46. Kap. Die übrigen Briefe des Dionysius.
Er schrieb auch an die Brüder in Ägypten einen Brief über die Buße. Hierin setzt er seine Meinung über die Gefallenen auseinander und unterscheidet verschiedene Grade von Verschuldungen. Weiter wird noch S. 319 ein besonderes Schreiben über die Buße an Kolon, den Bischof der Diözese Hermupolis, und ein Mahnschreiben an seine Herde in Alexandrien überliefert. Hierher gehört auch die Schrift an Origenes über das Martyrium. An die Brüder in Laodicea, denen Bischof Thelymidres vorstand, und ebenso an die Brüder in Armenien, deren Bischof Meruzanes war,1 schrieb er über die Buße. Außer an alle diese schrieb er noch an Bischof Kornelius in Rom, nachdem er dessen Brief gegen Novatus erhalten hatte. In diesem Schreiben berichtet er, daß er von Helenus, dem Bischof von Tarsus in Cilicien, und den übrigen mit ihm verbundenen Bischöfen, von Firmilian in Kappadozien und Theoktist in Palästina eingeladen worden sei, zur Synode nach Antiochien zu kommen, wo einige das Schisma des Novatus zu befestigen suchten. Ferner teilt er in dem Briefe mit, er habe die Nachricht erhalten, Fabius sei gestorben und Demetrianus zu seinem Nachfolger auf dem bischöflichen Stuhle zu Antiochien ernannt worden. Über den Bischof von Jerusalem schreibt er wörtlich: „Der bewundernswerte Alexander ist im Gefängnis eines seligen Todes gestorben.“ Weiterhin existiert noch ein anderer Brief des Dionysius an die Römer: derselbe behandelt den Kirchendienst und wurde durch Hippolyt überbracht.2 An die gleiche Adresse richtete er noch einen Brief „Über den Frieden“ und einen Brief „Über die Buße“, ferner ein Schreiben an die dortigen Bekenner, welche noch S. 320 der Lehre des Novatus anhingen. Nachdem diese wieder zur Kirche zurückgekehrt waren, richtete er an sie zwei weitere Briefe. Aber auch mit vielen anderen stand Dionysius in schriftlichem Verkehr und hat so denen, die heute noch mit Eifer um seine Worte sich mühen, mannigfache und nutzbringende Schätze hinterlassen. S. 321
Dieser Brief ist das älteste Zeugnis für die Existenz einer armenischen Kirche. Vgl. H. Geizer, „Die Anfänge der armenischen Kirche“, in „Berichte über die Verhandlungen der Kgl. Sächs. Gesellsch. der Wiss. zu Leipzig, Philol. hist. Kl. (1895) 171—174. ↩
G. Morin, „L’origine des Canons d’Hippolyte“, in Revue Bénéd. 17 (1900) 241—251, hält diesen Brief für jene kirchenrechtlich-liturgische Schrift, welche in der Folge Canones Hippolyti genannt wurde. Vgl. dagegen F. X. Funk, „Das Testament unseres Herrn und die verwandten Schriften“ (Mainz 1901) 290 f. ↩
