4. Kap. Nach dem Tode des Tiberius bestraft Gaius den Herodes mit dauernder Verbannung und macht Agrippa zum König der Juden.
Tiberius starb nach einer Regierung von ungefähr 22 Jahren. Gaius, der nach ihm die Regierung übernahm, übertrug sofort Agrippa das Diadem und die Herrschaft über die Juden, indem er ihn zum König über die Tetrarchien des Philippus und Lysanias ernannte. Diesen Tetrarchien fügte er zu seinen Gunsten bald auch noch die des Herodes bei, nachdem er diesen, der aus der Leidensgeschichte des Erlösers bekannt ist, zugleich mit seiner Gemahlin Herodias auf Grund zahlreicher Beschuldigungen zu dauernder Verbannung verurteilt hatte. Dies bezeugt Josephus.1
Zur Zeit des Gaius gewann Philo größtes Ansehen. Nicht nur von uns, sondern auch von den Außenstehenden wird er zu den Gebildetsten gerechnet. Der Abstammung nach war er zwar ein Hebräer, doch stand er in nichts den angesehensten Größen in Alexandrien nach. Wie oft und wie sehr er sich um die heimatliche Theologie bemühte, hat er allen durch seine Werke bewiesen. Es ist auch überflüssig zu sagen, daß er in der Philosophie und in den freien Wissenschaften der Heiden bewandert war; denn wie erzählt wird, übertraf er alle seine Zeitgenossen in seinem Eifer und seiner Begeisterung für die platonische und die pythagoreische Philosophie.
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Altert. 18, 237. 252. 255. ↩