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Ägyptische Erzählungen über die Vorsehung
3.
Nachdem nun die Aegyptier sich glorreich der Thore bemeistert und zwischen sich und den Feinden die Mauer hatten, wandten sie sich gegen die, welche in der Stadt zurückgeblieben, und schnellten; schossen, hieben, stachen jeden einzeln, viele auf einmal nieder. Diejenigen, welche sich irgend eines festen Platzes bemächtigt hatten, brannten sie, wie Wespen, zugleich mit ihren Tempeln, zugleich mit ihren Priestern aus, unter schrecklichem Geheul und Geschrei des Typhos; denn auch in Glaubenssachen hing er den Skythen an, wollte mit den Barbaren Friedensunterhandlungen anknüpfen, und betrieb es wieder, daß das feindliche Heer einzöge, als hätte es kein unheilbares Uebel angerichtet. Jene aber, das Volk, eilten alle aus freiem Antriebe, ohne Anführer; doch war durch Hülfe der Götter jeder selbst Heerführer und Krieger, Hauptmann und gemeiner Soldat. Was wäre unmöglich, wenn Gott will und den Menschen Gelegenheit verschafft, sich auf alle Weise zu retten? Daher übergaben sie dem Typhos nimmer die S. 112 Thore. Auch im Uebrigen war die Gewaltherrschaft erloschen, nachdem die Gründer derselben aus der Stadt vertrieben waren. Zuerst nun versammelte man sich bei dem Oberpriester, zündete heiliges Feuer an und erhob Dankgebete für das Vollbrachte und Flehgebete für das, was man vorhatte. Dann baten sie um Osiris, da sonst kein Heil für den Staat wäre. Und der Priester verhieß sowohl ihn, mit der Götter Beistand, als auch die, welche mit ihm verbannt worden waren, weil man sie beschuldigte, der nämlichen Gesinnung zu seyn. Den Typhos hielt man für gut eine Zeit lang zu täuschen. Er aber, weil er nicht sogleich die verdiente Strafe empfing — mit Recht wäre er als Vor- und Schlachtopfer für den Krieg gefallen; denn er hatte es hauptsächlich dahingebracht, daß die Aegyptier eine Zeit lang in der Sklaverei der Skythen standen —, und weil Dike, weise und kundig, die Zeit gehörig zu ermessen, ihn zu strafen säumte, glaubte, durchaus der Götter spotten zu dürfen. Da er noch dem Scheine nach die Gewaltherrschaft besaß, trieb er sorgfältiger und schamloser die Gelder ein, so daß er sie auch zum zweiten male von den Untergeordneten forderte, bald drohend, er werde ihnen, so lange er könnte, gewaltiges Unglück bereiten; bald wieder niedergeschlagen und jammernd, damit ich nicht, sagte er, die Herrschaft verliere. So sehr bethört und wahrhaft verblendetet an Geist war er, daß er durch Schmeichelei und Geld den Priester zu berücken hoffte — diesem aber war es ein Gräuel, mehr auf Geld, als auf Vätersitte zu halten —, ja er suchte auch die Fremdlinge, welche mit Macht aufgebrochen und sehr weit von Thebä entfernt waren, durch Abgeordnete, Bitten und Geschenke wieder zur Rückkehr zu bewegen; und alle seine Handlungen und Anschläge vgrriethen ganz deutlich, daß er Aegypten wieder den Barbaren verrathen wolle. Offenbar war er im Vertrauen auf seine theueren Skythen ohne alle S. 113 Furcht, wo nicht auch hoch erfreut, daß er nicht bei Lebzeiten den Osiris zurückkehren und im Besitze der Herrschaft sähe. Seitdem aber die Barbaren augenscheinlich, nicht, um Aegyptens Verfassung zu ändern, wie sie vorher gethan, sondern um sie von Grund aus zu stürzen und nach Skythischer Weise zu herrschen, das Land angriffen, und, um es kurz zu sagen, die Verwaltung an dem ärgsten der zwei Uebel, des Krieges und der Empörung, litt: in Hinsicht der Empörung an inneren Anregungen und Verräthereien, welche im Kriege am wenigsten stattfinden; in Hinsicht des Krieges aber daran, daß die Gefahr allen gemeinsam war — denn die Empörungen tragen, weil sie den Staat retten wollen, die höchste Leitung von denen, die sie besitzen, auf andere über; damals aber herrschte von beiden beides Schlechtere —; so konnte man keinen Aegyptier finden, dem nicht des Wütherichs Entwürfe und Handlungen verabscheuungswürdig däuchten, wenn auch einer ganz verworfen war und nur von der Furcht im Zaume gehalten wurde. Dieß war es, was die Götter abzuwar ten beschlossen hatten, damit kein Funke der Gegenpartei insgeheim im Staate genährt würde, der einige, wenn nicht gerechte, doch wenigstens scheinbare Entschuldigungen des Uebels hätte. Da hielten endlich einmal Götter und Greise eine Versammlung wegen Typhos, und offenbar ward alles, was schon lange alle einzeln äußerten: von Weibern, die beider Sprachen kundig, denen, welche sie nicht verstanden, gegenseitig ihre Anschläge dolmetschten, der Aegyptierin die der Ausländerin und umgekehrt der einen die der andern; von Verschnittenen und Angebern, welche alle zu denen gehörten, die von Typhos und seiner Frau gegen Osiris bestellt, und zwar vor Kurzem zu den ärgsten Beweisen gebraucht worden waren; von Besetzungen tauglicher Plätze auf Anstiften des Typhos, der fast eine Belagerung herbeiführte, damit die heilige Stadt von dem S. 114 Aergsten bedrängt würde; und daß man es mit allem Eifer betrieb, daß die Skythen auch auf das andere Ufer des Stromes übersetzten, damit Aegypten nicht zur Hälfte unglücklich wäre, sondern alles allenthalben vertilgt würde, und daß man nicht Zeit fände, Osiris aufzusuchen. Nachdem dieses dargethan war, verurtheilten ihn die Menschen einstimmig zum Gefängnisse und beschlossen über die Leibes- oder Geldstrafe, welche ihm aufgelegt werden sollte, ein zweites Gericht gegen ihn niederzusetzen; die Götter aber lobten die anwesenden Räthe, daß sie ihm, was sich gebührte, zuerkannt; sie selbst stimmten dafür; man solle, sobald Typhos gestorben, ihn den Pönen übergeben und in den Kokytos schleudern, endlich solle er verflucht und ein Höllendämon seyn, gleich den Titanen und Giganten, und das Elysion nicht einmal im Traume je sehen, geschweige je emportauchen und schauen das heilige Licht, den Anblick frommer Seelen und seliger Götter.
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L'Égyptien ou De la providence
3.
Une fois maîtres des portes et séparés de l’ennemi par les murailles, les Égyptiens tournèrent leurs efforts contre les étrangers laissés dans Thèbes. Dispersés çà et là, tous les barbares étaient frappés; les traits, les massues, les piques leur donnaient la mort. Parvenaient-ils à gagner leurs édifices sacrés, on les enfumait dans leurs temples mêmes, avec leurs prêtres, comme des guêpes, malgré les cris de Typhon qui avait adopté la religion des Scythes. Il voulait que l’on entrât avec eux en négociations; il s’agitait pour qu’on laissât rentrer dans la ville les ennemis, comme s’ils n’avaient pas commis toute sorte d’excès. Mais le peuple n’écoutait plus personne, ne reconnaissait plus de chefs; les dieux seuls le menaient: chacun, tout à la fois capitaine et soldat, ne commandait, n’obéissait qu’à lui-même. Mais est-il rien d’impossible aux hommes quand la volonté de Dieu les excite et les presse à tout entreprendre pour leur salut? Les Thébains ne laissaient plus Typhon disposer des portes, et la tyrannie se mourait du moment où les bandes qui l’avaient établie étaient chassées de la ville. On tint une assemblée solennelle sous la présidence du grand prêtre; on alluma le feu sacré; on adressa aux dieux des actions de grâces pour le passé, des supplications pour l’avenir. Ensuite le peuple redemanda Osiris, à qui seul l’Égypte avait dû son bonheur. Le prêtre promit que les dieux allaient le ramener, et avec lui tous ceux qui avaient partagé son exil parce qu’ils étaient animés des mêmes sentiments. On pensa qu’il fallait pendant quelque temps entretenir Typhon d’illusions. Il ne fut donc pas tout de suite traité selon ses mérites (et ce qu’il méritait c’était de servir de victime expiatoire pour cette guerre, lui qui avait asservi pendant quelque temps les Égyptiens aux Scythes; mais la Justice, qui, dans sa sagesse, choisit le moment favorable, ajournait le châtiment). Il s’imagina qu’il allait échapper aux dieux. Encore revêtu des insignes de la royauté, il cherchait, avec une cupidité plus âpre et plus sordide que jamais, à grossir son trésor; il allait jusqu’à mettre deux fois à contribution même ses serviteurs. Tantôt il menaçait de faire tout le mal possible; tantôt il disait d’une voix humble et gémissante: « Oh ! laissez-moi sur le trône ». Frappé de folie et d’aveuglement, il en vint à espérer qu’il séduirait le grand prêtre à force de flatteries et de riches présents. Mais l’argent ne pouvait faire sacrifier au grand prêtre sa patrie. Ce n’est pas tout: les étrangers s’en retournaient en toute hâte dans leur pays; ils étaient déjà loin de Thèbes: Typhon leur dépêcha des envoyés; par ses dons et par ses prières il décida les barbares à revenir sur leurs pas; il voulait, tous ses actes, toutes ses manœuvres le criaient assez haut, leur livrer de nouveau l’Égypte. Il ne s’estimait vraiment en sûreté, il le témoignait assez, que sous la protection de ses Scythes bien-aimés ; ou du moins il comptait qu’avec eux il n’aurait pas, tant qu’il vivrait, le chagrin de voir Osiris, rappelé de l’exil, reprendre le pouvoir. Pour les barbares il ne s’agissait plus, comme naguère, d’introduire des changements dans l’Etat: c’était pour le bouleverser, pour imposer les lois de leur pays qu’ils s’avançaient en armes. Alors se trouvèrent réunis tous les maux que produisent et les discordes intestines et la guerre étrangère ; les discordes amènent à leur suite les lâches trahisons que la guerre ne connaît point; la guerre met tout le monde en danger, tandis que les luttes civiles, où il s’agit de faire passer le pouvoir dans d’autres mains que celles qui le tiennent, n’ont encore pour objet que le salut public. Mais à cette heure-là les Égyptiens étaient doublement malheureux: aussi n’en restait-il pas un seul qui n’eût en horreur les desseins et la conduite du tyran; les pervers même, éclairés par la crainte, pensaient comme les honnêtes gens. Il avait plu aux dieux d’attendre jusque-là; car du jour où personne, dans l’État, ne serait plus, même en secret, du parti de Typhon, la tyrannie n’aurait plus aucune excuse, sinon légitime, au moins spécieuse. Enfin, dans une assemblée des dieux et des vieillards, on fit le procès de Typhon. Tout fut révélé: les mystérieuses rumeurs jadis répandues dans le public; l’entente des deux femmes, l’égyptienne et la barbare, qui pouvaient, grâce à leur connaissance de l’une et de l’autre langue, se servir mutuellement d’interprètes, chacune auprès de leur parti; les menées de tous ces débauchés, de tous ces fourbes, associés aux complots de Typhon et de son épouse contre Osiris; leurs récentes et criminelles entreprises; les manœuvres du tyran qui faisait occuper par les ennemis les postes les plus favorables, et dirigeait presque le siège lui-même, pour que la ville sacrée fût partout menacée; ses efforts pour faire passer les Scythes sur l’autre rive, afin que les souffrances de l’investissement fussent complètes pour les Égyptiens, et que, pris de tous les côtés, ils ne pussent songer à faire revenir Osiris. Tous ces méfaits une fois constatés, les hommes décidèrent que Typhon serait gardé en prison, jusqu’au jour où un autre tribunal déterminerait la peine pécuniaire ou corporelle qui devait lui être infligée. Quant aux dieux, ils louèrent les membres de l’assemblée du jugement qu’ils venaient de rendre; puis à leur tour ils décrétèrent que Typhon, au sortir de la vie, serait livré aux Furies, et précipité dans le Cocyte; devenu l’un des affreux démons du Tartare, avec les Titans et les Géants, jamais, même en songe, il ne verrait les Champs Élysées; élevant ses regards à grand-peine, il ne ferait qu’entrevoir la lumière sacrée, que contemplent les âmes pures et les dieux bienheureux.