56. Konstantin betet, es möchten alle Christen sein, er zwingt aber keinen, es zu werden.
„Daß Dein Volk in Frieden lebe und frei von allem innern Zwiste bleibe, das wünsche ich zum gemeinsamen Wohl des Erdkreises und aller Menschen. Gleichen Frieden und gleiche Ruhe wie die Gläubigen sollen die Irrenden erhalten und freudig genießen. Denn diese süße Gemeinschaft wird auch jene aufzurichten und auf den rechten Weg zu führen vermögen. Keiner soll den andern belästigen; wie sein Herz es will, soll jeder es haben, jeder es halten. Die Gutgesinnten müssen aber überzeugt sein, daß diejenigen allein heilig und rein leben, die Du selber rufest, zu ruhen in Deinen heiligen Gesetzen. Die sich aber dem entziehen wollen, sollen S. 82die Tempel ihres Truges nach ihrem Willen haben; wir haben das strahlende Haus Deiner Wahrheit, das Du mit der Gründung der Natur gegeben hast. Dieses wünschen wir auch jenen, damit nämlich durch die gemeinsame Eintracht auch sie sich Herzensfreude erwerben.