Übersetzung
ausblenden
Kirchengeschichte (BKV)
17. Kap. Der Bericht Philos über die ägyptischen Asketen.
Dies dürfte nicht unwahrscheinlich sein. Denn die Schrift, von welcher wir sprechen und welche Philo später nach Jahren verfaßt hat, enthält offenbar kirchliche Vorschriften, welche noch heute bei uns beobachtet werden. Da er das Leben unserer Asketen so deutlich wie möglich beschreibt, so dürfte es auch klar sein, daß er die zu seiner Zeit lebenden apostolischen Männer, welche, wie es scheint, aus dem Judentum stammten und daher noch in echt jüdischer Weise die meisten der alten Bräuche beobachteten, nicht nur kannte, sondern auch voll Bewunderung anerkannte. In der Schrift, welche er betitelte „Das beschauliche Leben oder die Flehenden“,1 verwahrt er sich zunächst dagegen, daß er seiner S. 80 Darstellung über die Tatsachen hinaus noch etwas aus eigenen Bräuchen und eigenem Geiste beifügte.2 Er berichtet sodann, daß man jene Männer Therapeuten und die gemeinsam mit ihnen lebenden Frauen Therapeutriden nenne. Diese Bezeichnung begründet er entweder damit, daß diese Leute gleich Ärzten die Seelen derer, die zu ihnen kommen, von der Sünde der Leidenschaften befreien, um sie zu heilen und gesunden zu lassen, oder damit, daß sie Gott in reinem, lauterem Dienste verehren.3 Ob Philo selbst ihnen diese Bezeichnung beilegt, d. h. sie ganz ihrer Lebensweise entsprechend so benennt, oder ob schon von Anfang an, als der Name „Christen“ noch nicht überall verbreitet war, die Stifter selbst tatsächlich diesen Namen gebrauchten, ist wohl nicht zu erörtern. Philo bezeugt vor allem von ihnen, daß sie auf Besitz verzichteten.4 Er erzählt, daß sie, sobald sie anfingen, sich ihrer Philosophie zu widmen, ihr Vermögen an ihre Verwandten abtraten. Nachdem sie alle Sorgen um das Leben abgeworfen hatten, verließen sie die Mauern (ihrer Städte) und nahmen ihre Wohnungen an einsamen Orten und in Gärten, da sie wohl wußten, daß der Verkehr mit Andersgesinnten unnütz und schädlich ist.5 Im mutigen, glühenden Glauben lebten sie das Prophetenleben derer nach, welche wohl schon dereinst in gleicher Weise als Asketen gelebt hatten. In der als S. 81 echt anerkannten Apostelgeschichte ist nämlich berichtet, daß alle Schüler der Apostel ihr Hab und Gut verkauften, um es an alle unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des einzelnen zu verteilen, so daß es unter ihnen keine Armen gab.6 Die Schrift sagt:7 „Alle nun, welche Grundbesitz oder Häuser hatten, verkauften dieselben und brachten den Erlös und legten ihn zu den Füßen der Apostel, so daß jedem gegeben werden konnte, was er brauchte.“ Nachdem Philo ähnliches berichtet hatte, fährt er wörtlich fort:8 „Das Geschlecht (der Therapeuten) findet sich an vielen Orten auf dem Erdkreise. Sowohl die griechischen als die barbarischen Länder sollten an dem vollkommenen Gute teilhaben. Stark vertreten ist es in Ägypten, und zwar in jedem der sog. Distrikte (νομοί), vor allem in der Umgebung von Alexandrien. Von allen Seiten her ziehen die edelsten Menschen in die Heimat der Therapeuten, um sich anzusiedeln; sie begeben sich an einen sehr günstigen Ort, der jenseits des Mareiasees auf einer etwas sanften Anhöhe infolge seiner Sicherheit und der Reinheit der Luft sehr glücklich gelegen ist.“ Nachdem Philo sodann die Beschaffenheit ihrer Wohnungen beschrieben hat, sagt er von den überall im Lande zerstreuten Versammlungsräumen:9 „In jedem Hause ist ein heiliges Gemach, welches Heiligtum (σεμνεῖον) und Einsamkeit (μοναστήριον) genannt wird. Hier vollbringen sie in Abgeschlossenheit die Geheimnisse ihres würdigen Lebens. Nichts, weder Trank noch Speise, noch sonst etwas, was für den Unterhalt des Leibes notwendig ist, nehmen sie mit sich hinein, sondern Gesetze, von Gott eingegebene Worte der Propheten, Gesänge und anderes, wodurch Weisheit und Frömmigkeit gefördert und vervollkommnet werden.“ Später fährt er also fort:10 „Ihre ganze Zeit zwischen Morgen und Abend gehört der Askese. Sie treiben Philosophie nach Art ihrer Väter, indem sie die S. 82 heiligen Schriften lesen und allegorisch erklären. Sie halten nämlich die Worte für Sinnbilder einer verborgenen Wahrheit, die sich in Allegorien offenbare. Sie besitzen auch Schriften alter Männer, welche Urheber ihrer Richtung waren und zahlreiche Denkmäler ihrer in Allegorien verborgenen Lehre hinterlassen haben. Sie benützen diese als Muster, um ihre geistige Art nachzuahmen.“ So spricht offenbar ein Mann, der es mit eigenen Ohren hörte, wie sie die heiligen Schriften auslegten. Die bei ihnen gebräuchlichen Schriften der Alten, von denen Philo spricht, dürften wohl die Evangelien, die Schriften der Apostel und wahrscheinlich Erklärungen der alten Propheten sein, wie sie der Brief an die Hebräer und noch mehrere andere Briefe des Paulus enthalten. Über ihre neuen Psalmen schreibt er sodann also:11 „Sie geben sich also nicht nur der Betrachtung hin, sondern verfassen auch Gesänge und Hymnen auf Gott in verschiedenen Versmaßen und Gesangsweisen; doch bedienen sie sich hierbei, wie notwendig, nur würdiger Maße.“ Zwar noch viel anderes Einschlägige behandelt Philo im gleichen Buche. Doch scheint es mir notwendig, nur das zu erwähnen, was für das kirchliche Leben charakteristisch ist. Wenn aber jemand glauben wollte, die erwähnten Bemerkungen bezögen sich nicht auf das evangelische Leben, sie könnten vielmehr auch auf andere als die Genannten passen, so möge er sich wenigstens durch die weiteren Worte Philos belehren lassen, durch welche er, wenn er klar denkt, ein unbestreitbares Zeugnis hierüber erhält. Philo schreibt:12 „Zunächst pflanzen sie in ihre Seele die Enthaltsamkeit gewissermaßen als Grundlage, um dann die übrigen Tugenden darauf zu bauen. Vor Sonnenuntergang dürfte wohl keiner von ihnen Speise oder Trank zu sich nehmen. Denn zu philosophieren betrachten sie als des Lichtes würdig; als der Finsternis würdig dagegen erklären sie die Befriedigung des Körpers. Jenem widme- S. 83 ten sie daher den ganzen Tag, dieser dagegen nur einen kurzen Teil der Nacht. Einige, in denen ein besonders Verlangen nach Weisheit wohnt, denken erst nach drei Tagen an Nahrung. Wieder andere sind durch die Weisheit, welche reichlich und neidlos ihnen ihre Lehre spendet, so sehr mit Freude und Wonne gesättigt, daß sie noch einmal so lange fasten und kaum alle sechs Tage die notwendige Nahrung zu sich nehmen.“ Unseres Erachtens beziehen sich diese Worte Philos deutlich und unwidersprechlich auf unsere Religion. Wenn aber jemand trotzdem noch hartnäckig widersprechen sollte dann möge er sich bekehren und überzeugen lassen durch noch auffälligere Merkmale, welche nirgends als nur in der christlichen, evangelischen Religion zu finden sind. Wie nämlich Philo erzählt, befinden sich in den erwähnten Kreisen auch weibliche Personen. Die meisten von ihnen waren bejahrte Jungfrauen, welche aber nicht wie manche heidnische Priesterinnen13 aus Zwang die Jungfräulichkeit bewahrten, sondern vielmehr in freiwilligem Entschluß aus eifrigem Verlangen nach Weisheit. Da sie mit der Weisheit zusammenzu- S. 84 leben strebten, verachteten sie die fleischlichen Freuden und verlangten nicht nach sterblichen, sondern nach unsterblichen Nachkommen, welche nur eine gottliebende Seele aus sich zu gebären vermag. Etwas später schreibt Philo noch deutlicher:14 „Die heiligen Schriften werden von ihnen bildlich durch Allegorien erklärt. Nach Meinung dieser Leute gleicht die ganze Gesetzgebung einem lebenden Wesen, dessen Körper der Wortlaut des Gesetzes, dessen Seele aber der in den Worten verborgene geheime Sinn ist. Diese Stätte begann vor allem in diesen Sinn einzudringen; sie schaute wie in einem Spiegel die sich offenbarende, alle Worte übertreffende Schönheit der Ideen.“ Soll ich außerdem noch ihre gemeinschaftlichen Zusammenkünfte, ihre einheitliche, aber von Männern und Frauen getrennt ausgeführte Beschäftigung15 erwähnen und ihre religiösen Übungen, welche noch bis auf den heutigen Tag bei uns in Brauch sind und welche sich bei uns besonders am Feste des Erlöserleidens16 in Fasten, nächtlichen Wachen und Betrachtungen des göttlichen Wortes zu äußern pflegen? Diese Übungen beschreibt der erwähnte Schriftsteller genau so, wie sie einzig und allein bei uns noch heute beobachtet werden, in seiner Schrift. Er erwähnt die Nachtwachen mit den frommen Übungen am großen Feste17 und die bei uns üblichen Hymnen und berichtet, daß, während ein einziger nach dem Takte würdevoll vorsingt, die übrigen still zuhören und nur am Schlüsse der Gesänge miteinstimmen,18 daß sie an den genannten Tagen auf Stroh am Boden liegen, sich, wie er ausdrücklich schreibt, vollständig des Weines, aber auch jeglicher Fleischspeise enthalten und nur Wasser und dazu Brot mit Salz und Ysop genießen.19 Ferner beschreibt er die Art und Weise, in welcher diejenigen, welche zu genos- S. 85 senschaftlichen Verrichtungen und Diensten (διακονίαι) und zu der allerhöchsten Würde der Oberaufsicht (ἐπισκοπή) erwählt worden sind, ihres Amtes walten.20 Wer hierüber noch genauere Aufschlüsse wünscht, kann sie aus dem erwähnten Berichte Philos erhalten. Jedem dürfte aber klar sein, daß Philo, als er hierüber schrieb an die ersten Verkündiger der evangelischen Lehre und an die ursprünglichen, von den Aposteln überlieferten Bräuche dachte.21
-
Die Echtheit dieser Schrift war lange Zeit sehr umstritten. P. E. Lucius, „Die Therapeuten und ihre Stellung in der Geschichte der Askese. Eine kritische Untersuchung der Schrift „De vita contemplativa“ (Straßburg 1879/80) sieht in ihr eine christliche Fälschung aus dem Ende des 3. oder Anfang des 4. Jahrh. zur Verherrlichung des Mönchtums. Ihm stimmte u. a. auch Schürer, „Die Geschichte des jüdischen Volkes“ III4 (Leipzig 1909) S, 689 f. zu. Dagegen trat für die Echtheit ein P. Wendland, „Die Therapeuten und die philonische Schrift vom beschaulichen Leben“, in Jahrb. f. klass. Philologie, 22. Suppl.-Bd. (Leipzig 1896) S. 693—772. Bzgl. des Inhaltes der Schrift vgl. H. Strathmann, „Geschichte der frühchristlichen Askese“ (Leipzig 1914) S. 148—157; Bousset-Greßmann, „Die Religion des Judentums im späthellenistischen Zeitalter“ 3 (Tübingen 1926) S. 465—468. ↩
-
Philo S. 471, 6 u. 7 (Ausgabe von Cohn-Wendland-Reiter). ↩
-
471, 15—472. ↩
-
473, 18—22. ↩
-
474, 17—34. ↩
-
Apg. 2, 45; 4, 34. ↩
-
Ebd. 4, 34f. ↩
-
A. a. O. 474, 35-44. ↩
-
475, 14—22. ↩
-
475, 34—476, 2. ↩
-
476, 2—5. ↩
-
476, 36—49. ↩
-
In der römischen Religion wurde von den Vestalinnen verlangt, daß sie dreißig Jahre in Jungfräulichkeit lebten. Vgl. H. Nissen, „Der Tempel der Vesta“ (Berlin 1886) S, 40 bis 85; E. Fehrle, „Die kultische Keuschheit im Altertum“ (Gießen 1910) S. 206—221. Auch im Kult der Junoschlange in der heiligen Grotte von Lanuvium, wovon Properz und Älian berichten, wurde von den opfernden Mädchen Keuschheit gefordert. Vgl. Fehrle a. a. O. S. 125. In der griechischen Religion waren zur Jungfräulichkeit verpflichtet die Priesterinnen des Dionysus in Magnesia am Mäander, des Triton in Triteia, der Artemis in Paträ, der Leukippiden Hilaeira und Phoibe bei Sparta, der Eileithyia im elischen Olympia (wo der Dienst ein Jahr dauerte), der Artemis Knagiam Sparta; lebenslängliche Enthaltsamkeit war auferlegt der Herkulespriesterin im thespischen Heiligtum, der Priesterin der Artemis Hymnia in Orchomenos und wohl auch den Priesterinnen im Artemision von Ephesus. Vgl. Fehrle, a. a. O. S. 79. 93 ff.; Strathmann, „Geschichte der frühchristl. Askese S. 209 f. ↩
-
A. a. O. 483, 42—484, 1. ↩
-
476, 23—34. ↩
-
Eusebius bezeichnet den Tag der Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu als einen Festtag (ἑορτή). ↩
-
A. a. O. 484, 33 f. ↩
-
484,10—21. ↩
-
482,18—21; 483,4—10. ↩
-
481, 32—34; 481, 42—482, 3. 24. 25; 483, 17; 484, 6. — Unter der von Philo erwähnten διακονία und ἐπισκοπή sind nicht, wie Eusebius meint, Ämter im kirchlichen Sinne zu verstehen. ↩
-
Mit Unrecht sieht Eusebius in den Therapeuten eine christliche Bewegung. Seine apologetischen Absichten führten ihn zu einer falschen Auffassung der philonischen Schrift „De vita contemplativa“. Eine asketische Bewegung gab es auch schon im Judentum und Heidentum; hier sind ihre ältesten Wurzeln. In der Einschätzung der Schrift „De vita contemplativa“ Philos folgt dem Eusebius Hieronymus; ja dieser zählt wegen der genannten Schrift Philo sogar zu den christlichen Schriftstellern (de viris ill. 11). ↩
Übersetzung
ausblenden
Histoire ecclésiastique
CHAPITRE XVII : CE QUE PHILON RACONTE DES ASCÈTES D'EGYPTE
Sous le règne de Claude, Philon serait, dit-on, venu Rome et entré en relations avec Pierre qui y prêchait alors. Le fait ne serait pas invraisemblable ; car la dissertation dont nous parlons, entreprise par lui dans la suite et après un certain temps, expose clairement les les de l'Église qui sont en vigueur de nos jours encore parmi nous. [2] Au reste, quand il décrit, avec toute l'exactitude possible, la vie de nos ascètes, il paraît avec évidence non seulement connaître, mais approuver, préconiser et vénérer ces hommes apostoliques dont il est le contemporain : ils étaient, semble-t-il, de race hébraïque; car ils observaient encore assez complètement à la manière juive la plupart des coutumes anciennes.
[3] Philon assure d'abord que, dans le livre qu'il a écrit De la vie contemplative ou des suppliants, il n'a rien ajouté à ce qu'il devait raconter, qui soit en dehors de vérité ou qui vienne de lui même. Il dit qu'on les nommait Thérapeutes ; et Thérapeutrides, les femmes qui habitaient avec eux. Puis, il donne les motifs de celte appellation, qui leur fut donnée soit parce qu'ils soignaient et guérissaient les âmes de ceux qui allaient eux, les délivrant, ainsi que des médecins, des 171 souffrances du vice, soit en raison des soins chastes et purs et du culte qu'ils rendaient à la divinité. [4] Du reste que Philon les ait désignés par ce terme qui répondait parfaitement à leurs occupations, ou qu'en fait, on les ait appelés d'abord ainsi dès le début, le nom de chrétiens n'étant pas en usage partout, il est inutile de s'y arrêter. [5] Philon rapporte donc que d'abord ils renonçaient à leurs biens. Il dit que ceux qui s'adonnaient à cette philosophie, transféraient d'abord leur fortune à leurs parents ; puis, une fois libres de tous les soucis du siècle, ils sortaient des villes et allaient habiter des champs à l'écart et des jardins. Ils étaient persuadés que la compagnie d'hommes différents d'eux-mêmes leur était inutile et [illisible. Ils faisaient alors cela ainsi, comme il convient, avec une foi généreuse et très ardente s'exerça ni â imiter la vie des prophètes. [6| Le livre des Actes des Apôtres qui est reçu de tous, porte d'ailleurs que tous les disciples des apôtres vendaient, eux aussi, leur fortune et leurs biens et les distribuaient à chacun selon ses besoins, tellement qu'il n'y avait aucun indigent parmi eux. Ceux qui possédaient des terres ou des maisons, dit l'Écriture, les vendaient et venaient eu déposer le prix aux pieds des apôtres pour que la répartition en fût faite à chacun, selon qu'il était nécessaire.
[7] Philon rend le même témoignage de ces thérapeutes en question et voici textuellement ce qu'il ajoute :
« Il y a de ces hommes en beaucoup de pays de la terre et il fallait que les barbares eussent part à ce bien parfait aussi bien que les Grecs. Mais c'est en Égypte qu'ils sont le plus nombreux ; ils sont répandus dans chacune des divisions appelées nomes, et surtout aux environs d'Alexandrie. [8] Les meilleurs d'entre ceux de tous les pays sont envoyés en colonie dans un pays tout à fait approprié et qui est comme la patrie des thérapeutes. Il est situé au delà du lac Maréotis, sur une butte de faible élévation. Cet endroit leur convient admirablement, aussi bien à cause de la sécurité qu'il présente que pour la salubrité du climat. »
[9] Philon décrit ensuite leurs maisons et voici ce qu'il dit des églises de leur pays :
« Dans chaque demeure, il y a un oratoire appelé maison religieuse et monastère. C'est là que les thérapeutes se retirent pour accomplir seuls les mystères de leur sainte vie. Us n'apportent avec eux ni boisson, ni vivres, ni rien de tout ce qui est nécessaire aux besoins du corps, mais les lois, les oracles rendus par les prophètes, les hymnes et les autres choses qui peuvent les aider à augmenter et à perfectionner leur science et leur piété. »
Plus loin il ajoute :
« [10] Le temps qui s'écoule de l'aube au crépuscule est celui de l'ascèse. Ils lisent les saints livres et philosophent sur les doctrines de leurs ancêtres d'après la méthode allégorique. Ils pensent en effet que la parole elle-même est le symbole des choses cachées qui se manifestent dans 177 l'allégorie. [11] Ils ont aussi des ouvrages d'hommes anciens qui furent les premiers chefs de leur secte et qui ont laissé de nombreux monuments de leur système sous forme d'allégorie. Ils s'en servent comme de modèles et imitent leur genre de philosophie. »
[12] Un tel langage paraît bien être celui d'un homme qui les aurait entendus expliquer les saintes Écritures. Ce qu'il appelle les livres des anciens est peut-être vraisemblablement les évangiles et les écrits des apôtres, ainsi que certaines expositions des anciens prophètes, telles qu'on en trouve dans l'Épître aux Hébreux et les nombreuses autres lettres de Paul. [13] Quant aux psaumes nouveaux qu'ils composent, voici ce que Philon en écrit tout aussitôt :
« Ils ne se contentent pas de méditer, ils composent des chants et des hymnes à Dieu, en divers mètres et sur diverses mélodies, ne choisissant du reste forcément que des nombres très graves. »1
[14] Philon raconte encore beaucoup d'autres particularités dans ce même ouvrage; il m'a paru nécessaire de choisir celles où l'on peut saisir le caractère de la vie ecclésiastique. [15] S'il paraît à quelqu'un que cette description ne s'applique pas au genre de vie évangélique, mais qu'elle peut convenir à d'autres qu'à ceux qui ont été indiqués, ce qu'en dit ensuite Philon le persuadera. Il y a là un témoignage irréfragable pour tout homme de sens droit. Voici ce qu'il écrit :
[16] « Ils jettent d'abord dans l'âme, comme un fondement, la tempérance, et élèvent ensuite l'édifice des autres vertus. Personne parmi eux ne mange ni ne boit avant le coucher du soleil; ils pensent que le temps de la lumière est celui de la philosophie et que celui des ténèbres convient aux nécessités du corps : à celle-là,, ils consacrent [le jour ; aux autres, une courte partie de la nuit. [17] Quelques-uns même ne pensent à prendre des aliments que tous les trois jours, tant est grand leur désir de la science. Certains sont dans une telle joie et une telle jouissance, quand ils se nourrissent de la sagesse qui leur présente ses principes, avec abondance et sans compter, qu'ils passent presque un temps double sans manger, et c'est à peine s'ils goûtent à des mets nécessaires tous les six jours. »
Il nous semble que ces paroles montrent d'une façon claire et indiscutable que Philon a parlé de nos coreligionnaires.2 [18] Si toutefois quelqu'un résiste encore à l'admettre, voici des preuves plus évidentes qui auront raison de son obstination, parce qu'elles ne peuvent avoir de fondement que dans la religion des chrétiens qu'inspire l'Évangile. [19] Car il ajoute qu'il y a parmi ceux dont il est question, des femmes, mais elles sont la plupart arrivées à la vieillesse et ont gardé la virginité. La chasteté n'est pas pour elles une contrainte, comme pour certaines prêtresses grecques ; elles la conservent par libre choix et parce qu'elles désirent et recherchent la sagesse ; le désir d'en vivre leur a fait se refuser les joies du corps. Elles se perpétuent, non point par une descendance périssable, mais par des rejetons immortels que l'âme éprise de Pieu peut seule enfanter.
[20] Plus loin, il dit encore plus expressément :
« L'explication des saintes lettres se fait chez eux par des figures et des allégories. Pour eux, la loi tout entière ressemble à un être vivant; l'arrangement des paroles est le corps, l'âme est le sens invisible qui se cache dessous les mots : c'est celui-ci que cette secte cherche avant tout à contempler, essayant de découvrir dans le miroir des mots la merveilleuse beauté de la pensée qui s'y reflète. »3
[21] Qu'est-il besoin de parler encore de leurs assemblées dans un même lieu et des occupations des hommes, séparées de celles des femmes, mais réunies chacune dans un même endroit? Qu'est-il besoin de rappeler leurs exercices? Ils sont encore de nos jours en usage parmi nous. Nous nous y adonnons surtout au temps de la passion du Sauveur, que nous passons dans le jeûne, les veilles et la méditation des saintes Écritures.4 [22] Dans ce que l'auteur dont nous parlons rapporte, nous trouvons très exactement, la même coutume que nous seuls observons jusqu'à maintenant. Il raconte les veillées de la grande fête et les exercices qu'on y pratique, les hymnes que nous avons l'habitude de chanter; il dit que l'un d'eux chante seul en gardant avec soin le rythme, et que les autres l'écoulent en silence et ne chantent après lui que la fin des hymnes. Ces jours-là, ils couchent par terre sur une natte; ils ne boivent absolument pas de vin, ainsi que l'affirme expressément Philon ; ils s'abstiennent de toute espèce de viandes : l'eau est leur seul breuvage et, avec leur pain, ils ne prennent que du sel et de l'hysope. [23] Philon décrit 183 en outre l'ordre de préséance des ministres du culte ecclésiastique ; il dit les fonctions du diacre et la présidence de l'évêque élevé au-dessus de tous. Quiconque au reste désire examiner avec précision ce sujet, pourra s'en instruire dans les livres de notre écrivain. [24] Mais que Philon ait pensé aux premiers prédicateurs de la doctrine évangélique et aux institutions établies dès l'origine par les apôtres, c'est évident pour tous.
-
ἀριθμοῖς BDMT1. ῥυθμοῖς AEB, compage RUFIN, ἃ ῥυθμοῖς PHILON. — χαράσσοντες EUSEBE, χαράττουσιν PHILON. ↩
-
ἐθισθέντες; : Eusèbe a mal coupé son extrait; ce paticipe n'a de sens qu'avec la suite de la phrase dans Philon ; ὥσπερ φασὶ τὸ τῶν τεττίγων γένος ἀέρι τρέπεσθαι. ↩
-
ὃν ἤρξατο EUSEBE; ἐν ᾧ ἤρξατο ou ὃν ἐνήρξατο mss, de Philon.— ἡ οἰκία DEMRT, syr. ; illi, RUFIN ; ἡ οἰκεία Β, ἡ θρησκεία A ; αὔτη :αὑτή, Τ1 ; mais les mss. de Philon : ἡ ψυχὴ διαφερόντως ἡ οἰκεία; ἡ λογικὴ ψθχὴ διαφερόντως τὰ οἰκεῖα, M. Schwartz. suppose que Philon avait écrit : ὃν ἤρξαντο διαφερόντως ἡ οἰκεία (sous-ent. ψυχή) θεωρεῖν. ↩
-
-23. Eusèbe résume ici une bonne partie de l'ouvrage, p. 476, 23-34, et p. 481-484. Sur le fond, voy. l'état de la question dans SCHUERER, Gesch. des Jüd. Volken, t. III, p. 535, et dans la Realencyclopädie für prot. Théologie, t. XV, p. 351 (ZOELKLER). ↩