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Kirchengeschichte (BKV)
6. Kap. Die Hungersnot der Juden.
Nimm wiederum das fünfte Buch der Geschichte des Josephus zur Hand und lies die damaligen traurigen Ereignisse durch!
Josephus berichtet:1 „Den Reichen gereichte das Verbleiben (in der Stadt) ebenfalls zum Verderben. Mancher von ihnen wurde, weil er Besitz hatte, unter dem Vorwande, er wäre ein Verräter, ermordet. Mit der Hungersnot wuchs auch die Wut der Aufständischen. Beide Übel entbrannten von Tag zu Tag mehr und mehr. Nirgends mehr war Getreide zu finden. Da drangen sie in die Häuser ein, um sie zu durchsuchen. Fanden sie bei jemandem etwas, dann mißhandelten sie ihn, weil er geheuchelt hätte; fanden sie aber bei jemandem nichts, dann schlugen sie ihn in der Meinung, er habe seine Sache zu gut versteckt. Aus dem körperlichen Aussehen der Bedauernswerten schloß man darauf, ob jemand etwas hatte oder nicht. Von denen, die noch gut aus- S. 107 sahen, glaubte man, sie hätten noch Überfluß an Speise und Trank. Die aber, welche bereits dahinsiechten, ließ man ihre Wege gehen; denn man hielt es für unvernünftig, die zu töten welche vor Hunger schon dem Tode nahe waren. Viele gaben heimlich ihr ganzes Vermögen hin, um dafür, wenn sie reicher waren einen Scheffel Weizen zu erhalten, bzw. wenn sie ärmer waren, einen Scheffel Gerste einzutauschen. Sodann verschlossen sie sich in die geheimsten Winkel ihrer Wohnungen, um entweder aus Heißhunger die Körner ungemahlen zu verzehren oder um daraus nach einem von Not und Angst diktierten Rezepte Brot zu backen. Ein Tisch wurde nirgends gedeckt. Noch ungekocht holte man die Speisen aus dem Feuer und zerriß sie (aus Hast mit den Fingern). Weinen mußte man beim Anblick dieser traurigen Mahlzeiten, wo die Gewalttätigen sich anfüllten, die Schwachen jammernd dastanden. Der Hunger erstickte alles zarte Empfinden, vor allem aber untergrub er das Gefühl der Ehrfurcht. Alles, was sonst geachtet wird, wird, wenn man Hunger leiden muß, verachtet, Weiber rissen ihren Männern, Kinder ihren Vätern und, was das Schrecklichste ist, Mütter ihren Kleinen die Speisen aus dem Munde und scheuten sich auch nicht, ihren hinsiechenden Lieblingen die Milch zum Leben zu entziehen. Auch die, welche in solcher Gier aßen, konnten trotzdem nicht verborgen bleiben; auch gegen die, welche anderen die Nahrung entrissen, erhoben sich überall die Aufständischen. Wenn diese ein Haus verschlossen sahen, so war es ihnen ein Zeichen, daß die Inwohner etwas zu essen hatten. Sogleich erbrachen sie daher die Türen, drangen ein und holten sich die Bissen gewaltsam aus dem Schlunde heraus. Greise, welche die Speisen nicht hergeben wollten, wurden geschlagen, und Frauen, welche das, was sie in der Hand hatten, verbargen, wurden an den Haaren herumgezogen. Weder mit dem Alter noch mit den Kleinen hatte man Mitleid. Kinder, welche krampfhaft ihre Bissen fest- S. 108 hielten, hob man in die Höhe, um sie dann auf dem Boden zerschmettern zu lassen. Drang aber jemand noch vor ihnen ein und nahm ihnen die gesuchte Beute vorweg, dann wurde er, wie wenn er ein Unrecht getan hätte, noch grausamer behandelt. Furchtbare Arten von Martern sannen sie aus, um Nahrungsmittel auszukundschaften. Mit Erbsen verstopften sie den Unglücklichen die Harnröhre und fuhren mit spitzen Stäbchen in das Gesäß. Man schaudert, zu hören, was einer ausgestanden hat, bis er ein Stücklein Brot verriet und eine Handvoll versteckter Gerstengraupe anzeigte. Die, welche diese Martern vollzogen, litten jedoch keineswegs Mangel; hätten sie dieselben aus Not vollzogen, dann wäre ihr Auftreten nicht so gemein gewesen. Sie handelten vielmehr, um ihre Wut zu stählen und um sich für die kommenden Tage im voraus zu verproviantieren. Wenn sich nachts einige bis zu den römischen Posten vorgeschlichen hatten, um Feldgemüse und Kräuter zu sammeln, dann lauerte man diesen Leuten, die den Feinden bereits entronnen zu sein glaubten, auf und entriß ihnen, was sie bei sich hatten. Und mochten sie auch, wie es oftmals geschah, unter Anrufung des ehrwürdigen Namens Gottes bitten und betteln, ihnen doch etwas von dem, was sie unter Todesgefahr geholt hatten, zu lassen, man überließ ihnen auch nicht eine Kleinigkeit. Es war noch ein Glück, wenn sie außer den Lebensmitteln nicht auch das Leben verloren.“ Später fährt Josephus also fort:2 „Da die Juden nicht mehr die Möglichkeit hatten, aus der Stadt zu entkommen, war ihnen jede Hoffnung auf Rettung abgeschnitten. Die zunehmende Hungersnot raffte im Volke ganze Häuser und Familien dahin. Die Dächer waren voll von Frauen- und Kinderleichen, die engen Gassen voll von toten Greisen. Knaben und Jünglinge wankten aufgedunsen wie Gespenster auf den öffentlichen Plätzen umher und brachen bei der ersten Aufregung zusammen. Die, welche erschlafft waren, hatten nicht die Kraft, S. 109 ihre Angehörigen zu begraben, und wo noch Kraft war scheute man davor zurück wegen der Menge der Toten und wegen des unheimlichen eigenen Schicksals. Denn viele starben schon neben denen, die sie beerdigten, und viele gingen an ihr eigenes Grab, ehe sie noch das Schicksal ereilt hatte. Trotz all dieser Leiden vernahm man kein Weinen und Klagen; denn der Hunger hatte die Gefühle (des Mitleids) erstickt. Die dem Tode nahe waren, sahen mit trockenen Augen auf die, welche ihnen im Sterben vorangingen. Tiefe Stille und eine todesschwangere Nacht hatte sich über die Stadt ausgebreitet. Doch schlimmer noch als dies waren die Räuber. Sie brachen in die zu Gräbern gewordenen Häuser ein, raubten die Toten, rissen ihnen die Kleider vom Leibe und eilten dann lachend davon. An den Leichen erprobten sie die Schärfe ihrer Schwerter. Auch an manchem Lebenden, der hingestreckt dalag, versuchten sie, ihn durchbohrend, ihr Eisen. Wenn aber einer bat, die mordende Hand möge ihn nicht verschonen, dann ließen sie, höhnisch lachend, ihn weiter hungern. Jeder Sterbende schaute unverwandten Blickes auf den Tempel hin, da er beim Hinscheiden die Aufständischen noch am Leben sah.3 Diese ließen anfangs noch die Toten auf Staatskosten begraben, da ihnen der Leichengeruch unausstehlich war; später aber, als sie sich dazu keine Zeit mehr nahmen, warfen sie dieselben von den Mauern herab in die Schluchten. Als Titus bei einem Rundgange die Schluchten mit Toten angefüllt sah und unter den verfaulenden Körpern die tiefen Blutlachen bemerkte, seufzte er, streckte die Hände zum Himmel und rief Gott zum Zeugen an, daß er schuldlos daran wäre.“
Nach einigen weiteren Ausführungen berichtet Josephus:4 „Offen und frei sage ich, was nur der Schmerz gebietet. Wenn die Römer noch länger den Frevlern S. 110 gegenüber gezögert hätten, wäre nach meiner Anschauung die Stadt entweder von der Erde verschlungen oder von einer Sintflut heimgesucht oder von den Blitzen Sodomas vernichtet worden.5 Denn in ihr lebte ein Geschlecht, das noch viel gottloser war als die Geschlechter, welche von diesen Leiden heimgesucht worden waren. Durch den Wahnsinn solcher Leute ging das ganze Volk zugrunde.“
Im sechsten Buch schreibt Josephus:6 „Die Masse derer, welche in der Stadt durch Hunger zugrunde gingen, war zahllos; unbeschreiblich waren ihre Leiden. In jedem Hause, in dem noch ein Schatten von Speise zu sehen war, herrschte Krieg. Die, welche durch engste Freundschaft miteinander verbunden gewesen waren, wurden nun handgemein, da sie sich die ärmlichsten Lebensmittel entrissen. Nicht einmal an die Armut der Sterbenden wollte man glauben. Selbst der, welcher daran war, seinen Geist aufzugeben, wurde von den Räubern untersucht, die glaubten, daß er sich nur sterbend stelle, weil er Speisen an seinem Busen versteckt habe. Die Räuber wankten und rannten gleich wütenden Hunden umher und sperrten vor Hunger den Mund auf. Wie trunken schlugen sie an die Türen und stürzten zwei- bis dreimal in einer einzigen Stunde sinnlos in das gleiche Haus. Die Not zwang, alles Mögliche zu essen. Selbst das, was die schmutzigsten Tiere verachteten, las man auf, um es ohne Bedenken zu essen. Schließlich machte man sich an Gürtel und Schuhe und nahm von den Schilden das Leder weg, um es zu kauen. Einige S. 111 aßen die Überreste von altem Heu. Andere verkauften das kleinste Quantum von aufgelesenen Fleischbrocken um vier attische Drachmen. Wozu soll ich die wahnsinnige Gier des Hungers nach ungenießbaren Gegenständen erwähnen? Ich will eine Tat des Hungers mitteilen, wie sie weder die Griechen noch die Barbaren zu berichten wissen. Man schrickt davor zurück sie zu erzählen; man will sie nicht glauben, wenn man davon hört. Am liebsten würde ich von dem unseligen Vorfall schweigen, um nicht den späteren Geschlechtern als wundersüchtig zu erscheinen. Doch ich habe ja unter meinen Zeitgenossen zahlreiche Zeugen. Übrigens würde ich dem Vaterlande einen frostigen Dienst erweisen, wenn ich seine Leiden unbeachtet ließe. Eine durch Geburt und Reichtum ausgezeichnete Frau aus der Gegend jenseits des Jordans namens Maria, die Tochter Eleazars, aus dem Dorfe Bathezor, d. i. übersetzt ‚Ysop-Haus’, flüchtete sich mit der übrigen Menge nach Jerusalem, wo sie die Belagerung erleben mußte. Ihr Eigentum wurde, soweit sie es aus Peräa in die Stadt gerettet hatte, von den Gewaltherrschern weggenommen, deren Gehilfen täglich bei ihr eindrangen, um ihr noch den Rest ihrer Habe und was sie etwa noch an Lebensmitteln vorfanden, zu entreißen. Große Erbitterung bemächtigte sich der Frau, und wiederholt suchte sie durch Schimpfworte und Verwünschungen die Räuber zur Gewalttat gegen sie zu reizen. Doch keiner ließ sich von Zorn oder Mitleid dazu hinreißen, sie zu töten. Da nirgends mehr die Möglichkeit war, Nahrungsmittel zu erhalten, und sie sich gleichwohl abmühte, anderen Speisen zu verschaffen, und ihr selbst der Hunger in Eingeweiden und Mark wühlte und ihre Erbitterung noch ungestümer war als ihr Hunger, ließ sie sich von Zorn und Not verführen, sich an der Natur zu vergreifen. Sie packte ihr Kind, das noch ein Säugling war, und sprach zu ihm: ‚Armer Kleiner! Wozu soll ich dich im Krieg, in der Hungersnot, im Aufstand noch erhalten? Kämen wir S. 112 mit dem Leben davon, dann drohte uns römische Sklaverei. Doch der Hungertod kommt der Sklaverei zuvor, und schlimmer als Hunger und Sklaverei sind die Aufständischen. Wohlan, sei du mir Speise, werde den Aufständischen zum Rachegeist und dem Leben zum Mythus, der allein noch dem jüdischen Schicksal fehlt!’ Bei diesen Worten tötete sie ihr Söhnlein. Dann kochte sie es und verzehrte es zur Hälfte. Den anderen Teil aber bewahrte sie heimlich auf. Bald nun waren die Aufständischen erschienen. Da sie den entsetzlichen Braten rochen, bedrohten sie die Frau mit dem sofortigen Tode, wenn sie ihnen nicht die Speise zeigen würde. Diese erklärte, sie habe ihnen eine schöne Portion aufbewahrt und zeigte ihnen die Überreste ihres Kindes. Sie wurden sogleich von Schauder und Entsetzen erfaßt und standen bei diesem Anblick starr da. Das Weib sagte: ‚Mein eigen ist dies Kind, mein ist auch die Tat. Esset! Denn auch ich habe davon gegessen. Seid doch nicht weichherziger als ein Weib, nicht gefühlvoller als eine Mutter! Wenn ihr aber aus Pietät vor meinem Opfer zurückschreckt, dann möge mir, zumal ich schon euch einen Teil weggegessen habe, auch noch der übrige Teil bleiben.’ Nach diesen Worten zogen sich die Männer zitternd zurück, in diesem einen Falle allein sich feige zeigend; nur ungern hatten sie der Mutter die Speise überlassen. Rasch verbreitete sich in der ganzen Stadt die Kunde von der Schreckenstat. Jeder stellte sich das Verbrechen vor Augen und erschrak davor, wie wenn er es selbst begangen hätte. Die Hungernden sehnten sich nach dem Tode und priesen jene glücklich, die hinscheiden durften, ehe sie solche Schreckenstaten hören und sehen mußten.“Dies war der Lohn für die Frevel und die Sünden, welche die Juden an dem Gesalbten Gottes begangen hatten.
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Ebd. 5, 424—438. ↩
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Jüd. Krieg 5, 512—519. ↩
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d. h.: er bat Gott um Rache. ↩
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Jüd. Krieg 5, 566. ↩
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Die vorher erwähnten Worte über Titus und das hier zutage tretende Bestreben, Titus wegen der Eroberung von Jerusalem geradezu zu beloben, zeigen, daß Josephus nicht bloß als Historiker schrieb, daß er vielmehr auch Tendenz verfolgte; er wollte sich als Römerfreund bekennen. Eusebius, der in seiner KG da und dort mehr Apologet als Historiker ist, konnte diese Schwäche des Historikers Josephus noch nicht erkennen. ↩
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Jüd. Krieg 6, 193—213. ↩
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The Church History of Eusebius
Chapter VI.--The Famine which oppressed them.
1. Taking the fifth book of the History of Josephus again in our hands, let us go through the tragedy of events which then occurred. 1
2. "For the wealthy," he says, "it was equally dangerous to remain. For under pretense that they were going to desert men were put to death for their wealth. The madness of the seditions increased with the famine and both the miseries were inflamed more and more day by day.
3. Nowhere was food to be seen; but, bursting into the houses men searched them thoroughly, and whenever they found anything to eat they tormented the owners on the ground that they had denied that they had anything; but if they found nothing, they tortured them on the ground that they had more carefully concealed it.
4. The proof of their having or not having food was found in the bodies of the poor wretches. Those of them who were still in good condition they assumed were well supplied with food, while those who were already wasted away they passed by, for it seemed absurd to slay those who were on the point of perishing for want.
5. Many, indeed, secretly sold their possessions for one measure of wheat, if they belonged to the wealthier class, of barley if they were poorer. Then shutting themselves up in the innermost parts of their houses, some ate the grain uncooked on account of their terrible want, while others baked it according as necessity and fear dictated.
6. Nowhere were tables set, but, snatching the yet uncooked food from the fire, they tore it in pieces. Wretched was the fare, and a lamentable spectacle it was to see the more powerful secure an abundance while the weaker mourned.
7. Of all evils, indeed, famine is the worst, and it destroys nothing so effectively as shame. For that which under other circumstances is worthy of respect, in the midst of famine is despised. Thus women snatched the food from the very mouths of their husbands and children, from their fathers, and what was most pitiable of all, mothers from their babes. And while their dearest ones were wasting away in their arms, they were not ashamed to take away from them the last drops that supported life.
8. And even while they were eating thus they did not remain undiscovered. But everywhere the rioters appeared, to rob them even of these portions of food. For whenever they saw a house shut up, they regarded it as a sign that those inside were taking food. And immediately bursting open the doors they rushed in and seized what they were eating, almost forcing it out of their very throats.
9. Old men who clung to their food were beaten, and if the women concealed it in their hands, their hair was torn for so doing. There was pity neither for gray hairs nor for infants, but, taking up the babes that clung to their morsels of food, they dashed them to the ground. But to those that anticipated their entrance and swallowed what they were about to seize, they were still more cruel, just as if they had been wronged by them.
10. And they devised the most terrible modes of torture to discover food, stopping up the privy passages of the poor wretches with bitter herbs, and piercing their seats with sharp rods. And men suffered things horrible even to hear of, for the sake of compelling them to confess to the possession of one loaf of bread, or in order that they might be made to disclose a single drachm of barley which they had concealed. But the tormentors themselves did not suffer hunger.
11. Their conduct might indeed have seemed less barbarous if they had been driven to it by necessity; but they did it for the sake of exercising their madness and of providing sustenance for themselves for days to come.
12. And when any one crept out of the city by night as far as the outposts of the Romans to collect wild herbs and grass, they went to meet him; and when he thought he had already escaped the enemy, they seized what he had brought with him, and even though oftentimes the man would entreat them, and, calling upon the most awful name of God, adjure them to give him a portion of what he had obtained at the risk of his life, they would give him nothing back. Indeed, it was fortunate if the one that was plundered was not also slain."
13. To this account Josephus, after relating other things, adds the following: 2 "The possibility of going out of the city being brought to an end, 3 all hope of safety for the Jews was cut off. And the famine increased and devoured the people by houses and families. And the rooms were filled with dead women and children, the lanes of the city with the corpses of old men.
14. Children and youths, swollen with the famine, wandered about the market-places like shadows, and fell down wherever the death agony overtook them. The sick were not strong enough to bury even their own relatives, and those who had the strength hesitated because of the multitude of the dead and the uncertainty as to their own fate. Many, indeed, died while they were burying others, and many betook themselves to their graves before death came upon them.
15. There was neither weeping nor lamentation under these misfortunes; but the famine stifled the natural affections. Those that were dying a lingering death looked with dry eyes upon those that had gone to their rest before them. Deep silence and death-laden night encircled the city.
16. But the robbers were more terrible than these miseries; for they broke open the houses, which were now mere sepulchres, robbed the dead and stripped the covering from their bodies, and went away with a laugh. They tried the points of their swords in the dead bodies, and some that were lying on the ground still alive they thrust through in order to test their weapons. But those that prayed that they would use their right hand and their sword upon them, they contemptuously left to be destroyed by the famine. Every one of these died with eyes fixed upon the temple; and they left the seditious alive.
17. These at first gave orders that the dead should be buried out of the public treasury, for they could not endure the stench. But afterward, when they were not able to do this, they threw the bodies from the walls into the trenches.
18. And as Titus went around and saw the trenches filled with the dead, and the thick blood oozing out of the putrid bodies, he groaned aloud, and, raising his hands, called God to witness that this was not his doing."
19. After speaking of some other things, Josephus proceeds as follows: 4 "I cannot hesitate to declare what my feelings compel me to. I suppose, if the Romans had longer delayed in coming against these guilty wretches, the city would have been swallowed up by a chasm, or overwhelmed with a flood, or struck with such thunderbolts as destroyed Sodom. For it had brought forth a generation of men much more godless than were those that suffered such punishment. By their madness indeed was the whole people brought to destruction."
20. And in the sixth book he writes as follows: 5 "Of those that perished by famine in the city the number was countless, and the miseries they underwent unspeakable. For if so much as the shadow of food appeared in any house, there was war, and the dearest friends engaged in hand-to-hand conflict with one another, and snatched from each other the most wretched supports of life.
21. Nor would they believe that even the dying were without food; but the robbers would search them while they were expiring, lest any one should feign death while concealing food in his bosom. With mouths gaping for want of food, they stumbled and staggered along like mad dogs, and beat the doors as if they were drunk, and in their impotence they would rush into the same houses twice or thrice in one hour.
22. Necessity compelled them to eat anything they could find, and they gathered and devoured things that were not fit even for the filthiest of irrational beasts. Finally they did not abstain even from their girdles and shoes, and they stripped the hides off their shields and devoured them. Some used even wisps of old hay for food, and others gathered stubble and sold the smallest weight of it for four Attic drachmae. 6
23. "But why should I speak of the shamelessness which was displayed during the famine toward inanimate things? For I am going to relate a fact such as is recorded neither by Greeks nor Barbarians; horrible to relate, incredible to hear. And indeed I should gladly have omitted this calamity, that I might not seem to posterity to be a teller of fabulous tales, if I had not innumerable witnesses to it in my own age. And besides, I should render my country poor service if I suppressed the account of the sufferings which she endured.
24. "There was a certain woman named Mary that dwelt beyond Jordan, whose father was Eleazer, of the village of Bathezor 7 (which signifies the house of hyssop). She was distinguished for her family and her wealth, and had fled with the rest of the multitude to Jerusalem and was shut up there with them during the siege.
25. The tyrants had robbed her of the rest of the property which she had brought with her into the city from Perea. And the remnants of her possessions and whatever food was to be seen the guards rushed in daily and snatched away from her. This made the woman terribly angry, and by her frequent reproaches and imprecations she aroused the anger of the rapacious villains against herself.
26. But no one either through anger or pity would slay her; and she grew weary of finding food for others to eat. The search, too, was already become everywhere difficult, and the famine was piercing her bowels and marrow, and resentment was raging more violently than famine. Taking, therefore, anger and necessity as her counsellors, she proceeded to do a most unnatural thing.
27. Seizing her child, a boy which was sucking at her breast, she said, Oh, wretched child, in war, in famine, in sedition, for what do I preserve thee? Slaves among the Romans we shall be even if we are allowed to live by them. But even slavery is anticipated by the famine, and the rioters are more cruel than both. Come, be food for me, a fury for these rioters, 8 and a bye-word to the world, for this is all that is wanting to complete the calamities of the Jews.
28. And when she had said this she slew her son; and having roasted him, she ate one half herself, and covering up the remainder, she kept it. Very soon the rioters appeared on the scene, and, smelling the nefarious odor, they threatened to slay her immediately unless she should show them what she had prepared. She replied that she had saved an excellent portion for them, and with that she uncovered the remains of the child.
29. They were immediately seized with horror and amazement and stood transfixed at the sight. But she said This is my own son, and the deed is mine. Eat for I too have eaten. Be not more merciful than a woman, nor more compassionate than a mother. But if you are too pious and shrink from my sacrifice, I have already 9 eaten of it; let the rest also remain for me.
30. At these words the men went out trembling, in this one case being affrighted; yet with difficulty did they yield that food to the mother. Forthwith the whole city was filled with the awful crime, and as all pictured the terrible deed before their own eyes, they trembled as if they had done it themselves.
31. Those that were suffering from the famine now longed for death; and blessed were they that had died before hearing and seeing miseries like these."
32. Such was the reward which the Jews received for their wickedness and impiety, against the Christ of God.
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Josephus, B. J. Bk. V. chap. 10, §§2 and 3. ↩
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Ibid.chap. 12, §§3 and 4. ↩
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Titus had just completed the building of a wall about the city by which all egress from the town was shut off. Josephus gives an account of the wall in the paragraph immediately preceding. ↩
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Ibid.chap. 13, §6. ↩
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Ibid.Bk. VI. chap. 3, §§3 and 4. ↩
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'Attikon tess?ron; the word drachmon is to be supplied. An Attic drachm, according to some authorities, was equal to about fifteen cents, according to others (among them Liddell and Scott), to about nineteen cents. ↩
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bathezor. Some mss. have bathechor, and the mss. of Josephus have bethezob, which Whiston translates Bethezub. ↩
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"In accordance with the idea that the souls of the murdered tormented, as furies, those who were most guilty of their death" (Stroth). ↩
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ede. All the mss. of Eusebius read humon. Some of the mss. of Josephus read ede, and Rufinus translates nam et ego prior comedi. Valesius, without ms. authority (but apparently with the support of some mss. of Josephus, for Whiston translates "one-half") reads hemisu, a half, and he is followed by the English and German translators. Some change from the reading of the mss. of Eusebius is certainly necessary; and though the alteration made by Valesius produces very good sense and seems quite natural, I have preferred to accept the reading which is given by many of the mss. of Josephus, and which has the support of Rufinus. ↩