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Œuvres Grégoire de Nysse (335-394) Dialogus de anima et resurrectione Gespräch mit Makrina über Seele und Auferstehung (BKV)
§14. Die Ansicht von der Seelenwanderung.

7.

Wenn sie nun dem geschilderten zufälligen und unvernünftigen Herabgleiten der Seelen die Anfänge des Menschenlebens zuschreiben, welche Vorstellung machen sie sich dann noch von der Regierung und von der Herrschaft Gottes über alles Seiende? Denn wie der Anfang S. 308 muß unbedingt auch das sich gestalten, was auf denselben folgt. Wenn nämlich der Anfang des Lebens auf einen bloßen Zufall zurückzuführen ist, so muß auch der ganze Verlauf desselben dem reinen Zufall unterliegen. Vergeblich wollen solche das Seiende von der göttlichen Macht abhängig sein lassen, da ja nach ihnen die Dinge in der Welt nicht durch den göttlichen Willen entstehen, sondern durch einen bösen Zufall in das Sein eingeführt werden, insofern nach ihrer Lehre das menschliche Leben nicht beginnen könnte, wenn es nicht durch das Böse veranlaßt würde. Wenn aber der Anfang des Lebens so beschaffen ist, so muß auch der Verlauf desselben diesem Anfang entsprechen. Denn niemand wird wohl aus Bösem Gutes oder aus Gutem Böses entspringen lassen, sondern je nach der Beschaffenheit des Namens erwarten wir auch die Früchte. Demnach wird jene ganz zufällige Bewegung der Seelen vom Himmel zur Erde das ganze Menschenleben beherrschen, ohne daß die Vorsehung Einfluß auf den Erdenlauf hätte. Unnütz wäre alsdann auch die Vorsorge der Menschen mit Hilfe ihrer Vernunft, vergebens die Enthaltung vom Bösen und ohne Aussicht auf Lohn die Übung der Tugend. Denn alles wird dem blinden Zufall unterworfen und das Menschenleben unterscheidet sich von unbeladenen Schiffen in nichts, weil es von den bloßen Zufällen wie von Wellen hin und her getrieben wird, bald empor zu Glück, bald hinab zu Unglück. Denn ein Gewinn kann aus der Tugend nicht für solche erwachsen, deren Natur dem Gegenteil ihren Ursprung verdankt. Untersteht unser Leben nämlich Gott und seiner Regierung, so ist es klar, daß es nicht durch die Sünde angefangen hat; treten wir aber durch diese in das Dasein ein, so werden wir auch unser ganzes Leben nach derselben gestalten.

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Traductions de cette œuvre
Gespräch mit Makrina über Seele und Auferstehung (BKV)
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung zum Gespräch mit Makrina „Über die Seele und die Auferstehung"

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