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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistulam ad hebraeos argumentum et homiliae 1-34 Homilien über den Brief an die Hebräer (BKV)
Sechsundzwanzigste Homilie.

V.

Warum hat er denn, da er so demüthig war, weder des Königs Anbetung noch die Opfergußspende verhindert? Ich werde Dieses nicht sagen; für mich genügt es, die bloße Frage gestellt zu stellen; das Übrige überlasse ich euch, damit ich wenigstens so euer Nachdenken anrege; dazu aber mahne ich, Alles der Furcht Gottes wegen zu thun, da wir solche Beispiele haben, und weil wir gewiß auch die zeitlichen Güter erlangen, wenn wir uns aufrichtig an die zukünftigen halten. Denn daß er nicht aus Anmaßung also gehandelt, geht klar aus seinen Worten hervor: „Deine Geschenke behalte für dich.“1 Auch Dieß ist wieder eine andere Frage; wie er mit Worten die Ehre abgelehnt, in der That aber sie angenommen und die Halskette getragen habe? Als Herodes den Zuruf vernahm: „Eines Gottes S. 393 Stimme und nicht eines Menschen,“2 zerbarst er, weil er Gott die Ehre nicht gab, und seine Eingeweide schoßen heraus; dieser aber ließ die Gott gebührende Ehre, nicht bloß die Worte zu. Hier ist es nothwendig zu sagen, wie sich die Sache verhält: dort verfielen die Menschen in eine größere Abgötterei, hier aber nicht. Wie denn? Weil man diesen für einen solchen (Gott) hielt, wurde die Ehre Gott zu Theil; denn darum hatte er früher gesagt: „Auch ist mir nicht durch meine Weisheit dieses Geheimniß geoffenbart worden.“3 Uebrigens sieht man auch nicht, daß er die Opfergußspende annimmt; denn er hat gesagt, heißt es, daß geopfert werden müsse, es ist aber gar nicht ersichtlich, daß dieses auch wirklich geschah. Dort aber brachten sie Ochsen, um sie zu opfern, und nannten den Einen Jupiter, den Andern Merkur. Die Kette ließ er nun zu, um sich selbst kenntlich zu machen. Warum aber nimmt man nicht wahr, daß er die Opfergußspende verhindert? Denn die Apostel handelten dort nicht so, sondern schritten ein und beseitigten Solches, so daß es auch hier sofort hätte verhindert werden sollen; und dort war das gesammte Volk, hier aber der Tyrann. Warum er nun denselben von seinem Vorhaben nicht abbrachte, habe ich schon früher gesagt, - weil er ihm nämlich nicht wie einem Gotte opferte zum Umsturze der Religion, sondern wegen des großen Wunders. Wie denn? Gottes wegen hat er den Befehl erlassen, um dessen Herrschaft zu bekennen, so daß er dessen Ehre nicht verringerte. Mit Jenen verhielt es sich aber nicht so, sondern sie glaubten, daß dieselben wirkliche Götter seien; darum wurde hindernd eingeschritten. Er hat also, da er ihn hier anbetete, auf besagte Weise gehandelt; denn er erwies ihm nicht die göttliche Anbetung, sondern er verehrte ihn als einen weisen Mann. Es ist aber auch nicht gewiß, daß er ihm wirklich geopfert habe. Wenn er aber auch das Opfer dargebracht hat, so hat es Daniel doch nicht angenommen. Wie aber, S. 394 hat er ihm nicht den Namen Baltasar, den Namen eines Gottes beigelegt? In dieser Beziehung standen ihre Götter bei ihnen in keiner besonderen Verehrung, da er auch einen Kriegsgefangenen mit einem solchen Namen benannte, und da er befahl, das verschiedentlich zusammengesetzte Bild anzubeten, und den Drachen verehrte. Die Babylonier waren auch viel unverständiger als Diejenigen, welche in Lystra wohnten, weßhalb es auch nicht möglich war, sie sofort hiezu zu vermögen. Und Vieles könnte man noch anführen, aber jetzt genügt das Gesagte. Wollen wir uns also in den Besitz aller Güter bringen, so sollen wir suchen, was auf Gott Bezug hat. Denn wie Diejenigen, welche die Weltschätze suchen, Dieses und Jenes verlieren, so erlangen auch Diejenigen, welche die Güter, die bei Gott sind, vorziehen, Beides. Wollen wir daher diese nicht weiter suchen, sondern jene, damit wir auch der verheissenen Güter theilhaftig werden in Christo Jesu unserm Herrn. S. 395


  1. Dan 5,17 ↩

  2. Apg 12,22 ↩

  3. Dan 2,30 ↩

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Homilien über den Brief an die Hebräer (BKV)
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung: Homilien über den Brief an die Hebräer

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