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Himmlische Hierarchie (BKV)
§ 3.
Sogar den Namen „Götter“ legt die Schrift den Engeln und den heiligen Männern bei, obschon die Gottheit über alles Geschaffene erhaben ist. Trotzdem kann auch das geschaffene Wesen welches zu möglichster Einigung mit Gott sich erhebt, den Gottesnamen tragen.
Du wirst aber finden, daß die Offenbarung sowohl die himmlischen, uns überragenden Wesen wie die heiligen Männer unter uns, welche die größte Gottesliebe besitzen, auch „Götter“ 1 nennt, obschon doch die urgöttliche Heimlichkeit überwesentlich über alles entrückt und erhaben ist und nichts von den geschaffenen Dingen im eigentlichen und vollen Sinne als ihr gleichend bezeichnet werden kann. Gleichwohl ist alles was in der geistigen und vernünftigen Welt nach Kräften zur Einigung mit ihr sich vollständig hingewendet hat und zu ihren göttlichen Einstrahlungen nach Möglichkeit sich unaufhörlich erhebt, auf Grund der nach ganzer Kraft erstrebten Nachahmung Gottes, wenn man so sagen darf, auch des göttlichen Namens gewürdigt.
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Exod. 7, 1 (von Moses); 22, 8 (von den Richtern); 22, 28 (von den Vorgesetzten); Ps. 94, 3; 81, 1. ↩
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Himmlische Hierarchie (Edith Stein)
§ 3.
Man kann auch finden, daß die Theologie jene himmlischen Wesen Götter nennt, wie auch die Heiligen, die bei uns sind, und Gottesfreunde. Und doch überragt die geheimnisvolle Herrschaft Gottes alles in überwesentlicher Weise, als über allem thronend, und nichts kann Ihm unter den Dingen in eigentlichem und vollem Sinne gleich sein oder genannt werden. Was aber von den geistigen oder vernunftbegabten Geschöpfen sich zur größtmöglichen Vereinigung ganz und gar hingewendet hat und nach seinen Kräften unablässig den göttlichen Erleuchtungen zustrebt, was nach Vermögen … Gott nachzubilden sucht, das wird auch mit den göttlichen Namen ausgezeichnet.