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Kirchengeschichte (BKV)
23. Die Bekehrung der Indier1
Bei den Indiern ging um diese Zeit das Licht der Gotteserkenntnis auf. Da nämlich die Tapferkeit und S. 73 christliche Gesinnung des Kaisers allenthalben gerühmt wurde und die barbarischen Völkerschaften ringsum, durch Erfahrung klug geworden, den Frieden dem Kriege vorzogen, so verkehrten alle furchtlos miteinander, und viele unternahmen weite Reisen, die einen im Dienste der Wissenschaft, die anderen des Handels wegen. Damals begab sich nun ein gewisser Tyrier, der mit der auswärtigen (griechischen) Wissenschaft vertraut war, getrieben von dem Verlangen, das ferne Indien kennen zu lernen, mit zwei Jünglingen, seinen Neffen, auf die Reise. Nachdem er sein Verlangen gestillt hatte, kehrte er auf dem Seewege wieder zurück. Als aber ihr Schiff in einen Hafen einlief, um sich mit Wasser zu versorgen, da fielen die Barbaren über sie her, töteten die einen und machten die anderen zu Sklaven. Auch jener Tyrier befand sich unter den Ermordeten, die Jünglinge aber wurden vor den König geführt. Der eine von ihnen hieß Ädesius, der andere Frumentius. Als der Beherrscher jenes Landes sie nach längerer Prüfung als klug erkannte, betraute er sie mit der Sorge für sein Hauswesen. Wenn aber jemand das Gesagte nicht glauben will, so möge er an die Geschichte Josephs und an das ägyptische Reich denken; dazu möge er sich des Propheten Daniel erinnern und jener drei Kämpfer für das Gesetz Gottes. Denn auch diese waren zuerst Gefangene, erlangten aber später die Herrschaft in Babylon. Nachdem dann der König gestorben, blieben sie auch bei dem Sohne desselben und wurden noch größerer Ehre teilhaftig. Da sie aber im christlichen Glauben erzogen waren, so hielten sie die dorthin kommenden Kaufleute an, ihre gottesdienstlichen Versammlungen nach römischer Sitte zu feiern.
Nachdem so eine längere Zeit verflossen war, traten sie eines Tages vor den König und verlangten von ihm als Lohn für ihr Wohlverhalten die Erlaubnis zur Rückkehr in das Land ihrer Geburt. Als sie diese erhalten hatten, reisten sie in das Gebiet der Römer. Ädesius begab sich nach Tyrus2, Frumentius aber stellte S. 74 den Eifer für die Sache Gottes höher als das Wiedersehen der Eltern; er wandte sich nach Alexandrien und benachrichtigte den Vorsteher der Kirche, wie lebhaft die Indier nach dem Empfang des geistigen Lichtes verlangten. Das Steuerruder jener Kirche führte damals Athanasius. Als dieser seinen Bericht vernommen hatte, sprach er: „Und wer könnte besser als du bei jenem Volke die Finsternis der Unwissenheit verscheuchen und das Licht der göttlichen Predigt ihm bringen?“ Nach diesen Worten erteilte er ihm die hohepriesterliche Weihe und entsandte ihn zur Bekehrung jenes Volkes. Dieser verließ hierauf sein Vaterland, achtete auch nicht auf die Gefahren der weiten Seereise, kam glücklich zu dem noch heidnischen Volke und predigte demselben mit Eifer und unter dem Beistand der göttlichen Gnade den christlichen Glauben. Gleich den Aposteln wußte er nämlich mit Wundertaten diejenigen zu gewinnen, welche seinen Worten zu widersprechen wagten, und indem die Wunderkraft für seine Worte Zeugnis ablegte, führte sie täglich sehr viele dem Christentum zu.
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Die Indier, von denen hier die Rede ist, sind die Bewohner von Abessinien (Äthiopien). Vgl. Hergenröther-Kirsch, Handb. d. KG I 5, 381. ↩
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Ädesius (Edesius) wurde in Tyrus zum Priester geweiht. Hier lernte ihn später Rufinus von Aquileja kennen und will S. 74 aus dessen Munde die Nachrichten erhalten haben, die er in seiner Kirchengeschichte I, 9 (Migne, ser. lat. 21. 478) erzählt, und die in der Hauptsache mit dem Bericht des Theodoret übereinstimmen. Vgl. dazu Parmentier in seiner Einleitung zur Ausgabe der Kirchengeschichte des Theodoret S. LXXXV. ↩
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Histoire de l'Église
CHAPITRE XXIII.
Conversion des Indiens à la foi.
LA lumière de la foi parut alors pour là première fois dans les Indes. Car comme la réputation de la piété, et du courage de l'Empereur s'était répandue par toute la terre, et que tous les étrangers avaient reconnu par expérience, qu'il leur était plus avantageux d'entretenir avec lui la paix, que de lui faire la guerre, ils entreprenaient de grands voyages, soit par pure curiosité, ou par le désir de trafiquer, et de s'enrichir. Un Philosophe natif de Tyr, fit le voyage des Indes avec deux de ses neveux, et après avoir contenté sa curiosité, il remonta sur mer, pour retourner en son pays. Le vaisseau sur lequel il était, ayant été obligé de prendre terre, pour faire eau, les habitants fondirent dessus, noyèrent quelques-uns des voyageurs, et prirent les autres prisonniers. Le Philosophe fut tué ; ses deux neveux, dont l'un se nommait Edése, et l'autre Frumentius, furent menés au Roi, qui ayant reconnu leur esprit, et leur suffisance, leur donna l'Intendance de sa maison. Que si quelqu'un fait difficulté d'ajouter foi à ce que j'écris, je le prie de rappeler l'Histoire de Joseph, dans sa mémoire, et de considérer la grandeur du pouvoir, qu'il exerça en Egypte, et de se souvenir pareillement de Daniel, et des trois jeunes hommes de Babylone, qui devinrent Ministres d'Etat, après avoir été esclaves. Le Roi étant mort, ils possédèrent un pouvoir plus absolu sous le règne de son fils, qu'ils n'avaient fait sous le sien. Comme ils avaient été élevés dans la Religion Chrétienne, des Marchands Chrétiens qui trafiquaient dans le pays 159 leur proposèrent de s'assembler, et de célébrer ensemble les saints mystères.
Longtemps après, ils demandèrent au Roi pour récompense de leurs services, la permission de retourner en leurs pays Quand ils l'eurent obtenue, Edése retourna à Tyr, mais Frumentius préférant la piété à la tendresse naturelle qu'il avait pour ses parents, alla à Alexandrie, et informa Athanase Evêque de cette Ville, de l'ardeur avec laquelle les Indiens souhaitaient d'être éclairés de la lumière de la foi. Qui pourrait mieux que vous, lui dit ce saint Évêque, porter cette lumière à ces peuples, et dissiper les ténèbres de leur ignorance ? Lui ayant conféré la grâce du Sacerdoce, il l'envoya pour leur prêcher l'Evangile. Il partit de son pays, et passa sans crainte, cette vaste étendue de mer qui sépare de cette nation, qui était encore sauvage, et il la cultiva avec tant de soin, qu'il la rendit capable de porter des fruits d'une véritable piété. Il confirma sa doctrine par des signes extraordinaires, et convainquit les esprits les plus rebelles par des miracles semblables à ceux des Apôtres.