17. Schreiben Konstantins an die Kirchen über die Synode von Nicäa.
BRIEF DES KAISERS ÜBER DAS OSTERFEST, DEN ER NACH DER SYNODE AN DIE KIRCHEN GESCHRIEBEN HAT.
„Konstantin der Große an die Kirchen."
„Da ich aus der Wohlfahrt des Staates erfahren habe, wie groß die Güte der göttlichen Macht ist, so glaubte ich, das müsse vor allem mein Ziel sein, daß bei den so glücklichen Völkern der katholischen Kirche ein einziger Glaube und eine aufrichtige Liebe und eine einmütige Verehrung des allmächtigen Gottes bewahrt werde. Da hierin aber keine unabänderliche und ständige Anordnung getroffen werden konnte, ohne daß sich alle oder doch wenigstens die meisten Bischöfe versammelten und so über alles einzelne auf unsere heilige Religion Bezügliche eine Entscheidung träfen, darum haben sich überaus viele Bischöfe zusammengefunden — auch ich war unter ihnen wie einer aus euch; denn nicht möchte ich leugnen, was mich so sehr freut, daß ich euer Mitknecht bin — und so lange wurde alles in der gebührenden Weise geprüft, bis sich die Gott, dem Herrscher der ganzen Welt, wohlgefällige Ansicht zum Besten der Eintracht und Einheit klar gezeigt hatte, so S. 107daß kein Anlaß zum Zwiespalt oder zu Glaubensstreitigkeiten mehr vorhanden blieb.
