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Works Epiphanius of Salamis (315-403) Ancoratus Der Festgeankerte (BKV)
Brief

5.

Ähnliche Aussprüche finden sich auch über den Hl. Geist. „Wenn ich weggegangen sein werde„, spricht Christus, „kommt jener Geist der Wahrheit“1 , und von sich selbst sagt er: „Ich bin die Wahrheit„2 , und vom Vater: „Der Geist meines Vaters ist's, der in euch spricht“3 , und wiederum vom Geiste: „Mein Geist steht in eurer Mitte„4 , Eben dieser Geist, der auf unerklärliche Weise mit dem Sohne wirkt, führt ihn auch in die Wüste, damit er vom Teufel versuchet würde5 . Der Herr selbst sagt von ihm: „Der Geist Gottes kam über mich, deshalb salbte er mich“6 . Allerdings spricht der Hl. Geist durch die Propheten: „Dies sagt der Herr, der Allmächtige, der Herr, der in den Propheten spricht, der den Donner befestigt und den Geist [Wind] erschafft„7 ; aber offenbar ist die Rede von dem Donner, dessen Rollen die Menschen hören, und von der Erschaffung des Geistes [Windes] zur Hervorbringung der Regen, welche von Gott auf die Erde geschickt werden. Von Kreaturen spricht er also in den Worten: „Der den Donner befestigt und den Geist [Wind] erschafft“; denn diese sind geschaffen worden. Wo er aber, der Vater, seinen Gesalbten den Menschen ankündigt, da ist er S. 17nicht mehr der Schaffende, nicht mehr der Befestigende, sondern [einfach] derjenige, der ihn verkündigt den Menschen, den wahrhaft aus ihm Gezeugten, den Ungeschaffenen, den Unwandelbaren, den Unveränderlichen, den ewigen Sohn des ewigen Vaters, ihn, den Johannes als den Ewigen verkündet hat. Denn: „Der da ist„, sagt er, „hat mich gesandt“8 , wie Moses sagt. Und Johannes: „Der im Schöße des Vaters ist, der hat es erzählt„9 . Der Seiende ist der Sohn, der Seiende ist der Vater, der Seiende bei dem Seienden, aus ihm gezeugt, nicht als eine Vermischung mit dem Vater, ohne einen Anfang des Seins, ewig der Ebenbürtige beim Vater, ewig der Vater der Erzeuger des Sohnes. Denn es gab nie eine Zeit, wo der Vater nicht Vater gewesen wäre, es gab nie eine Zeit, wo dem einen Vater kein Sohn gewesen wäre10 . Denn wenn es eine Zeit gäbe, wo er nicht Vater war, so war er selbst folgerichtig der Sohn eines anderen Vaters, ehe er der Vater des Eingeborenen ward. Und so verunehren erst recht den Vater, die ihn zu ehren meinen. Denn in Gott hat keine Zeit statt, kein Termin, kein Zeitpunkt, nicht der kleinste Bruchteil einer Stunde, kein Augenblick, kein Gedankenblitz, sondern soweit auch dein Denken vorschreitet, um den Sohn im Glauben zu erfassen, denke zugleich auch den Vater. Der Name [Sohn und Vater] ist dafür bezeichnend. So oft du nämlich den Sohn nennst, denke bei dem Worte Sohn an den Vater. Denn aus dem Begriff des Sohnes folgt der andere des Vaters. Und wenn du „Vater“ sagst, bezeichnest du [auch] den Sohn. Denn nur wegen des Sohnes sagt man Vater.


  1. Joh. 16, 7. ↩

  2. Ebd. 14, 6. ↩

  3. Matth. 10, 20. ↩

  4. Agg. 2, 6. ↩

  5. Matth. 4, 1. ↩

  6. Luk. 4, 18. ↩

  7. Am. 4, 13. ↩

  8. Exod. 8, 14. ↩

  9. Joh. 1, 18. ↩

  10. Vgl. das berühmte arianische Schlagwort: ἦν ποτε, ὅτε οὐκ ἦν. ↩

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