1.
IX. Rede.1
Verteidigungsrede, gehalten vor seinem Vater in Gegenwart des Basilius nach der Wahl zum Bischof von Sasima2.
Wiederum werden Chrisam und Geist über mich ausgegossen, wiederum gehe ich traurig und niedergeschlagen einher3. Es wird euch wohl auffallen. Auch Isaias hatte, ehe er die Herrlichkeit des Herrn und den hohen und erhabenen Thron und um ihn herum die Seraphim schaute, nicht so gesprochen, er war nicht S. 250 verdrossen und nicht furchtsam; vielmehr hatte er seine Stimme gegen Israel erhoben, während er auf sich selbst geachtet hatte, als wäre er ein Schuldloser gewesen. Nachdem er jedoch jenes Gesicht geschaut und die heilige und geheimnisvolle Stimme gehört hatte, da ging er mehr in sich und rief: „O ich Armseliger, ich werde niedergeschlagen!“ Die weiteren Worte übergehe ich, um nicht der Lästerung zu verfallen4. Ferner erinnere ich mich an den alten Richter Manue und in neuerer Zeit an Petrus, die Säule der Kirche. Als Manue Überirdisches und Wunderbares geschaut hatte, rief er: „Weib, wir gehen zugrunde, wir haben Gott geschaut5!“ Petrus, der die beim Fischfang sich allen offenbarende Allwissenheit und wunderbare Macht des Erlösers nicht ertragen konnte, wies ihn trotz seiner Bewunderung aus dem Schiffe mit der Begründung, er sei nicht würdig, Gott zu schauen und mit ihm zu verkehren6.