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Kirchengeschichte (BKV)

15. Kap. Polykarp stirbt mit anderen unter Verus in Smyrna den Martertod.

Unter Mark Aurel fand Polykarp während der in Asien wütenden heftigen Verfolgungen den Martertod. Ich erachte es für sehr notwendig, sein Lebensende, dessen schriftliche Aufzeichnung noch vorhanden ist, in unserer Geschichte der Nachwelt zu überliefern. Es ist dies das Schreiben, welches im Namen der Kirche, die von Polykarp geleitet worden war, an die Gemeinden der verschiedenen Gegenden sein Schicksal also mitteilt:¹ „Die Kirche Gottes zu Smyrna an die Kirche Gottes in Philomelium und an alle Gemeinden der heiligen katholischen Kirche auf der ganzen Welt: möge sich die Barmherzigkeit, der Friede und die Liebe Gottes des Vaters und unseres Herrn Jesus Christus mehren! Wir berichten euch, Brüder, das Schicksal der Märtyrer und des seligen Polykarp, welcher durch seinen Martertod die Verfolgung gewissermaßen besiegelt und beendet hat.“ Sodann erzählen sie,² noch ehe sie über Polykarp berichten, die Schicksale der anderen Märtyrer und beschreiben ihre Standhaftigkeit in Ertragung S. 175 von Leiden. Nach ihrem Berichte erschraken die Umstehenden, als sie sahen, wie die einen von ihnen mit Geißeln bis auf die verborgensten Adern und Blutgefäße derart zerfleischt wurden, daß man selbst den innersten Bau des Körpers sehen konnte, und wie andere auf Muscheln und spitzige Pfähle gelegt wurden und wie sie nach allen möglichen Qualen und Martern schließlich wilden Tieren zur Nahrung vorgeworfen wurden. Ganz besonders — so erzählen sie — zeichnete sich der edle Germanikus aus, indem er mit der göttlichen Gnade die angeborene Furcht vor dem Tode überwand. Als ihn der Prokonsul zu überreden suchte, auf sein Alter hinwies und ihm eindringlich vorhielt, daß er mit Rücksicht auf seine Jugend und auf die Blüte seiner Jahre mit sich selber Mitleid haben solle, zögerte er nicht, sondern riß das wilde Tier gierig an sich und zwang und reizte es geradezu, um von ihrer ungerechten, frevelhaften Gesellschaft um so schneller loszukommen. Anläßlich des glorreichen Todes dieses Mannes entsetzte sich die ganze Masse über den gottgeliebten Zeugen der Standhaftigkeit und über den Heldenmut des ganzen Christengeschlechtes, und einstimmig begann sie zu schreien: „Fort mit den Gottlosen! Auf zur Suche nach Polykarp!“ Als mit diesem Geschrei der Tumult sehr groß geworden war, wurde ein Phrygier, namens Quintus, der erst vor kurzem aus Phrygien angekommen war, beim Anblick der wilden Tiere und der übrigen Gefahren kleinmütig und ängstlich und gab schließlich sein Heil preis. Wie das erwähnte Schreiben mitteilt, war er sehr voreilig und ohne gründliche Überlegung mit den anderen vor den Richterstuhl getreten, und wurde er nach seiner Gefangennahme allen ein sprechendes Beispiel dafür, daß man sich nicht tollkühn und ohne Überlegung in solche Gefahren begeben dürfe. So war das Ende der einen. Der bewundernswerte Polykarp aber ließ sich bei der ersten Schreckensnachricht nicht aus der Fassung bringen, bewahrte seine uner- S. 176 schütterliche Ruhe und wollte in der Stadt bleiben. Doch gab er dem Drängen seiner Umgebung, die ihn aufforderte, fortzugehen, nach und ging auf ein in der Nähe der Stadt gelegenes Landgut, wo er sich mit einigen aufhielt, um Tag und Nacht einzig und allein zum Herrn zu flehen und so, wie er es immer zu tun pflegte, für die Kirchen des ganzen Erdkreises dringend den Frieden zu erbitten. Drei Tage vor seiner Gefangennahme hatte er während des Betens bei Nacht ein Gesicht und sah, wie sein Kopfkissen plötzlich von Feuer ergriffen wurde und verbrannte. Als er wieder zu sich kam, legte er sofort den Anwesenden die Erscheinung aus, sagte ihnen geradezu die Zukunft voraus und erklärte seiner Umgebung offen, daß er um Christi willen des Feuertodes sterben müsse. Da seine Späher sehr eifrig bei der Arbeit waren, soll er mit Rücksicht auf die liebevolle Sorge seiner Brüder noch einmal den Aufenthaltsort gewechselt haben und auf ein anderes Landgut gegangen sein. Doch gar bald kamen seine Verfolger dahin. Sie ergriffen zwei der dortigen Diener und zwangen einen derselben durch Mißhandlung, das Versteck des Polykarp zu verraten. Da es schon spät war, als sie ankamen, fanden sie ihn im oberen Stockwerk ruhend. Er hätte von da in ein anderes Haus fliehen können, doch wollte er es nicht tun, sondern sprach: „Der Wille Gottes geschehe!“ Das Schreiben berichtet, er sei, als er von ihrer Anwesenheit erfuhr, hinuntergegangen und habe so freundlich und so liebenswürdig mit ihnen gesprochen, daß die, welche ihn nicht schon vorher gekannt hatten, glaubten, eine wunderbare Erscheinung zu sehen; erstaunt waren sie über sein hohes Alter und über die Würde und Gelassenheit seines Benehmens und darüber, daß man solche Mühe aufwenden konnte, einen so alten Mann gefangenzunehmen. Ohne Zögern ließ Polykarp sofort für sie den Tisch decken, forderte sie dann auf, von der reichlich vorgesetzten Speise zu nehmen, und erbat von ihnen eine Stunde Frist, S. 177 damit er in Ruhe beten könne. Da ihm die Bitte gewährt wurde, stand er auf und betete voll der Gnade des Herrn in einer Weise, daß die Anwesenden erschüttert wurden, als sie ihn beten hörten, und daß viele von ihnen Reueschmerz empfanden bei dem Gedanken, daß sie einen so ehrwürdigen Greis zum Tode führen wollten. Das ihn betreffende Schreiben erzählt sodann den weiteren Verlauf seiner Geschichte wörtlich also:³ „Endlich schloß er sein Gebet, in welchem er aller gedachte, die ihm jemals begegnet waren, kleiner und großer, berühmter und unberühmter Leute und der ganzen katholischen Kirche auf dem Erdkreise. Als nun die Stunde gekommen war, aufzubrechen, setzte man ihn auf einen Esel und brachte ihn in die Stadt; es war an einem großen Sabbate.⁴ Da kamen ihm der Irenarch⁵ Herodes und dessen Vater Niketes entgegen. Sie nahmen ihn zu sich auf den Wagen und suchten ihn, während sie neben ihm saßen, zu überreden mit den Worten: ‚Was ist es denn Schlimmes, Herr⁶ Kaiser zu sagen, zu opfern und sich das Leben zu retten?’ Polykarp gab ihnen zunächst keine Antwort; als sie ihm aber keine Ruhe ließen, erklärte er: ,Ich bin nicht gewillt, das zu tun, was ihr mir ratet.’ Da es ihnen nicht S. 178 gelang, ihn zu überreden, beschimpften sie ihn und stießen ihn mit solcher Gewalt, daß er sich beim Absteigen vom Wagen das Schienbein verletzte. Doch er achtete nicht darauf, ging, wie wenn ihm nichts zugestoßen wäre, wohlgemut und eilends weiter und wurde in die Rennbahn geführt. Als Polykarp in die Rennbahn eintrat, erscholl vom Himmel eine Stimme: ,Mut, Polykarp, sei ein Mann!’ Infolge des großen Lärmes in der Rennbahn wurde aber die Stimme von der Menge gar nicht gehört. Niemand sah den, der die Worte sprach, aber viele von den Unsrigen vernahmen die Stimme. Als man erfuhr, Polykarp sei verhaftet, entstand großer Lärm bei seiner Vorführung. Der Prokonsul, vor den er trat, fragte ihn nun, ob er Polykarp sei. Er bejahte es, worauf jener ihm nahelegte, er solle (seinen Glauben) verleugnen, ihn aufforderte: ‚Nimm Rücksicht auf dein hohes Alter!’ und an ihn noch die anderen üblichen Worte richtete: ‚Schwöre beim Glücke des Kaisers, ändere deine Gesinnung, sprich: Fort mit den Gottlosen!’ Mit ernstem Blicke sah Polykarp auf die ganze Versammlung in der Rennbahn, streckte seine Hand aus, seufzte, schaute zum Himmel und rief: ,Fort mit den Gottlosen!’ Als der Prokonsul weiter in ihn drang mit den Worten: ,Schwöre, und ich werde dich freilassen! Lästere deinen Christus!’ antwortete Polykarp: ‚Schon 86 Jahre diene ich ihm, und er hat mir kein Leid getan. Wie kann ich meinen König, der mich erlöst hat, lästern?’ Als ihm aber der Prokonsul wieder keine Ruhe ließ und ihn aufforderte: ‚Schwöre beim Glücke des Kaisers!’ entgegnete Polykarp: ,Wenn du dir mit dem Gedanken schmeichelst, ich würde, um deine Worte zu gebrauchen, beim Glücke des Kaisers schwören, und dich stellst, als wüßtest du nicht, wer ich bin, dann vernimm das offene Bekenntnis: Ich bin Christ. Willst du die christliche Lehre kennenlernen, dann bestimme einen Termin zur Aussprache!’ Der Prokonsul gab ihm zur Antwort: ,Das Volk magst du überzeugen.’ S. 179 Polykarp wandte ein: ,Dich hätte ich einer Belehrung gewürdigt; denn man hat uns gelehrt,⁷ den von Gott aufgestellten Fürsten und Beamten die gebührende Ehre zu erweisen, soferne solche Ehrung uns keinen Schaden bringt. Jene aber halte ich nicht für würdig, mich ihnen gegenüber zu verteidigen.’ Da erklärte der Prokonsul: ,Wilde Tiere stehen mir zur Verfügung. Ihnen werde ich dich vorwerfen lassen, wenn du nicht nachgibst.’ Polykarp bemerkte: ,Lasse sie kommen! Denn unmöglich ist es uns, uns vom Besseren zum Schlimmeren zu bekehren. Gut aber ist es, sich vom Schlimmen weg zur Gerechtigkeit hinzuwenden.’ Der Prokonsul: ‚Wenn du dir aus den wilden Tieren nichts machst und hartnäckig bleibst, lasse ich dich vom Feuer verzehren.’ Polykarp: ,Du drohst mir mit einem Feuer, das nur einige Zeit brennt und bald wieder erlischt. Nicht kennst du das Feuer des kommenden Gerichtes und der ewigen Strafe, das den Gottlosen bestimmt ist. Doch warum zögerst du? Hole herbei, was du willst!’ Während Polykarp diese und noch mehrere andere Worte sprach, war er von Mut und Freude erfüllt, und sein Angesicht strahlte von Anmut, so daß er nicht nur nicht bei den Worten, die man an ihn richtete, bestürzt zusammenbrach, sondern daß vielmehr der Prokonsul voll Schrecken seinen Herold ausschickte, dreimal mitten in der Rennbahn zu verkünden: Polykarp hat sich als Christ bekannt. Bei diesen Worten des Herolds schrie die ganze Menge der in Smyrna wohnenden Heiden und Juden mit unverhohlener Wut und mit lauter Stimme: ‚Dieser ist der Lehrer Asiens, der Vater der Christen, der Vernichter unserer Götter, der viele vom Opfer und Gebet abhält!’ So schrie die Masse und verlangte lärmend vom Asiarchen⁸ Philippus, er solle auf Polykarp S. 180 einen Löwen loslassen. Dieser aber erklärte, es sei ihm nicht gestattet, da die Tierhetzen bereits beendet seien. Da beschlossen sie, einstimmig zu rufen, Polykarp solle lebendig verbrannt werden. Es mußte sich das Gesicht bezüglich des Kopfkissens bewahrheiten; er hatte nämlich, als er während des Gebetes dasselbe brennen sah, zu den Gläubigen, welche bei ihm waren, die prophetischen Worte gesprochen: ‚Ich muß lebendig verbrannt werden.’ Gesagt, getan: eilends holt die Menge aus den Werkstätten und Bädern Holz und Reisig zusammen, wobei die Juden ihrer Gewohnheit gemäß bereitwillig die größten Dienste leisteten.⁹ Als der Holzstoß errichtet war, legte Polykarp alle seine Oberkleider ab und löste seinen Gürtel, sodann suchte er auch seine Schuhe auszuziehen. Sonst brauchte er dies nicht zu tun, da stets alle Gläubigen gewetteifert hatten, zuerst seinen Leib berühren zu dürfen; denn schon vor seinem Martyrium wurde er wegen seines tugendhaften Wandels auf jegliche Weise ausgezeichnet. Das für den Scheiterhaufen hergerichtete Material wurde sofort um ihn herum gelegt. Als man ihn auch annageln wollte, erklärte er: ‚Lasset mich so! Denn der, welcher mich für das Feuer bestimmt hat, wird mir auch die Gnade geben, ohne Sicherung durch Annagelung unbeweglich auf dem Scheiterhaufen stehen zu bleiben.’ Sie nagelten ihn daher nicht an, doch banden sie ihn fest. Er aber, die Hände am Rücken und festgemacht gleich einem herrlichen Widder, der aus einer großen Herde zu einem für den allmächtigen Gott angenehmen Opfer auserlesen wurde, sprach das Gebet: ‚O Vater deines geliebten und gepriesenen Sohnes Jesus Christus, der uns deine Erkenntnis vermittelt hat, o Gott der Engel und Mächte und aller Schöpfung und des ganzen Geschlechtes der Ge- S. 181 rechten, die dich vor Augen haben, ich preise dich, daß du mich dieses Tages und dieser Stunde gewürdigt hast, so daß ich unter der Schar der Märtyrer teilnehme an dem Kelche deines Christus, um seelisch und körperlich in der Unvergänglichkeit des Geistes zu ewigem Leben aufzuerstehen. Möchte ich unter die Zahl der Märtyrer heute vor dir aufgenommen werden als fettes, wohlgefälliges Opfer! Denn du, untrüglicher, wahrhaftiger Gott, hast dieses Opfer vorherverkündet und erfüllt, du hast es zubereitet. Deshalb für alles bringe ich dir Lob, Dank und Verherrlichung durch den ewigen Hohenpriester Jesus Christus, deinen geliebten Sohn, durch welchen dir mit ihm selbst im Heiligen Geiste die Ehre sei jetzt und in alle Ewigkeit. Amen!’¹⁰ Nachdem Polykarp das Amen ausgesprochen und sein Gebet beendet hatte, zündeten die Heizer das Feuer an. Als die Flamme mächtig emporloderte, schauten wir ein Wunder; denn uns wurde die Gnade gegeben, das Wunder zu sehen, und wir wurden bestimmt, anderen das Geschehene zu verkünden. Das Feuer, das sich gleich einem vom Winde geschwellten Segel wölbte, umgab rings den Leib des Märtyrers wie eine (schützende) Mauer. Sein Fleisch verbrannte nicht darin, sondern es war wie Gold und Silber in einem Schmelzofen. Auch empfanden wir einen Wohlgeruch wie von duftendem Weihrauch oder anderen kostbaren Gewürzen. Als schließlich die Gottlosen merkten, daß sein Leib vom Feuer nicht verzehrt werden könne, befahlen sie dem Konfektor,¹¹ er solle zu Polykarp hingehen und ihm das Schwert in die Brust stoßen. Er tat dies, worauf eine solche Menge Blutes floß, daß es das Feuer auslöschte und die ganze Menschenmenge sich wunderte über den großen Unterschied, der zwischen den Ungläubigen und S. 182 den Auserwählten besteht. Zu den Auserwählten zählte auch unser Polykarp, ein Lehrer von apostolischem und prophetischem Geist und von größtem Ansehen in unserer (christlichen) Zeit, Bischof der katholischen Kirche in Smyrna. Jedes Wort aus seinem Munde hat sich erfüllt und wird sich noch erfüllen. Als aber der eifersüchtige und verleumderische Böse, der gegen das Geschlecht der Gerechten ankämpft, die Größe seines Martyriums, seinen von Anfang an unbefleckten Lebenswandel, seine Krönung mit dem Kranze der Unvergänglichkeit und seine Auszeichnung mit einem unbestreitbaren Kampfpreise sah, da suchte er sogar zu verhindern, daß wir seine leiblichen Überreste wegtrugen, wonach doch viele verlangt hatten, um etwas von seinem heiligen Fleische zu besitzen. Einige veranlaßten daher den Niketes, den Vater des Herodes und Bruder der Alke, den Prokonsul zu ersuchen, daß er den Leichnam nicht herausgäbe, ‚damit nicht die Christen’ — so lauteten ihre Worte — ,den Gekreuzigten verlassen und anfangen, den Polykarp zu verehren’. So sagten sie auf Veranlassung und Drängen der Juden, welche schon auf uns achtgegeben hatten, als wir Polykarp aus dem Feuer holen wollten. Sie sahen nicht ein, daß wir Christus, der für das Heil aller, die auf Erden erlöst werden, gelitten hat, nicht verlassen und nicht einen anderen anbeten können. Christus beten wir an, weil er der Sohn Gottes ist, den Märtyrern aber erweisen wir als Schülern und Nachahmern des Herrn würdige Verehrung wegen ihrer unübertrefflichen Liebe zu ihrem König und Lehrer. Möchten doch auch wir ihre Genossen und Mitschüler werden! Als der Hauptmann die Bosheit der Juden merkte, ließ er Polykarp aufbahren und dem Brauch gemäß verbrennen. Auf solche Weise kamen wir hernach in den Besitz seiner Gebeine, die wertvoller sind als Edelsteine und kostbarer als Gold. Wir bestatteten dieselben an geeigneter Stelle, wo wir uns wo möglich in Jubel und Freude versammeln, um S. 183 mit der Gnade des Herrn den Tag seines Martyriums und seiner Geburt zu feiern zur Erinnerung an die, welche uns im Kampfe vorangegangen sind, und zur Übung und Vorbereitung für die, welche im Kampfe folgen. Soviel über den heiligen Polykarp, welcher, wenn die aus Philadelphia stammenden Märtyrer miteingerechnet werden, der zwölfte Blutzeuge in Smyrna war, aber mehr als alle geehrt wird, so daß selbst die Heiden überall von ihm sprechen.“¹²

Das Leben des wunderbaren, apostolischen Polykarp war eines solchen Abschlusses gewürdigt worden nach dem Berichte, den die Brüder der Kirche von Smyrna in dem erwähnten Briefe niedergelegt haben. Dem gleichen Schreiben über Polykarp waren noch andere Martyrien beigefügt worden, die ebenfalls in Smyrna eben zur Zeit, da Polykarp Blutzeuge wurde, erfolgt waren. Zu diesen gehört die Hinrichtung des Metrodorus, der für einen Priester der marcionitischen Irrlehre gehalten wurde und des Feuertodes starb. Zu den berühmten Blutzeugen der damaligen Zeit zahlte auch ein gewisser Pionius. Eine Schrift über ihn erzählt ausführlich von seinen einzelnen Bekenntnissen, seinem Freimut im Reden, seinem Eintreten für den Glauben vor dem Volke S. 184 und den Beamten, seinem öffentlichen Unterricht, ferner seinem Entgegenkommen gegenüber denen, die sich in der Zeit der Verfolgung verführen ließen, seinen Trostworten an die Brüder, welche ihn im Gefängnis besuchten, seinen sonstigen Martern und Schmerzen, seiner Annagelung, seiner Standhaftigkeit auf dem Scheiterhaufen und seinem unter allen möglichen Wundern erfolgten Ende. Wer sich dafür interessiert, den möchten wir auf diese Schrift verweisen; wir haben sie den von uns gesammelten Martyrien aus alter Zeit¹³ beigefügt. Weiterhin sind noch Erinnerungen überliefert über solche, welche in Pergamon in Asien den Martertod erlitten haben, nämlich über Karpus, Papylus und das Weib Agathonike, welche nach vielen herrlichen Bekenntnissen ein ruhmreiches Ende gefunden haben.¹⁴

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The Church History of Eusebius

Chapter XV.--Under Verus, ¹ Polycarp with Others suffered Martyrdom at Smyrna.

1. At this time, ² when the greatest persecutions were exciting Asia, Polycarp ended his life by martyrdom. But I consider it most important that his death, a written account of which is still extant, should be recorded in this history.

2. There is a letter, written in the name of the church over which he himself presided, ³ to the parishes in Pontus, ⁴ which relates the events that befell him, in the following words:

3. "The church of God which dwelleth in Philomelium, ⁵ and to all the parishes of the holy catholic Church ⁶ in every place; mercy and peace and love from God the Father be multiplied. We write ⁷ unto you, brethren, an account of what happened to those that suffered martyrdom and to the blessed Polycarp, who put an end to the persecution, having, as it were, sealed it by his martyrdom."

4. After these words, before giving the account of Polycarp, they record the events which befell the rest of the martyrs, and describe the great firmness which they exhibited in the midst of their pains. For they say that the bystanders were struck with amazement when they saw them lacerated with scourges even to the innermost veins and arteries, so that the hidden inward parts of the body, both their bowels and their members, were exposed to view; and then laid upon sea-shells and certain pointed spits, and subjected to every species of punishment and of torture, and finally thrown as food to wild beasts.

5. And they record that the most noble Germanicus ⁸ especially distinguished himself, overcoming by the grace of God the fear of bodily death implanted by nature. When indeed the proconsul ⁹ wished to persuade him, and urged his youth, and besought him, as he was very young and vigorous, to take compassion on himself, he did not hesitate, but eagerly lured the beast toward himself, all but compelling and irritating him, in order that he might the sooner be freed from their unrighteous and lawless life.

6. After his glorious death the whole multitude, marveling at the bravery of the God-beloved martyr and at the fortitude of the whole race of Christians, began to cry out suddenly, "Away with the atheists; ¹⁰ let Polycarp be sought."

7. And when a very great tumult arose in consequence of the cries, a certain Phrygian, Quintus ¹¹ by name, who was newly come from Phrygia, seeing the beasts and the additional tortures, was smitten with cowardice and gave up the attainment of salvation.

8. But the above-mentioned epistle shows that he, too hastily and without proper discretion, had rushed forward with others to the tribunal, but when seized had furnished a clear proof to all, that it is not right for such persons rashly and recklessly to expose themselves to danger. Thus did matters turn out in connection with them.

9. But the most admirable Polycarp, when he first heard of these things, continued undisturbed, preserved a quiet and unshaken mind, and determined to remain in the city. But being persuaded by his friends who entreated and exhorted him to retire secretly, he went out to a farm not far distant from the city and abode there with a few companions, night and day doing nothing but wrestle with the Lord in prayer, beseeching and imploring, and asking peace for the churches throughout the whole world. For this was always his custom.

10. And three days before his arrest, while he was praying, he saw in a vision at night the pillow under his head suddenly seized by fire and consumed; and upon this awakening he immediately interpreted the vision to those that were present, almost foretelling that which was about to happen, and declaring plainly to those that were with him that it would be necessary for him for Christ's sake to die by fire.

11. Then, as those who were seeking him pushed the search with vigor, they say that he was again constrained by the solicitude and love of the brethren to go to another farm. Thither his pursuers came after no long time, and seized two of the servants there, and tortured one of them for the purpose of learning from him Polycarp's hiding-place.

12. And coming late in the evening, they found him lying in an upper room, whence he might have gone to another house, but he would not, saying, "The will of God be done."

13. And when he learned that they were present, as the account says, he went down and spoke to them with a very cheerful and gentle countenance, so that those who did not already know the man thought that they beheld a miracle when they observed his advanced age and the gravity and firmness of his bearing, and they marveled that so much effort should be made to capture a man like him.

14. But he did not hesitate, but immediately gave orders that a table should be spread for them. Then he invited them to partake of a bounteous meal, and asked of them one hour that he might pray undisturbed. And when they had given permission, he stood up and prayed, being full of the grace of the Lord, so that those who were present and heard him praying were amazed, and many of them now repented that such a venerable and godly old man was about to be put to death.

15. In addition to these things the narrative concerning him contains the following account: "But when at length he had brought his prayer to an end, after remembering all that had ever come into contact with him, small and great, famous and obscure, and the whole catholic Church throughout the world, the hour of departure being come, they put him upon an ass and brought him to the city, it being a great Sabbath. ¹² And he was met by Herod, ¹³ the captain of police, ¹⁴ and by his father Nicetes, who took him into their carriage, and sitting beside him endeavored to persuade him, saying, For what harm is there in saying, Lord Caesar, and sacrificing and saving your life?' He at first did not answer; but when they persisted, he said, I am not going to do what you advise me.'

16. And when they failed to persuade him, they uttered dreadful words, and thrust him down with violence, so that as he descended from the carriage he lacerated his shin. But without turning round, he went on his way promptly and rapidly, as if nothing had happened to him, and was taken to the stadium.

17. But there was such a tumult in the stadium that not many heard a voice from heaven, which came to Polycarp as he was entering the place: Be strong, Polycarp, and play the man.' ¹⁵ And no one saw the speaker, but many of our people heard the voice.

18. And when he was led forward, there was a great tumult, as they heard that Polycarp was taken. Finally, when he came up, the proconsul asked if he were Polycarp. And when he confessed that he was, he endeavored to persuade him to deny, saying, Have regard for thine age,' and other like things, which it is their custom to say: Swear by the genius of Caesar; ¹⁶ repent and say, Away with the Atheists.'

19. But Polycarp, looking with dignified countenance upon the whole crowd that was gathered in the stadium, waved his hand to them, and groaned, and raising his eyes toward heaven, said, Away with the Atheists.'

20. But when the magistrate pressed him, and said, Swear, and I will release thee; revile Christ,' Polycarp said, Fourscore and six years ¹⁷ have I been serving him, and he hath done me no wrong; how then can I blaspheme my king who saved me?'

21. "But when he again persisted, and said, Swear by the genius of Caesar,' Polycarp replied, If thou vainly supposest that I will swear by the genius of Caesar, as thou sayest, feigning to be ignorant who I am, hear plainly: I am a Christian. But if thou desirest to learn the doctrine of Christianity, assign a day and hear.'

22. The proconsul said, Persuade the people.' But Polycarp said, As for thee, I thought thee worthy of an explanation; for we have been taught to render to princes and authorities ordained by God the honor that is due, ¹⁸ so long as it does not injure us; ¹⁹ but as for these, I do not esteem them the proper persons to whom to make my defense.' ²⁰

23. But the proconsul said, I have wild beasts; I will throw thee to them unless thou repent.' But he said, Call them; for repentance from better to worse is a change we cannot make. But it is a noble thing to turn from wickedness to righteousness.'

24. But he again said to him, If thou despisest the wild beasts, I will cause thee to be consumed by fire, unless thou repent.' But Polycarp said, Thou threatenest a fire which burneth for an hour, and after a little is quenched; for thou knowest not the fire of the future judgment and of the eternal punishment which is reserved for the impious. But why dost thou delay? Do what thou wilt.'

25. Saying these and other words besides, he was filled with courage and joy, and his face was suffused with grace, so that not only was he not terrified and dismayed by the words that were spoken to him, but, on the contrary, the proconsul was amazed, and sent his herald to proclaim three times in the midst of the stadium: Polycarp hath confessed that he is a Christian.'

26. And when this was proclaimed by the herald, the whole multitude, both of Gentiles and of Jews, ²¹ who dwelt in Smyrna, cried out with ungovernable wrath and with a great shout, This is the teacher of Asia, the father of the Christians, the overthrower of our gods, who teacheth many not to sacrifice nor to worship.'

27. When they had said this, they cried out and asked the Asiarch Philip ²² to let a lion loose upon Polycarp. But he said that it was not lawful for him, since he had closed the games. Then they thought fit to cry out with one accord that Polycarp should be burned alive.

28. For it was necessary that the vision should be fulfilled which had been shown him concerning his pillow, when he saw it burning while he was praying, and turned and said prophetically to the faithful that were with him, I must needs be burned alive.'

29. These things were done with great speed,--more quickly than they were said,--the crowds immediately collecting from the workshops and baths timber and fagots, the Jews being especially zealous in the work, as is their wont.

30. But when the pile was ready, taking off all his upper garments, and loosing his girdle, he attempted also to remove his shoes, although he had never before done this, because of the effort which each of the faithful always made to touch his skin first; for he had been treated with all honor on account of his virtuous life even before his gray hairs came.

31. Forthwith then the materials prepared for the pile were placed about him; and as they were also about to nail him to the stake, ²³ he said, Leave me thus; for he who hath given me strength to endure the fire, will also grant me strength to remain in the fire unmoved without being secured by you with nails.' So they did not nail him, but bound him.

32. And he, with his hands behind him, and bound like a noble ram taken from a great flock, an acceptable burnt-offering unto God omnipotent, said,

33. Father of thy beloved and blessed Son ²⁴ Jesus Christ, through whom we have received the knowledge of thee, the God of angels and of powers and of the whole creation and of the entire race of the righteous who live in thy presence, I bless thee that thou hast deemed me worthy of this day and hour, that I might receive a portion in the number of the martyrs, in the cup of Christ, unto resurrection of eternal life, ²⁵ both of soul and of body, in the immortality of the Holy Spirit.

34. Among these may I be received before thee this day, in a rich and acceptable sacrifice, as thou, the faithful and true God, hast beforehand prepared and revealed, and hast fulfilled.

35. Wherefore I praise thee also for everything; I bless thee, I glorify thee, through the eternal high priest, Jesus Christ, thy beloved Son, through whom, with him, in the Holy Spirit, be glory unto thee, both now and for the ages to come, Amen.'

36. When he had offered up his Amen and had finished his prayer, the firemen lighted the fire and as a great flame blazed out, we, to whom it was given to see, saw a wonder, and we were preserved that we might relate what happened to the others.

37. For the fire presented the appearance of a vault, like the sail of a vessel filled by the wind, and made a wall about the body of the martyr, ²⁶ and it was in the midst not like flesh burning, but like gold and silver refined in a furnace. For we perceived such a fragrant odor, as of the fumes of frankincense or of some other precious spices.

38. So at length the lawless men, when they saw that the body could not be consumed by the fire, commanded an executioner ²⁷ to approach and pierce him with the sword.

39. And when he had done this there came forth a quantity of blood ²⁸ so that it extinguished the fire; and the whole crowd marveled that there should be such a difference between the unbelievers and the elect, of whom this man also was one, the most wonderful teacher in our times, apostolic and prophetic, who was bishop of the catholic Church ²⁹ in Smyrna. For every word which came from his mouth was accomplished and will be accomplished.

40. But the jealous and envious Evil One, the adversary of the race of the righteous, when he saw the greatness of his martyrdom, and his blameless life from the beginning, and when he saw him crowned with the crown of immortality and bearing off an incontestable prize, took care that not even his body should be taken away by us, although many desired to do it and to have communion with his holy flesh.

41. Accordingly certain ones secretly suggested to Nicetes, the father of Herod and brother of Alce, ³⁰ that he should plead with the magistrate not to give up his body, lest,' it was said, they should abandon the crucified One and begin to worship this man.' ³¹ They said these things at the suggestion and impulse of the Jews, who also watched as we were about to take it from the fire, not knowing that we shall never be able either to forsake Christ, who suffered for the salvation of the whole world of those that are saved, or to worship any other.

42. For we worship him who is the Son of God, but the martyrs, as disciples and imitators of the Lord, we love as they deserve on account of their matchless affection for their own king and teacher. May we also be made partakers and fellow-disciples with them.

43. The centurion, therefore, when he saw the contentiousness exhibited by the Jews, placed him in the midst and burned him, as was their custom. And so we afterwards gathered up his bones, which were more valuable than precious stones and more to be esteemed than gold, and laid them in a suitable place.

44. There the Lord will permit us to come together as we are able, in gladness and joy to celebrate the birthday of his martyrdom, ³² for the commemoration of those who have already fought and for the training and preparation of those who shall hereafter do the same.

45. Such are the events that befell the blessed Polycarp, who suffered martyrdom in Smyrna with the eleven ³³ from Philadelphia. This one man is remembered more than the others by all, so that even by the heathen he is talked about in every place."

46. Of such an end was the admirable and apostolic Polycarp deemed worthy, as recorded by the brethren of the church of Smyrna in their epistle which we have mentioned. In the same volume ³⁴ concerning him are subjoined also other martyrdoms which took place in the same city, Smyrna, about the same period of time with Polycarp's martyrdom. Among them also Metrodorus, who appears to have been a proselyte of the Marcionitic sect, suffered death by fire.

47. A celebrated martyr of those times was a certain man named Pionius. Those who desire to know his several confessions, and the boldness of his speech, and his apologies in behalf of the faith before the people and the rulers, and his instructive addresses and, moreover, his greetings to those who had yielded to temptation in the persecution, and the words of encouragement which he addressed to the brethren who came to visit him in prison, and the tortures which he endured in addition, and besides these the sufferings and the nailings, and his firmness on the pile, and his death after all the extraordinary trials, ³⁵ --those we refer to that epistle which has been given in the Martyrdoms of the Ancients, ³⁶ collected by us, and which contains a very full account of him.

48. And there are also records extant of others that suffered martyrdom in Pergamus, a city of Asia,--of Carpus and Papylus, and a woman named Agathonice, who, after many and illustrious testimonies, gloriously ended their lives. ³⁷