24. Die Weissagung des Mönches Julianus
Auch derjenige, der in seinem Körper das Leben der Körperlosen nachahmte, ich meine den Julianus, der in S. 198 der syrischen Sprache den Beinamen Sabas führt, dessen Leben ich in meiner Mönchsgeschichte beschrieben habe1, sandte, als er von den Drohungen jenes gottlosen Menschen Kunde erhielt, noch heißere Gebete zum Gott des Weltalls empor. An demselben Tage nun, an dem jener die Todeswunde empfing, erhielt dieser davon während des Gebetes Kenntnis, obwohl das Kloster von dem Lager mehr als zwanzig Tagreisen weit entfernt war. Man erzählt, er habe, während er innig betete und den allgütigen Herrn anflehte, plötzlich dem Strom seiner Tränen Einhalt getan, sei heiter und mit innerer Fröhlichkeit erfüllt worden, habe sein Antlitz in Freude erstrahlen und damit die Lust seiner Seele zu Tage treten lassen. Als seine vertrauteren Freunde diese Veränderung an ihm wahrnahmen, baten sie ihn, er möge ihnen doch den Grund dieser plötzlichen Aufheiterung mitteilen. Da erwiderte er: „Der wilde Eber, der den Weinberg Gottes verwüstete2, hat für diese seine Frevel die verdiente Strafe erlitten und liegt tot hingestreckt, und damit haben auch seine Nachstellungen ein Ende gefunden.” Als sie das hörten, sprangen alle vor Freude und sangen Gott zum Preise das Danklied. Sie erfuhren aber auch von den Boten, welche über das Ende des Kaisers berichteten, daß es eben jener Tag und jene Stunde war, wo jener heilige Greis den Untergang des frevelhaften Herrschers erkannt und sofort bekannt gemacht hatte.