298. Frage.
Erlaubt die Schrift, das Gute nach eigenem Belieben zu thun?
Antwort. Wer sich selbst gefällt, der gefällt einem Menschen; denn Jeder ist auch selbst ein Mensch. Wie daher der Mensch verflucht ist, der seine Hoffnung auf einen Menschen setzt und sich stützt auf das Fleisch seines Armes,1 — was das Selbstvertrauen anzeigt, — dem er noch hinzufügt: „Und dessen Seele vom Herrn abweicht,“2 ebenso weicht auch Derjenige, welcher einem Anderen zu gefallen sucht oder S. 355 Etwas nach eigenem Gefallen thut, von der Frömmigkeit ab und fällt in die Sucht, Menschen zu gefallen. „Denn sie thun es,“ spricht der Herr, „damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.“3 Ja auch der Apostel bekennt: „Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christi Diener nicht.“4 Aber eine noch heftigere Drohung ist in der göttlichen Schrift enthalten, welche sagt: „Gott zerstreute die Gebeine Derjenigen, welche den Menschen gefallen.“5