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Œuvres Grégoire de Nazianze (329-390) Oratio 20 : De dogmate et constitutione episcoporum 20. Rede: Über die Glaubenslehre und die Aufstellung der Bischöfe

4.

Da mir diese Erzählungen bekannt sind und ich weiß, daß keiner des großen Gottes, Opfers und Priesters würdig ist, der nicht zuvor sich selbst als lebendiges Opfer Gott geweiht hat, bzw. ein heiliger und lebender Tempel des lebendigen Gottes geworden ist, wie sollte ich es wagen, voreilig mich der Theologie zu widmen und jemanden zu genehmigen, der sich verwegen heranmachen möchte! Solches Verlangen nach dem geistlichen Amte ist nicht zu loben; die Übernahme wäre schrecklich. Zunächst ist es notwendig, sich selbst zu reinigen; dann erst kann man mit dem Reinen verkehren. Andernfalls würden wir das Schicksal des Manue erleiden und beim Anblick Gottes ausrufen: „Wir gehen zugrunde, Weib, wir haben Gott geschaut1!“ Oder wir müßten gleich Petrus Jesus aus dem Schiffe weisen, weil wir solchen Verkehres nicht würdig wären2, oder wir müßten gleich dem bekannten Hauptmann zwar um Heilung bitten, dürften aber den Arzt nicht aufnehmen3. Solange einer von uns noch Hauptmann ist und über die Masse noch sündhafte Gewalt ausübt und noch im Dienste des Kaisers, des Weltbeherrschers und Gebieters über die Erdenpilger, steht, muß er sagen: „Ich bin nicht würdig, daß du in mein Zelt eintrittst.“ Wenn ich aber, mag ich auch S. 407 geistig klein, ein Zachäus, sein, von einem Feigenbaume herab Christus sehe, nachdem ich die irdischen Glieder ertötet und den erniedrigten Leib vertilgt habe, dann werde ich Jesus aufnehmen und von ihm die Worte hören: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren4“, dann werde ich das Heil erlangen und ein vollkommener Weiser sein und die sündhaft gesammelten Güter, sei es Geld, seien es Wissensschätze, nutzbringend verteilen.


  1. Richt. 13, 22. ↩

  2. Luk. 5, 8. ↩

  3. Matth. 8, 8. ↩

  4. Luk. 19, 9. ↩

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20. Rede: Über die Glaubenslehre und die Aufstellung der Bischöfe

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