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Ancoratus
111.
1. Τοσούτοις οὖν ἔτεσιν ἐργασαμένοις τοῖς Ἰουδαίοις ἀμισθὶ οὐκ ἦν δίκαιον καὶ παρὰ θεῷ καὶ ἀνθρώποις δοθῆναι αὐτοῖς τὸν μισθὸν αὐτῶν κἂν ἐπὶ τέλει; οὐκ ἄδικος τοίνυν ὁ θεὸς μετὰ σκύλων ἐκεῖθεν ἐκβαλὼν τοὺς οἰκείους. 2. εἰ δέ τις ἀμφιβάλλοι μὴ οὕτως ἐξαριθμεῖσθαι τὰ ἔτη, ἀκουέτω Μωυσέως λέγοντος «ἡ δὲ κατοίκησις τῶν υἱῶν Ἰσραὴλ ἐν γῇ Χαναὰν καὶ ἐν γῇ Αἰγύπτῳ ἔτη υλ´». 3. τοῦ οὖν δικαιοτάτου μισθοῦ τοῦ κυρίου ἐπιμελομένου, ποία τις ἔτι ὑπολείπεται μάταιος ἀντιλογία τοῖς βουλομένοις κατὰ τοῦ ἁγίου θεοῦ καταφέρειν ψόγον; θεὸν δὲ ἀληθινὸν οὐκ ἄν ποτέ τις ψέξειεν, ἀλλ’ οἱ ψέγοντες ἑαυτοὺς ψέγουσιν.
4. Ἑτέρα δέ τις παρ’ αὐτῶν μάταιος καταγγέλλεται ἀντιλογία ὁμοία τῇ πρώτῃ, ὅτι καλὸς ὁ θεὸς τοῦ νόμου ὃς ἐπλεονέκτησε τοὺς Χαναναίους, ἵνα δῷ τοῖς Ἰσραηλίταις τὸν αὐτῶν τόπον, «οἰκίας ἃς οὐκ ᾠκοδόμησαν καὶ ἐλαιῶνας καὶ συκῶνας καὶ ἀμπελῶνας οὓς οὐκ ἐφύτευσαν». 5. πρὸς οὓς ἐρῶ· ὦ μάταιοι, εἰ μὲν ἦν θεὸς ὡς ἄνθρωπος, τὰ σήμερον λεγόμενα ἢ πραττόμενα παρήρχετο καὶ οὐδὲν ἦν αὐτῷ ἐν ἐνθυμήσει· ἐπειδὴ δὲ ὁ θεὸς «θεός ἐστι καὶ οὐκ ἄνθρωπος», τὰ εἰς αὐτὸν ἀναφερόμενα εἰς πολλὰς γενεὰς ἐκδικῶν οὐκ ἐπιλανθάνεται. εἰ γὰρ ἀγνοοῦσι τὸ πρᾶγμα τοῦτο, μαθέτωσαν.
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Der Festgeankerte (BKV)
111.
Nachdem nun die Juden ohne Lohn durch so viele Jahre gearbeitet hatten, wäre es da nicht vor Gott und den Menschen gerecht gewesen, ihnen wenigstens am Ende ihren Lohn zu geben? Gott handelte also nicht ungerecht, da er sein Volk mit Beute beladen von dort wegführte. Wenn aber jemand noch Bedenken tragen sollte, ob die Jahre wirklich so zu zählen seien, so möge er die Worte des Moses selbst hören: „Der Aufenthalt der Söhne Israels in Kanaan und in Ägypten dauerte vierhundertdreißig Jahre“1 . Wenn mithin hier Gott der Herr selbst für diesen durchaus gerechten Lohn Sorge trug, wie muß da nicht jeder Einwurf von Seiten derjenigen zunichte gemacht werden, die den heiligen Gott selbst tadeln wollen? Den wahren Gott kann ja niemand tadeln, und wer es versuchte, der schleuderte den Vorwurf und Tadel nur gegen sich selbst. Ein anderer törichter Einwurf2 vom Schlage des erstgenannten ist S. 171bei ihnen gang und gäbe, nämlich: Ein schöner Gott ist der Gott des Gesetzes, hat er ja doch die Kananäer benachteiligt, um ihre Wohnsitze den Israeliten zu geben „die Häuser nämlich, die sie nicht gebaut, und die Öl- und Feigen- und Weingärten, die sie nicht gepflanzt haben“3 . Diesen erwidere ich: O ihr Toren! Wenn Gott ein Mensch wäre, so würde, was heute gesprochen und getan wird, an ihm vorübergehen und nicht in seinen Gedanken haften bleiben. Da aber Gott eben Gott ist und nicht Mensch, vergißt er in seiner strafenden Gerechtigkeit nie und nimmer auf noch so viele Geschlechter hinaus, was gegen ihn getan und verübt worden ist. Wenn sie das noch nicht wissen sollten, so will ich es ihnen jetzt zeigen.
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Exod. 12, 40. ↩
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So argumentierten immer die Manichäer und Marcioniten gegen die Katholiken. Siehe Epiphan. haer. 66] [Manichäcr] n. 83; Augustin contra Faust. 1. 22 und besonders Tertullian adv, Marcionom 1. 2 c. 20, welcher die von Marcion vorgebrachte Anschuldigung gegen Gott, als ob er ungerecht gegen die Ägypter und Kananäer gewesen wäre, juridisch zurückweist mit dem Schlüsse: „Igitur si bona Hebraeorum causa bona iam et causa, id est mandatnm creatoris, qui et Aegyptios gratos fecit nescientes et suum populum in tempore expeditionis angusto aliquo solatio tacitae compensationis expunxit.“ [W.]. ↩
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Deut. 6, 11. ↩