41. Wegen der Streitigkeiten in Ägypten läßt Konstantin in Tyrus inzwischen eine Synode halten.
Doch auch da trat der Neid entgegen, der Feind alles Guten, wie eine dunkle Wolke den hellen Strahlen der Sonne sich vorlagert, und er versuchte den Glanz dieser Festversammlung zu trüben; er brachte nämlich wiederum die Kirchen in Ägypten durch Streitigkeiten in Verwirrung. Doch der Gott so teure Kaiser berief wiederum wie eine Heeresmacht Gottes eine vollzählige Synode der Bischöfe1 , um dem neidischen Dämon entgegenzuwirken; aus ganz Ägypten, Libyen, aus Asien und Europa ließ er sie zusammenkommen, erst um diesen Streit zu schlichten, dann aber um die Einweihung des erwähnten Tempels vorzunehmen. Nebenbei sollten sie also auf ihrer Reise in der Hauptstadt Phönikiens die Streitigkeiten beilegen; denn unstatthaft sei es, daß sie, in ihren Meinungen gespalten, beim Dienste Gottes erschienen, da ja das göttliche Gesetz gebiete, daß die S. 170Streitenden ihre Gaben erst darbringen sollten, wenn sie wieder Freundschaft geschlossen und in Frieden sich vertragen hätten2 . Daß der Kaiser selber diese Vorschrift des Erlösers, in aller Einhelligkeit und Eintracht ans Werk zu gehen, in seinem Herzen lebendig erhielt, zeigte er durch folgendes Schreiben: