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Works Gregory of Nazianzus (329-390) Oratio 16: In Patrem tacentem 16. Rede: An den schweigenden Vater anläßlich eines Hagelschlages

3.

S. 323 Wie nach meinem Dafürhalten eine Schönheit, welche geschaut wird, besser wirkt als eine, die mit Worten geschildert wird, und ein Reichtum, den man in Händen hat, besser ist als einer, von dem man nur träumt, so ist die Weisheit, welche sich in Werken kundtut, besser als die, welche nur in Worten glänzt. Treffliche Weisheit besitzen, wie die Schrift sagt1, alle diejenigen, welche die Weisheit tun, nicht diejenigen, welche sie verkünden. Die Zeit ist es, in der sich die Weisheit am sichersten erprobt; „ein Alter, das Ruhm verleiht, ist wahrhaft eine Krone2.“ Da man ― worin ich Salomon3 beistimme ― keinen Menschen vor seinem Tode glücklich preisen darf, und da man nicht weiß, was der kommende Tag gebären wird4, weil das irdische Leben vielfachem Wechsel unterworfen ist, und der armselige Leib Stößen und Veränderungen ausgesetzt ist, ist nicht deswegen derjenige, welcher den größten Teil seines Lebens unbescholten beendet hat und bereits nahe dem Hafen des gemeinsamen Lebensmeeres segelt, gesicherter und darum glücklicher als der, welcher noch eine weite Fahrt vor sich hat?


  1. Vgl. Ps. 110, 10 [hebr. Ps. 111, 10]. ↩

  2. Sprichw. 16, 31. ↩

  3. Ekkli. 11, 28 [= Sirach] [Septuag.: 11, 28; hebr.: 11, 29; Vulgata:11, 30]. ↩

  4. Sprichw. 27, 1. ↩

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16. Rede: An den schweigenden Vater anläßlich eines Hagelschlages

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