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Œuvres Grégoire de Nysse (335-394) Dialogus de anima et resurrectione Gespräch mit Makrina über Seele und Auferstehung (BKV)
§15. Der Eintritt der Seelen in das Dasein.

2.

„Um den beiden genannten Ungereimtheiten in der Untersuchung des Seienden zu entgehen, wollen wir nach dem Beispiele des Apostels die Frage über das Wie1 des Entstehens der geschaffenen Dinge nicht näher erörtern und nur im Vorübergehen bemerken, daß der göttliche Willensakt, sobald er es will, die Wirklichkeit herbeiführt und daß das Gewollte sofort Natur und Wesen gewinnt, da die Allmacht nichts von dem, was sie in ihrer Weisheit und Gestaltungsfähigkeit will, unverwirklicht läßt; die Existenz des Gewollten ist Wesen (d. h. wohl: S. 312 das von Gott Gewollte gewinnt dadurch Existenz, daß es eine Wesenheit bekommt).“

„Nun scheidet sich die Welt in zwei Hälften, in eine geistige und in eine körperliche. Die Schöpfung der geistigen Welt scheint allerdings der unkörperlichen göttlichen Natur nicht unähnlich zu sein, sondern vollkommen zu entsprechen, indem sie Unsichtbarkeit, Unbetastbarkeit und Ausdehnungslosigkeit aufweist, also Eigenschaften, welche man ohne die Gefahr eines Irrtums auch der allerhabenen Natur zuschreiben muß. Die Welt des Körperlichen aber zeigt Eigenschaften, welche Gott sicher nicht hat und infolgedessen erheben sich große Schwierigkeiten für unsere Vernunft, die nicht einzusehen vermag, wie aus dem Unsichtbaren das Sichtbare hervorgehen konnte, aus dem Unbetastbaren das Feste und Starre, aus dem Unbegrenzten das Begrenzte, aus dem jede Quantität und Größe Entbehrenden das, was in eine seiner Quantität entsprechenden Größe eingeschlossen ist, und was wir sonst noch alles an der körperlichen Natur wahrnehmen. Angesichts dieser Schwierigkeit wollen wir bemerken: keine von den Eigenschaften des Körpers ist selbst etwas Körperliches, weder Gestalt noch Farbe noch Schwere noch Ausdehnung noch sonst eine zu den Eigenschaften gehörige Bestimmung, sondern jede dieser Eigenschaften ist ein Begriff und ihre Vereinigung und Verbindung macht den Körper aus. Da also alle Eigenschaften, welche den Körper ausmachen, mit dem Geiste und nicht mit den Sinnen erfaßt werden, Gott aber Geist ist, welche Schwierigkeit könnte demnach für den Geist bestehen, geistige Bestimmungen zu bewirken, deren Verbindung die Natur des Körpers ausmacht. Doch dies sei nur nebenher untersucht.“


  1. Gregor trägt im folgenden den Irrtum mancher Neuplatoniker vor, welche die Erdendinge nur als verschiedene Komplexe menschlicher Begriffe und Vorstellungen betrachten, um den Ursprung solch immaterieller Bestimmtheiten aus dem immateriellen höchsten Wesen leichter ableiten zu können. Aber wenn auch unsere Begriffe selbst geistig sind, so doch nicht die Körper. Diese sind vielmehr etwas Reelles und aus Atomen bestehend, mögen letztere als Stoffliches oder als Kraftzentren gefaßt werden. Doch äußert sich Gregor selbst hierin zurückhaltend und etwas skeptisch. Mit Recht betont er, der göttliche Willensakt führe die Wirklichkeit herbei und in der „Großen Katechese“ (Kap. 11) das Wie der Schöpfung sei unerklärlich. ↩

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Traductions de cette œuvre
Gespräch mit Makrina über Seele und Auferstehung (BKV)
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung zum Gespräch mit Makrina „Über die Seele und die Auferstehung"

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