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Werke Epiphanius von Salamis (315-403) Ancoratus Der Festgeankerte (BKV)
Brief

67.

Ob aber nach unserm Glauben Christus vom Vater ausgeht als Gott von Gott, und der Hl. Geist von Christus oder von beiden, wie Christus sagt: "Der vom Vater ausgeht", und anderseits1 : "Dieser wird von dem Meinigen nehmen", während Christus vom Hl. Geiste [empfangen] ist nach des Engels Wort, dieses Geheimnis meiner Erlösung verstehe ich2 nur im Glauben, aufs bloße Hören hin, in Liebe gegen den, der zu mir gekommen ist. Gott kennt sich ja selbst, sich selbst predigt Christus, sich selbst offenbart der Hl. S. 106Geist den Heiligen. Auch in den heiligen Schriften wird die heilige Dreifaltigkeit uns verkündet, und geglaubt wird sie ohne Umstände, ohne Widerstreit gegen das gehörte Wort. Aus diesem Glauben wird uns ja das Heil der Gnade gegeben: "Aus dem Glauben kommt die Gerechtigkeit ohne die Werke des Gesetzes"3 ; es steht geschrieben, daß auf Grund des willigen Anhörens des Glaubens der Geist Christi gegeben wird denen, die das Heil erlangen4 . Die zuverlässige Aussage der allgemeinen Glaubenszeugen lautet, wie ich wenigstens, durch die Schrift belehrt, glaube, dahin: drei Heilige, drei Gleichheilige; drei Gestaltete, drei Gleichgestaltete; drei Wirkende, drei Zusammenwirkende; drei Personen untereinander vereint5 . Das wird die heilige Dreieinigkeit genannt: drei Seiende, eine Übereinstimmung, eine Gottheit ebendesselben Wesens, ebenderselben Gottheit, ebenderselben Hypostase, ähnlich aus ähnlichem, in der Gleichheit der Gnade des Vaters und des Sohnes und des HI. Geistes. In welcher Weise das möglich sei, müssen wir Gott selbst überlassen, daß er es uns offenbare. Denn: "Niemand kennt den Vater als der Sohn, niemand den Sohn außer der Vater und wem es der Sohn offenbaret"6 . Er offenbart es aber durch den Hl. Geist, durch den auch der Vater offenbart. Es sind also diese drei: aus ihm oder von ihm oder zu ihm hin Beziehungen, die bei jedem entsprechend zu denken sind, je nachdem sie sich offenbaren; sie werden Licht, Feuer und Geist genannt und mit andern Bezeichnungen sichtbarer Dinge, wie eben der Mensch, dem sie dienen, die Gnade hat. Gott selbst, der im Anfange gesprochen hat: "Es werde Licht", worauf auch das sichtbare Licht entstanden ist, ist es, der uns erleuchtet, das wahre Licht zu schauen, "das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt". "Sende dein Licht S. 107und deine Wahrheit"Ps. 42, 3., betet darum David. Ebenderselbe Gott ist es auch, der gesagt hatte: "In den jüngsten Tagen werde ich ausgießen meinen Geist und prophezeien werden deren Söhne und Töchter und deren Jünglinge Gesichte schauen"Joel 2, 28.. Er zeigt uns also drei Personen im Heilswerk auf Grund des dreifaltigen Wesens.


  1. Joh. 15, 26; 16. 14. ↩

  2. συνίω τὸ λυτρούμενόν με μυστήριον. ↩

  3. Röm. 3, 28. ↩

  4. Vgl. Gal. 3, 2. ↩

  5. Die deutsche Sprache besitzt keine genaue Nachbildung der Worte: τρία ἅγια, τρία συνάγια, τρία ἔμμορφα, τρία σύμμορφα, τρία ἐνεργά, τρία συνεργά, τρία ἐνυπόστατα ἀλλήλοις συνόντα. ↩

  6. Matth. 11, 27. ↩

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