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Doch genug hievon; aus der Fülle der Belege haben wir nur einiges angerührt. Was aber diejenigen betrifft, welche dem Scheine nach Christen sind, aber dem Origenes anhangen, und zwar eine Auferstehung der Toten, unseres Fleisches sowohl als auch jenes heiligen Leibes, den der Herr von Maria genommen hat, lehren, zugleich aber meinen, daß nicht dieses Fleisch auferweckt, sondern ein anderes an dessen Stelle uns von Gott gegeben werde, so können wir nicht umhin zu sagen, ihre Meinung sei gottloser als die der übrigen, und sinnloser als die der Hellenen. Denn wenn nach ihrer Lehre ein anderes Fleisch an Stelle des unsrigen auferweckt wird, so ist das Gericht Gottes keineswegs gerecht, weil es ja ein anderes Fleisch richtet anstatt des sündhaften, oder einen anderen Leib zur Herrlichkeit des Vaterlandes und des Himmelreiches hinaufführt als den, der durch Fasten und Nachtwachen und Verfolgungen um Gottes willen sich abgemüht hat. Wie sollte ferner gemäß der häretischen Lehre das Gericht ergehen über die Seele allein ohne Beisein des Leibes, der mitgesündigt hat? Würde da nicht die Seele dem Gerichte Gottes widersprechen und sagen können, des Leibes seien die begangenen Sünden. Es könnte ja die Seele, soweit kommt es mit der Lehre unserer Widersacher, die sich mehr auf Streitsucht als Wahrheitsliebe stützt, sogar den Beweis erbringen und sagen: Nicht ich habe gesündigt, sondern der Leib. Seitdem ich den Leib verlassen, habe ich weder Hurerei noch Ehebruch und Diebstahl und Mord begangen, nicht der Idololatrie oder anderer derartiger Laster mich schuldig gemacht. Und man wird diese Verteidigung wohl begründet finden müssen. Verteidigt sie sich aber so mit gutem Grunde, was werden dann wir sagen? Ist das Gericht Gottes eine müßige Sache oder verhängt Gott ungerecht seinen Zorn über die Menschen? Das sei ferne!