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Works John Chrysostom (344-407) De virginitate

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Vom jungfräulichen Stande (BKV)

48. Die Frau, welche gegen den Willen des Mannes enthaltsam ist, wird schwerere Strafen erleiden als der Mann, welcher einen Ehebruch begeht.

Die Frau, welche gegen den Willen des Mannes enthaltsam ist, entbehrt nämlich nicht bloß des Lohnes für die Enthaltsamkeit, sondern wird auch für den Ehebruch desselben eine viel schwerere Strafe erleiden, als dieser. Warum denn? Weil sie ihn des erlaubten Beischlafs beraubt und dadurch in den Abgrund der Unzucht gestürzt hat. Denn wenn das gegen seinen Willen auch nur auf kurze Zeit zu thun nicht erlaubt ist, wie darf sie Nachsicht erwarten, wenn sie ihn dieses Trostes für immer beraubt? „Und was kann sich,“ sagt man, „Härteres als diese Noth und dieses Unglück ereignen?“ Auch ich sage dasselbe. Warum unterwirfst du dich dieser Noth? Denn diese Erwägung hättest du nicht nach, sondern vor der Ehe anstellen sollen. Deßhalb redet auch Paulus erst von der Lösung des Bandes, nachdem er auf die aus diesem erfolgende Noth hingewiesen. Denn nachdem er gesagt: „Bist du an ein Weib gebündelt, so suche nicht los zu werden,“ fügt er bei: „Bist du frei von einem Weibe, so suche kein Weib.“ Dieß aber thut er, damit du vom Zwange der Ehe eine genaue Einsicht uud Ueberzeugung gewinnest und um so leichter die Rede von der Ehelosigkeit anhören mögest. „Wenn du heirathest, so sündigst du nicht;“ sagt er; „und wenn eine Jungfrau heirathet, so sündigt sie nicht.“ Siehe, wie die große Einrichtung der Ehe doch endigt: damit, daß du nicht angeklagt werdest, nicht aber damit, daß man dich bewundere. Letzteres kommt allein der Jungfräulichkeit zu; der Verheirathete hingegen muß sich begnügen zu hören, daß er nicht gesündiget habe. „Warum also,“ sagt man, „ermahnest du, kein Weib zu suchen?“ Weil es dem einmal Gebundenen nicht möglich ist, wieder los zu werden; weil hierin ein großes Unglück liegt. „Ist das nun, sage mir, der einzige Gewinn, den wir aus der Jungfräulichkeit S. 232 ziehen, daß wir diesem Unglück entrinnen? Wer wird die Jungfrauschaft um eines so geringen Lohnes willen auf sich nehmen? Wer wird in einen so großen Kampf herabsteigen wollen, wenn er für so vielen Schweiß nur einen solchen Lohn zu gewärtigen hat?

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Traité de la virginité

48.

Ne voyez-vous pas en effet qu'en voulant garder la continence, malgré son mari, cette femme s'expose à être plus que lui-même, punie de ses crimes et de ses désordres? Et comment, me direz-vous? — Parce qu'en lui refusant le légitime usage du mariage, elle le porte à se précipiter dans le vice. Saint Paul exige pour ce refus le consentement mutuel des deux parties ; comment donc excuser la femme qui prétend imposer à son mari le sacrifice absolu de ses droits? — Mais c'est là une odieuse servitude ! — Je l'avoue; mais qui vous forçait à vous y soumettre? C'était avant le mariage, et non après qu'il fallait faire toutes ces réflexions. Aussi l'Apôtre , qui vient de nous représenter combien la chaîne du mariage est lourde et pesante, se hâte-t-il de nous indiquer les moyens de nous y soustraire. N’avez-vous point de femme ? dit-il, ne cherchez point à vous marier. C'est ainsi qu'il nous amène indirectement à mieux accueillir la virginité en faisant ressortir les tribulations du mariage; toutefois il ajoute : Si vous épousez une femme, vous ne péchez point: et si une fille se marie, elle ne pèche point. Voilà donc le grand mérite du mariage, on peut le contracter sans péché ! La virginité seule mérite l'admiration; tout l'avantage des époux, c'est de pouvoir se dire qu'ils n'ont point failli, point violé la loi. Nous étonnerons-nous maintenant que l'Apôtre nous exhorte à garder la continence, puisque le lien conjugal, quelque dur qu'il soit, demeure indissoluble.

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Traité de la virginité
Vom jungfräulichen Stande (BKV)
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Einleitung: Vom jungfräulichen Stande

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