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Œuvres Basile de Césarée (330-379) Asceticon II (magnum) / Regulae brevius tractatae 313 kurzgefasste Vorschriften (BKV)
Die dreihundertzehn kurzgefaßten Regeln in Form von Frage und Antwort.

267. Frage.

Wenn der Eine viele, der Andere wenige Streiche empfängt,1 wie sagen denn Einige, es gebe kein Ende der Strafe?

Antwort. Was an einigen Stellen der göttlichen Schrift zweideutig und dunkel gesagt zu sein scheint, wird an andern Stellen deutlich ausgesprochen. Da nun der Herr das eine Mal erklärt, daß Diese in die ewige Strafe gehen werden, ein anderes Mal aber Einige in das ewige Feuer verstößt, welches dem Teufel und seinen Engeln bereitet worden, und an einer anderen Stelle das höllische Feuer brennt und hinzufügt: „Wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt,“2 und da er schon vorlängst durch den Propheten von Einigen vorhergesagt hat, daß ihr Wurm nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen werde,3 und Dieses und Dergleichen an vielen Stellen in der göttlichen Schrift enthalten ist; so ist auch Das einer von den Kunstgriffen des Teufels, daß sehr viele Menschen, so viele und bedeutende Worte und Aussprüche des Herrn gleichsam vergessend, sich ein Ende der Strafe vorspiegeln, um desto frecher sündigen zu können. Denn hat die ewige Strafe einmal ein Ende, so wird ebenfalls auch das ewige Leben ein Ende haben. Können wir Dieß aber nicht von dem ewigen Leben denken, aus welchem Grunde kann man denn die ewige Strafe ein Ende nehmen lassen? Denn Beide haben auf gleiche Weise den Zusatz „ewig“. „Denn Diese,“ heißt es, S. 333 „werden in die ewige Strafe gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“4 Da nun Dieses ausgemacht ist, so muß man wissen, daß weder die Worte: „Der wird viele Streiche bekommen“ noch jene: „Der wird wenige Streiche bekommen“, nicht ein Ende, sondern einen Unterschied der Strafe andeuten. Denn ist Gott ein gerechter Richter, der nicht nur den Guten, sondern auch den Bösen, einem Jeden nach seinen Werken vergilt; so kann Dieser das unauslöschliche Feuer verdienen, dieses aber weniger oder stärker brennen, Jener einen Wurm, der nicht stirbt, der aber weniger oder mehr peinigt, wie Jeder es verdient, und ein Anderer die Hölle mit ganz verschiedenen Strafen, und ein Anderer die äusserste Finsterniß, wo der Eine nur mit Weinen, der Andere aber wegen der Heftigkeit der Schmerzen mit Zähneknirschen sein wird. Zudem deutet die äussere Finsterniß an, daß es ebenfalls auch eine innere Finsterniß gibt. So zeigt auch die Stelle in den Sprüchen: „In den Abgrund der Hölle,“5 daß Einige zwar in der Hölle, aber nicht in dem Abgrunde der Hölle sind und eine leichtere Strafe erdulden. Dieses läßt sich auch jetzt schon in den Krankheiten des Körpers nachweisen. Denn der Eine hat das Fieber mit Zufällen und anderen Beschwerden, und ein Anderer hat allein das Fieber, und zwar nicht auf gleiche Weise wie ein Anderer, ein Anderer leidet zwar nicht am Fieber, wird aber von Schmerzen in den Gliedern gequält, und auch Dieser leidet wieder mehr oder weniger als ein Anderer. Die Ausdrücke „viele“ und „wenige“ sind von dem Herrn wie so manche andere dergleichen im gewöhnlichen Sinne gebraucht worden. Denn wir wissen, daß dieser Ausdrucksweise sich auch oft Solche bedienen, die an einer schweren Krankheit daniederliegen, wie wenn wir von einem Menschen, der bloß ein Fieber hat oder an den Augen leidet, mit Verwunderung sagen: „Wieviel hat er S. 334 gelitten!“ oder: „Wie große Leiden hat er erduldet!“ Daher bezeichnen die Worte: „Viele und wenige Streiche bekommen“, ich wiederhole es, keine Verlängerung oder Begrenzung der Zeit, sondern nur den Unterschied der Strafe.


  1. Luk. 12, 47. ↩

  2. Mark. 9, 45. ↩

  3. Is. 66, 24. ↩

  4. Matth. 25, 46. ↩

  5. Matth. 9, 18. ↩

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313 kurzgefasste Vorschriften (BKV)

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