen. Und jenes selbe [Feuer] erschien auch außerhalb derselben. Denn es S. 89 stand mitten unter ihnen und hielt das sichtbare Feuer zurück, daß es die Gerechten nicht brannte und beschädigte1. Ähnliches geschah auch zu Israels Zeiten. Als ihr (= der Israeliten) Sinn und ihre Gedanken vorhatten, sich von dem lebendigen Gott zu entfernen und sich zum Götzendienst zu wenden, sah sich Aaron genötigt, [ihnen] zu sagen, sie sollten ihre Gold- und Schmucksachen bringen2. Da wurden das Gold und die Sachen, die sie ins Feuer warfen, ein Götzenbild3 und das Feuer ahmte gewissermaßen ihre Absicht nach. Das ist etwas Wunderbares. Denn als sie gemäß ihrem Vorhaben im Geheimen und in ihren Gedanken den Götzendienst beschlossen hatten, machte auch das Feuer in ähnlicher Weise die hineingeworfenen Sachen zu einem Götzenbilde und dann trieben sie öffentlich Götzendienst. Wie nun die drei Jünglinge in ihrem Streben nach Gerechtigkeit das Feuer Gottes in sich aufnahmen und den Herrn in Wahrheit anbeteten, so nehmen auch jetzt die gläubigen Seelen jenes göttliche, himmlische Feuer in dieser Welt im Verborgenen auf und jenes selbe gestaltet ein himmlisches Bild in die Menschheit.
