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Himmlische Hierarchie (BKV)
§ 2.
1) Jeder Chor hat die Aufgabe, von dem ihm zunächst übergeordneten Chor Kunde zu geben, denn zur sukzessiven Emporführung ist das so bestimmt und jede Hierarchie dreistufig abgeteilt. 2) Auch innerhalb der einzelnen Ordnung sind wieder harmonische Abstufungen, wie aus Is. 6, 3 hervorgeht.
Alle Chöre der Engel sind aber Offenbarer und Künder derer, die vor ihnen sind, die vornehmsten sind Offenbarer Gottes, ihres Bewegers; in entsprechendem Maße sind dann die übrigen Engel Offenbarer der von Gott bewegten Geister. Denn auf solche Art hat die überwesentliche Harmonie des Alls für die heilige Musterordnung und die festbestimmte Emporführung eines jeden vernünftigen und geistigen Wesens vorgesorgt, da sie auch für jede einzelne Hierarchie heiligmäßige Stufen festsetzte und wir jede Hierarchie in die ersten, mittleren und letzten Mächte geteilt sehen. Aber auch die einzelne Ordnung selbst hinwieder hat die Vorsehung, um es richtig zu sagen, nach den gleichen, göttlich harmonischen Maßverhältnissen unterschieden. Daher sagen die inspirierten Schriftsteller, daß sogar die göttlichsten Seraphim einer dem andern zugerufen hätten 1, womit sie, wie ich glaube, deutlich zu erkennen geben, daß die ersten Engel den zweiten von den Erkenntnissen der Gotteswissenschaft mitteilen 2.
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Himmlische Hierarchie (Edith Stein)
§ 2.
Die einzelnen Ordnungen aber sind die vermittelnden Deuter und Verkünder der ihnen vorausgehenden Ordnungen: die ersten des sie bewegenden Gottes, die übrigen aber, auf dieselbe Weise, der von Gott bewegten: So sehr hat jene überwesentliche Harmonie aller Dinge für jede heilige Ordnung der vernunftbegabten und der rein geistigen Geschöpfe und für ihre angemessene Führung gesorgt, daß sie auch für die einzelnen Hierarchien schöne Ordnungen aufstellte und daß wir jede Hierarchie in erste, mittlere und letzte Kräfte eingeteilt sehen. Ja, sie hat auch, eigentlich gesprochen, die einzelnen Abteilungen der Geister durch dieselben göttlichen Harmonien unterschieden; darum sagen auch die Theologen, daß die ganz göttlichen Seraphim einer dem andern zurufen; wodurch sie, nach meiner Auffassung, deutlich erklären, daß die ersten den zweiten an den göttlichen Dingen und Begriffen Anteil geben.