59. In der Krankheit erblindet, erläßt Maximin ein Gesetz zugunsten der Christen.
Da ihm aber die von Gott verhängte Strafe immer heftiger zusetzte, sprangen ihm die Augen hervor, sie fielen sogar ganz aus ihren Höhlen, so daß er völlig erblindete; so mußte er nach dem gerechtesten Urteile Gottes genau die Strafe erdulden, die er gegen die Blutzeugen Gottes zuerst erfunden hatte. Da er aber trotz so großer Qualen noch am Leben blieb, gestand er endlich doch auch dem Gott der Christen seinen Frevel und bekannte es laut, daß er gegen Gott angekämpft habe. Gleich dem ersterwähnten Verfolger leistete er auch S. 46Widerruf, indem er durch geschriebene Gesetze und Verordnungen seinen eigenen Irrtum hinsichtlich seiner vermeintlichen Götter bekannte und es bezeugte, daß er durch eigene Erfahrung den Gott der Christen als den einzigen Gott erkannt habe.1
Das hatte Licinius aus den Tatsachen selber erfahren und nicht bloß bei anderen gehört, und doch hielt er an den nämlichen Freveln fest, wie wenn finstere Nacht seinen Geist umhüllt hätte.
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Vgl. Kirchengeschichte IX 10, 15. ↩