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Himmlische Hierarchie (BKV)
§ 1.
Das Wesen der Hierarchie und ihr Nutzen.
§ 1.
1) Hierarchie ist ihrem Wesen nach eine heilige Stufenordnung, Wissenschaft und Wirksamkeit, welche Verähnlichung mit Gott auf dem Wege der Erleuchtung bezweckt. 2) Die göttliche Urschöne, an sich allerdings durchaus einfach und unnahbar, teilt von dem eigenen Lichte nach Gebühr jedem mit, um ihn nach sich umzugestalten und zu vollenden.
Die Hierarchie ist nach meiner Ansicht eine heilige Stufenordnung, Erkenntnis und Wirksamkeit 1. Sie will nach Möglichkeit zur Ähnlichkeit mit der Gottheit führen und gemäß den ihr von Gott verliehenen Erleuchtungen in entsprechendem Verhältnis zum Nachbilde Gottes erheben. Die Gott eigene Schönheit ist, soferne sie einfach, gut, Urquell aller Vollendung ist, allerdings durchaus jeder Unähnlichkeit (jedem ihr fremdartigen Zuge) unnahbar entrückt, sie will aber von ihrem eigenen Lichte jedem nach dessen Würdigkeit mitteilen und ihn durch göttlichste Weihevollendung vollkommen machen, indem sie die Jünger der Vollkommenheit harmonisch nach ihrer Unveränderlichkeit gestaltet.
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Vgl. zu dieser trefflichen Definition unten die ergänzenden Erklärungen e. h. Kap. I, 3. ↩
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Himmlische Hierarchie (Edith Stein)
§ 1.
Die Hierarchie ist eine heilige Ordnung, ein Wissen (ἐπιστήμη) und Wirken (disciplina seu operatio), das, soweit möglich, sich der Gottähnlichkeit nähert und vermöge von Gott im entsprechenden Maße eingegossener Erleuchtungen zur Nachahmung Gottes aufsteigt. Die Gott geziemende Schönheit ist einfach, gut, Ursprung aller Vollkommenheit, mit nichts Unähnlichem vermischt. Sie teilt jedem nach Verdienst sein Licht zu und vollendet ihn im göttlichsten Geheimnis (sacramentum – sacrificium) durch Umwandlung zum Bilde seiner Unwandelbarkeit.