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Œuvres Épiphane de Salamine (315-403) Ancoratus Der Festgeankerte (BKV)
Brief

74.

Und so haben wir denn über die Dreieinigkeit und Wesensgleichheit Gottes des Vaters und Sohnes und Hl. Geistes nach unserer Schwachheit und Einfalt, ohne Sophisterei, ohne das Würfelspiel menschlich gelehrten Disputes mitzumachen, vielmehr aus den göttlichen Schriften unsere Zeugnisse gesammelt für die, welche guten Willens sind, teilweise wenigstens gesammelt, den Gläubigen zur Lehre und zur Wehr gegen die eitlen Toren, welche nicht glauben wollen. Groß ist ja die Macht des Glaubens im Hl. Geiste, welcher uns in der Hl. Schrift auf viele und mannigfache Art verkündet wird. Da aber die Gewißheit unseres Heiles in dem zuversichtlichen Bekenntnisse von der Menschwerdung des Erlösers und seiner Erscheinung im Fleische und in S. 120der Stärke unserer Hoffnung bezüglich der Auferstehung der Toten und unserer Wiedergeburt beruht, so wollen wir es bei dieser unserer vorliegenden Arbeit nicht bewenden lassen, sondern für diejenigen, welche genauer darauf eingehen wollen, noch fortfahren, aus den göttlichen Schriften Zeugnisse zu sammeln und unsere logische Erörterung zu ergänzen. So befiehlt ja auch, wie wir schon in dem Vorausgegangenen gehört haben, unser Herr Jesus selbst im Evangelium seinen Jüngern: „Gehet hin und taufet alle Völker auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes, indem ihr sie alle Gebote halten lehret, welche ich euch gegeben habe“1 . Es ist das heilige, wesenhafte Wort2 , das vom Vater ausgegangen, durch den die Welten, die Zeiten und die Perioden geworden sind. Denn eine Zeit oder Zeitperiode war nicht vor dem Sohne. Hätte es vor dem Sohne eine Zeit gegeben, so wäre ja die Zeit größer als der Sohn. Wie könnte es denn heißen: „Durch ihn ist alles geworden, und ohne ihn ist nichts geworden, was geworden ist“3 . Durch ihn ist also alles geworden, was geworden ist; er selbst aber ist ungeschaffen und ewig, weil der Vater ewig war und sein Hl. Geist ewig war. Hätte es also eine Zeit vor dem Sohne gegeben, so müßte man fragen, durch wen denn die Zeit bis zum Sohne hin geworden ist? So kämen wir schließlich auf eine Torheit, die unsere Gedankenfolge zu einer Wahnvorstellung führen würde, wie sie in jener Annahme beschlossen liegt, oder vielmehr zu einer Ausschweifung der Gedanken, weitab von aller Vernunft. Vor dem Sohne gab es also keine Zeit. Denn nicht ist durch die Zeiten der Sohn geworden, sondern durch den Sohn die Zeiten und die Engel und alle anderen Geschöpfe. Nie war eine Zeit, da der Sohn nicht war oder der Geist nicht.


  1. Matth. 28, 19. ↩

  2. ἐνυπόστατος λόγος. Da Epiphanius ὑπόστασις wiederholt im Sinne von Substanz gebraucht [cf. — besonders c. 77] enthalten wir uns der Übersetzung „persönliches Wort“, obgleich sie durchaus nicht gegen die tatsächliche Meinung des Epiphanius ist. ↩

  3. Joh.. 1, 3. ↩

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