23. Kap. Nepos und sein Schisma.
Es ist das beste, seine eigenen Worte hierüber zu vernehmen. Sie lauten also: „Jener1 nun, der den einen seiner Kaiser verraten, den andern bekriegt, ging schnell mit seiner ganzen Familie völlig zugrunde. Gallienus aber, alter und neuer Kaiser zugleich, da er vor wie nach jenen regierte, wurde einstimmig ausgerufen und anerkannt. An ihm erfüllte sich das Wort, das zum Propheten Isaias gesprochen ward:2 ‚Siehe, was von Anfang an war, ist gekommen, und neu ist, was nunmehr aufgehen wird.’ Gleichwie die Wolke unter den Strahlen der Sonne hinzieht und diese auf einige Zeit verdeckt und verdunkelt, um an ihrer Stelle zu erscheinen, dann aber, wenn die Wolke vorbeigezogen ist oder sich geteilt hat, die Sonne, die schon zuvor aufgegangen, von neuem aufgeht und scheint, so stellte und drängte sich Makrianus vor die bestehende Herrschaft des Gallienus. Er aber ist nicht mehr Kaiser, ist es doch überhaupt nie gewesen. Jener aber ist es, gleichwie er es vordem war. Da das Reich gleichsam das Alter abgelegt und sich von dem früheren sündhaften Zustand gereinigt, blüht es nunmehr jugendfrisch auf, wird weithin gesehen und gehört und breitet sich überallhin aus.“ Hierauf gibt Dionysius S. 346 auch die Zeit an, da er dies geschrieben, und zwar mit folgenden Worten: „Ich muß nun die Aufmerksamkeit wieder auf die Tage der kaiserlichen Jahre lenken. Während ich sehe, daß die Gottlosen, selbst wenn sie sich einen Namen gemacht, gar bald wieder diesen Namen verloren haben, hat unser heiliger und gottgefälliger Kaiser3 das siebte Regierungsjahr überschritten und vollendet nun ein neuntes Jahr, in dem wir das Fest feiern wollen.“